WWF Artikel mit bestimmten Darstellungsformen: Manuell (Sonderformate)

Fotostrecke: Wenn der Amazonas brennt

Der Amazonas ist Lebensraum für ein Zehntel aller Tierarten, die auf der Erde leben. Doch immer öfter brennt es im Regenwald. Diese Brände sind meist durch den Menschen ausgelöst, etwa weil Flächen für Viehzucht oder den Anbau von Tierfutter gerodet werden. 2022 kam es deshalb zu einem traurigen Rekord im Regenwald: Die Waldvernichtung im Amazonas ist auf den höchsten Wert seit fünf Jahren gestiegen. Wir stellen dir 4 Tiere vor, die besonders betroffen sind.

 

1. Das Faultier

Sie sind vor allem eines: sehr, sehr langsam. Faultiere leben in den Regenwäldern von Mittelamerika bis zum südlichen Brasilien. Wenn sie sich durch die Baumkronen hangeln, schaffen sie in einer Minute gerade einmal acht bis zehn Meter. Den Großteil des Tages verschlafen die Tiere. Ihre Nahrung wächst praktischerweise um sie herum: Hauptsächlich fressen Faultiere Blätter. Leider wird den Tieren ihre Langsamkeit zum Verhängnis, wenn der Regenwald brennt. Vor allem Baumbewohner wie sie leiden sehr unter den Waldbränden.

2. Der Jaguar

Als Sprinter ist die Flucht vor den Flammen für den Jaguar nicht das größte Problem. Er leidet vor allem unter den langfristigen Folgen der Brände. In den letzten 100 Jahren hat der Jaguar die Hälfte seines ursprünglichen Lebensraums durch Bergbau, Land- und Forstwirtschaft verloren. Knapp 90 Prozent der Tiere leben heute im Amazonasbecken. Durch die Brände verliert der Jaguar auch noch diesen letzten Lebensraum, gleichzeitig gibt es für ihn weniger Beutetiere. Die Großkatzen werden immer näher an menschliche Siedlungen gedrängt, weshalb sie zusätzlich auch noch stärker illegal bejagt werden.

3. Der Riesenotter

Auch Wassertiere leiden unter den Bränden im Regenwald. Der Riesenotter ist mit 1,8 Metern deutlich länger als andere Otterarten. Die Beute des Riesenotters ist außerdem weniger abwechslungsreich, denn er frisst fast nur Fisch. Für ihn wird die Nahrung nun aber immer knapper. Denn die Brände sorgen dafür, dass sich das Wasser massiv erhitzt. Außerdem ändert sich die Wasserchemie, etwa weil Asche hineinfällt. Die Fische werden kaum mit der Veränderung ihres Lebensraums fertig. Der Riesenotter verliert somit seine Nahrungsquelle.

4. Brauner Wollaffe

Auch für Primaten wird die Nahrung durch die Brände immer knapper. Etwa für den seltenen Braunen Wollaffen, der dem wolligen Fell seinen Namen verdankt. Er frisst vor allem Früchte, Blätter und Samen. Wenn das Feuer die Bäume und mit ihnen ihre Früchte vernichtet, dann bleibt für den Wollaffen kaum noch Nahrung übrig. Mit anderen Tierarten wie Vögeln teilen sich die Affen dieses Schicksal.

Im Einsatz für den Regenwald

Eigentlich ist der Regenwald ein Lebensraum mit schattiger, dichter und vielfältiger Vegetation. Durch die Brände entstehen Löcher in den Wäldern, die zu Trockenheit führen. Das zerstört nicht nur die Pflanzenwelt, auch viele Tiere müssen deshalb flüchten.

Der WWF arbeitet daran, dass die Zerstörung des Regenwalds gestoppt wird. Zum Beispiel unterstützt der WWF Peru eine Initiative, durch die sich lokale Viehzüchter mit nachhaltiger Bodenbewirtschaftung auseinandesetzen. In Kolumbien bilden wir Menschen, die früher Koka anbauten oder den Wald rodeten, zu Waldschützer*innen aus. In Brasilien wird mit Nationalparks und anderen Schutzgebieten die Zerstörung von Wäldern verhindert. Auch du kannst dabei helfen, etwa mit einer Regenwald-Patenschaft.