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Artenlexikon:
Verbreitung
Tibetischer Raupenkeulenpilz
Cordyceps – hinter diesem Namen verbirgt sich der parasitär lebende Tibetische Raupenkeulenpilz, der zum Überleben auf bestimmte Schmetterlingsarten als Wirt angewiesen ist. Die Wirtstiere des Tibetischen Raupenkeulenpilzes sind Arten der zu den Schmetterlingen gehörenden Wurzelbohrer-Gattungen Thitarodes und Hepialus. Die Eier des Wirtsfalters werden durch die Sporen des Tibetischen Raupenkeulenpilzes infiziert. Erste Anzeichen für den Befall treten in Form von Auswüchsen am Kopf und einer weißlichen Färbung erst bei den voll ausgebildeten Raupen auf. Zunehmend ergreift der Pilz dann Besitz von der Raupe, bevor sie stirbt. Die mumifizierte Raupe ist dann vollständig von fadenförmigen Pilzzellen ausgefüllt. Im Frühjahr bildet der Tibetische Raupenkeulenpilz überirdische Fruchtkörper aus, die eine Windverbreitung seiner Sporen sicher stellen.
Schon mindestens seit den 15. Jahrhundert wird Cordyceps in der Traditionellen Tibetischen Medizin genutzt. Auch heute noch wird der Tibetische Raupenkeulenpilz als Arznei eingesetzt. Gesammelt wird dazu der gesamte Pilz (mumifizierte Raupe und Fruchtkörper). Cordyceps werden Wirkungen unter anderem gegen Asthma, Allergien, chronischer Bronchitis, Husten, Atemwegserkrankungen und -schwäche zugeschrieben. Er soll das Immunsystem stärken, Blutfettwerte senken, als Potenzmittel dienen und bei verminderter Nieren- und Lungenfunktion sowie bei vielen anderen Leiden helfen. Spätestens 1993 erlangte der Pilz auch internationalen Bekanntheitsgrad, als eine Gruppe chinesischer Athleten verschiedene Rekorde brach und als Ursache die Einnahme von Cordyceps angab.
Da kaum Informationen über die Bestände des Tibetischen Raupenkeulenpilzes vorliegen, ist auch sein Gefährdungsgrad unbekannt. Sicher ist aber, dass die internationale Nachfrage nach Cordyceps stetig steigt. Das führt zu enormen Preissteigerungen, aber auch zu immer größeren Sammelmengen in Nepal und anderen Himalaja-Regionen. In den letzten fünf Jahren verfünffachte sich der Preis von Cordyceps auf bis zu 24.000 Euro pro Kilogramm. Beim Sammeln des Pilzes wird oft ein unnötig großes Stück der Vegetationsdecke mit herausgerissen, was die in den hohen Gebirgslagen ohnehin geringe Erdschicht freilegt und der Erosion preisgibt. Damit verliert der Pilz seine Lebensgrundlage. Wird Cordyceps zudem vor der Verbreitung seiner Sporen gesammelt, besteht die Gefahr, dass die Pilzvorkommen stark zurückgehen.
So wie der Tibetische Raupenkeulenpilz werden weltweit ca. 50.000 bis 70.000 Pflanzen- und Pilzarten für medizinische bzw. aromatische Zwecke in freier Wildbahn gesammelt. Seit Anfang der 90er Jahre setzt sich der WWF für die nachhaltige Nutzung von Heilpflanzen ein. Gemeinsam mit vielen Partnern hat der WWF in den vergangenen zwei Jahren einen Internationalen Standard zur ökologisch tragbaren, sozial verträglichen und wirtschaftlich sinnvollen nachhaltigen Wildsammlung (ISSC-MAP) erarbeitet, dessen Umsetzung in die Praxis derzeit erfolgt.
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