1.000 Mikrochips für Nashörner in Kenia gegen Wilderei

3. März 2014 | Presse-Aussendung

Wien/Nairobi, 3. 3. 2014 – Um Kenias bedrohte Nashorn-Population zu retten, gehen Umweltschützer neue Wege. Möglichst jedes Tier soll zum Schutz vor Wilderern mit Mikrochips gekennzeichnet werden. Diese werden in die Hörner der Dickhäuter eingepflanzt. Insgesamt mehr als 1.000 Tiere sollen so ausgestattet werden. Im Masai Mara Naturschutzgebiet und dem Lake Nakuru Nationalpark wurden nun […]
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Wien/Nairobi, 3. 3. 2014 – Um Kenias bedrohte Nashorn-Population zu retten, gehen Umweltschützer neue Wege. Möglichst jedes Tier soll zum Schutz vor Wilderern mit Mikrochips gekennzeichnet werden. Diese werden in die Hörner der Dickhäuter eingepflanzt. Insgesamt mehr als 1.000 Tiere sollen so ausgestattet werden. Im Masai Mara Naturschutzgebiet und dem Lake Nakuru Nationalpark wurden nun die ersten Tiere behandelt. Kenia gehört damit zu den Pionieren im Einsatz von modernsten Technologien zum Schutz von durch Wilderei bedrohten charismatischen Tierarten wie Nashorn und Elefant.
Kenias Naturschützer wollen damit erreichen, dass die Tiere vor allem besser vor Wilderei geschützt werden. Sollte ein Tier getötet werden, ließe sich die Spur des Horns über den Mikrochip verfolgen und die Täter könnten einfacher überführt werden. Auch könnten bei eindeutigen Schuldnachweisen höhere Strafen vor Gericht verhängt werden. „Die stark gestiegenen Preise für Horn und Elfenbein haben eine Wilderei-Krise auf Elefanten und Nashörner in Afrikas Savannen ausgelöst“, sagt Volker Homes, Leiter Artenschutz des WWF. „Vor allem in Vietnam gilt das Horn einerseits als vermeintliches Allheilmittel, wird aber zunehmend auch als Genusselixier konsumiert, das einem Kater nach zu viel Alkoholkonsum vorbeugen soll. Aufgrund der hohen Preise wird es inzwischen auch als Statussymbol und Wertanlage gesehen“, so Homes.

Für das vom Kenya Wildlife Service mit Unterstützung des WWF und dem Narok Gemeindebezirk gestartete Projekt wurden bislang unmarkierte Tiere ausgewählt, denen einerseits die üblichen Ohrmarken angebracht wurden, die nun aber zugleich mit den Mikrochips ausgestattet wurden. Die Tiere werden dafür von einem Tierarzt narkotisiert. Der danach folgende Eingriff dauert ungefähr zehn Minuten. Dabei wird ein Loch in das Horn der Tiere gebohrt, der Chip eingesetzt und zugeklebt. Im Laufe der Zeit wächst das Horn über das Loch und verschließt es so. Zugleich wird den Tieren eine DNA-Probe entnommen, um die Nashorn DNA-Datenbank von Kenia zu vervollständigen. Durch die Kombination der Maßnahmen wird eine hundertprozentige Rückverfolgbarkeit der Tiere und ihrer Hörner in Kenia ermöglicht, die im Falle von Wilderei wichtiges Beweismaterial liefert und so eine deutlich effektivere Strafverfolgung ermöglicht.

Die Nashorn-Wilderei steigt seit einigen Jahren dramatisch an. In Afrika leben derzeit noch etwa 25.500 Nashörner aus zwei Arten, über 80 Prozent davon in der Republik Südafrika. Dort wurden im Jahr 2007 gerade einmal 13 Tiere gewildert. 2013 waren es über 1.000 Tiere. Bis Ende Februar 2014 wurden abermals 146 Tiere gewildert. In Kenia leben derzeit noch knapp 400 Breitmaulnashörner und rund 630 Spitzmaulnashörner. Auch hier steigt die Zahl der getöteten Nashörner an. Während 2012 insgesamt 30 Tiere gewildert wurden, waren es 2013 schon 59. Und auch in diesem Jahr sind bereits sieben Nashörner getötet worden.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 3.März als Tag des Artenschutzes ausgerufen, um auf die Bedeutung von Wildtieren für den Menschen und ihren Wert für nachhaltige Entwicklung hinzuweisen. Das Datum erinnert an die Unterzeichnung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) am 3. März 1973. Ziel des Abkommens ist es, den illegalen Handel mit Wildtieren zu unterbinden und sicherzustellen, dass der Fortbestand von Wildarten nicht durch legalen Handel bedroht wird.

WWF working with KWS to protect Kenya’s rhinos

Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at, www.wwf.at/presse. Fotoanfragen: Karin Brötzner, Tel. 01-48817-239.

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