Gemeinsam mit über 100 heimischen Unternehmen fordern WWF und GLOBAL 2000 verlässliche politische Rahmenbedingungen: “Planbarer Klimaschutz ist kluge Wirtschaftspolitik”
Biodiversitäts-Strategie: WWF fordert rasche Umsetzung
Anlässlich des Beschlusses der neuen Biodiversitäts-Strategie fordert die Naturschutzorganisation WWF Österreich eine systematische Umsetzung der geplanten Ziele und Maßnahmen. “Die Lage unserer Natur ist dramatisch – über 80 Prozent der geschützten Arten und Lebensräume befinden sich in keinem guten Zustand. Um die Naturzerstörung und das Artensterben zu stoppen, braucht es daher einen nationalen Kraftakt”, sagt WWF-Experte Arno Aschauer. “Die Politik muss einen Aktionsplan mit konkreten Maßnahmen, Zuständigkeiten und Zeitplänen vorlegen, wie es auch die EU-Kommission verlangt. Neben der gesamten Bundesregierung stehen dafür vor allem die zuständigen Bundesländer in der Pflicht. Ansonsten droht ein neuer Papiertiger.”
Besonders wichtig ist der Ausbau des Schutzgebiets-Netzwerks und dessen Management. Derzeit fallen nur weniger als drei Prozent der Bundesfläche in die höchste Schutzkategorie. „Hier sind deutliche Verbesserungen nötig“, sagt WWF-Experte Arno Aschauer. „Das würde wertvolle Lebensräume sichern, Rückzugsorte für gefährdete Arten wie den Luchs schaffen und langfristig gesicherte Arbeitsplätze bringen. Ein weiterer zentraler Schritt ist die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Biodiversität, das die fachlichen Grundlagen schafft und die Umsetzung der Strategie koordiniert.” Darüber hinaus braucht es laut WWF verbindliche Maßnahmen gegen den hohen Bodenverbrauch und die damit verbundene Zerschneidung von Lebensräumen.
„Die nationale Strategie der letzten zehn Jahre hat keine messbaren Früchte getragen. Wie die neue Strategie ohne konkreten Aktionsplan und Kompetenzzentrum diese Situation verbessern soll und was sie von der letzten gescheiterten Strategie unterscheidet, ist momentan nur schwer ersichtlich“, sagt Julia Balasch vom WWF-Jugendnetzwerk Generation Earth, die als Jugend-Delegierte Teil der nationalen Biodiversitäts-Kommission ist. “Weitere zehn Jahre ohne messbare Verbesserungen sind nicht tragbar. Viele Arten und Lebensräume werden dann eine Biodiversitätsstrategie 2040 nicht mehr erleben. Die Auswirkungen davon hat unsere Generation zu tragen.”
Ein Hoffnungsschimmer ist das geplante EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur. „Bis 2030 soll das Nature Restoration Law rund 20 Prozent der derzeit beeinträchtigten Ökosysteme wiederherstellen”, erklärt Arno Aschauer. “Das wäre ein extrem wichtiger Schritt. Bisher blockieren jedoch die Bundesländer eine ambitionierte Position Österreichs auf der EU-Ebene.”
News
Aktuelle Beiträge
Regierungsprogramm: WWF fordert starkes Bodenschutz-Kapitel
Umweltschutzorganisation für verbindliche Reduktionsziele und Steuerreform gegen Flächenfraß – Bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen – To-Do-Liste mit elf Punkten
Kaunertal: WWF fordert naturverträgliche Alternativen statt Platzertal-Zerstörung
Optimierung der Kraftwerksgruppe Kühtai könnte Zerstörung des Platzertals verhindern – Tiwag will Ötztaler Bevölkerung hinsichtlich Wasserableitungen täuschen
WWF und DIE TAFELN fordern Maßnahmenpaket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Jährliche Verschwendung würde umgerechnet Bedarf von 1,7 Millionen Menschen decken – Umwelt- und Sozialorganisation präsentieren Vorschläge für Regierungsverhandlungen
Good News: Mehr Tiger in Bangladesch
84 bengalische Tiger konnten in einem geschützten Mangrovengebiet in Bangladesch nachgewiesen werden. Laut Schätzungen halten sich nun in dem Gebiet um 10% mehr Tiger auf, als noch im Jahr 2018!
Weltklimakonferenz: WWF fordert konkrete Deadlines für Kohle, Öl und Gas
Geplanter Ausstieg aus fossilen Energieträgern muss mit klaren Fristen geregelt sein – Mehr Geld für ärmere Länder und stärkere Rolle für Naturschutz gefordert
Was wir von der Klimakonferenz COP 29 erwarten
© adobestock/Jon Le BonZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 11. – 22. November 2024 findet die 29. Internationale Klimakonferenz in Baku/ Aserbaidschan statt. Dieser...
Weltnaturkonferenz: WWF kritisiert fehlende Fortschritte
Wichtige Beschlüsse zur Finanzierung ausständig, der Politik fehlen Ambition und Konsequenz – Vorläufiges Scheitern der Konferenz als “herbe Enttäuschung”
Neue Studie: Über 1.000 Flusskilometer mit hohem Renaturierungs-Potenzial in Österreich
Große heimische Flüsse auf Verbauungsgrad analysiert – WWF fordert Schwerpunkt auf Flüssen im österreichischen Renaturierungsplan und Schutz frei fließender Strecken