Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF mahnt Umsetzung der freien Fließstrecke am Inn ein
Als Meilenstein für Natur- und Artenschutz hat die Tiroler Landesregierung noch im Februar die Erweiterung der freien Fließstrecke am Inn verkündet – die Umsetzung lässt jedoch weiter auf sich warten. „Das Regionalprogramm zur Erweiterung der freien Fließstrecke würde die bereits bestehenden 80,6 Kilometer nochmals um 22 geschützte Kilometer verlängern. Das wäre ein enorm wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem lebendigen Inn“, sagt Christoph Walder, Leiter des Bereichs Naturschutz beim WWF Österreich. Die Schwarz-Grüne Landesregierung hat den Schutz der Freien Fließstrecke des Inn im Regierungsprogramm festgehalten und mehrfach angekündigt. „Die Spitzen der Regierungsparteien, Landesrat Anton Mattle und Klubobmann Gebi Mair, müssen die Versprechen jetzt einlösen. Es kann nicht sein, dass ein so wichtiges Naturschutzprojekt kurz vor der Landtagswahl still und leise schubladisiert wird.“
Der Inn weist noch die längste freie Fließstrecke aller heimischen Flüsse auf. In der Strecke des geplanten Regionalprogramms wurden zudem bereits umfangreiche und erfolgreiche Renaturierungen durchgeführt. Das gilt vor allem für die Neugestaltung des Mündungsbereiches am Habacher Bach oder die Seitenarm- und Auenstrukturprojekte am Inn selbst bei Breitenbach und Radfeld. Vorkommen gefährdeter Arten wie Biber, Otter, Äsche und Zwerg-Rohrkolben zeigen, dass der Inn trotz der Regulierung der Ufer nach wie vor ein großes ökologisches Potential aufweist. „Es käme einem Schildbürgerstreich nahe, wenn die ökologischen Verbesserungen durch neue Kraftwerksfantasien bedroht und zerstört würden“, mahnt Christoph Walder.
Der WWF hat bereits 2013 einen umfassenden Gewässerschutzplan beim Umweltministerium eingereicht. “Wenn die Landesregierung die Beschlussfassung einer Tiroler Lösung weiter verschleppt, ist der Weg über eine Verordnung des Bundes offenbar die einzige und bessere Option”, so Christoph Walder. Eine aktuelle Meinungsumfrage im Rahmen des Projekts INNsieme hat gezeigt, dass die Bevölkerung den Inn als Natur- und Erholungsraum schätzt. 93 Prozent haben angegeben, dass sie sich einen besseren Schutz des Inn wünschen.
News
Aktuelle Beiträge
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Studie: WWF fordert raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF-Klimasprecher zur KONTEXT-Studie: „Eine Reform muss gerade in budgetär schwierigen Zeiten hohe Priorität haben. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse“
Nationalparks: Über 111.000 Hektar Erweiterungs-Potenzial in Österreich
Neue UBA-Studie identifiziert Österreichs Biodiversitäts-Hotspots – WWF fordert politische und finanzielle Weichenstellung zur Erweiterung der österreichischen Nationalparks.