Alpen-Karpaten-Korridor
Lebensader für Europas Artenvielfalt
Zwischen den Alpen und den Karpaten hatte das Wandern früher noch Tradition. Hirsche wechselten von den Alpen in die Karpaten und Bären wanderten von den Karpaten in die Alpen. Diese Tradition ist heute unterbunden. Autobahnen, Gewerbegebiete, intensiv genutzte Agrarlandschaften und umzäunte Wäldern haben den Lebensraum für Wildtiere dramatisch schrumpfen lassen und vor allem zerstückelt.
Seit dem Jahr 2006 arbeitet der WWF gemeinsam mit slowakischen und österreichischen Partnern daran, eine Lebensader in Form eines Korridors zwischen den Alpen und den Karpaten zu erhalten.
Es wird eng für die Natur
Die Alpen und die Karpaten, Europas größte Gebirgszüge, zählen zu den artenreichsten Ökoregionen auf der Erde. Der Alpen-Karpaten-Korridor reicht von den östlichen Ausläufern der Alpen kommend über die westslowakische Tiefebene bis zu den Kleinen Karpaten. Er quert somit den Raum zwischen Wien, Bratislava und Sopron – ein Raum, der zu den wirtschaftlich dynamischsten in Europa zählt.
Zerschnitten und verinselt
Durch die fortschreitende Intensivierung der Landwirtschaft, der immer schnelleren Ausdehnung der Siedlungen und dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, vor allem die der Autobahnen ist dieser traditionelle Wanderkorridor heute jedoch vielfach zerschnitten.
Wenn die Wanderung zwischen Populationen durch Barrieren verhindert wird und Lebensräume zu Inseln degradieren, kann dies aufgrund des fehlenden genetischen Austauschs zur genetischen Verarmung und in Folge über kurz oder lang zum Aussterben kleinerer Populationen führen.
So konnte etwa mithilfe einer Studie des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur nachgewiesen werden, dass die Rotwildpopulation der Donau-Auen isoliert zwischen den nahe liegenden Populationen der Marchauen und des Leithagebirges liegt und somit kein genetischer Austausch mehr zwischen diesen besteht.
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