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Fotostrecke: Wie der WWF den Persischen Leoparden schützt

Persische Leoparden sind extrem selten: Nur mehr 40 bis 60 Tiere dürften mittlerweile im Kaukasus leben. Dabei waren die Großkatzen dort noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts weit verbreitet. Heute kommen Persische Leoparden nur noch vereinzelt und voneinander isoliert vor – denn die geeigneten Lebensräume liegen weit verstreut über die riesige Kaukasus-Region. Zwischen den einzelnen Tieren gibt es kaum noch Kontakt und der Nachwuchs bleibt aus.

Der WWF arbeitet daran, dass die Tiere wieder wandern und Partner finden, Populationen gründen und neue Nahrungsquellen erschließen können. Wir stellen dir einige Schwerpunkte unserer Arbeit vor!

1. Neue Schutzgebiete und Wanderkorridore

Persische Leoparden sind Einzelgänger, die alleine in ihren festen Revieren leben. Vermutlich können diese Reviere bis zu 100 Quadratkilometer groß sein. Männchen und Weibchen treffen sich nur zur Paarungszeit und verbringen dann wenige Tage zusammen. Damit einsame Persische Leoparden eine Partnerin finden können, braucht es Wanderkorridore. Durch diese können Schutzgebiete verbunden werden und Tiere aus verschiedenen Populationen zueinanderfinden.

Unser Ziel ist es, die einzelnen Lebensräume der Tiere miteinander zu verbinden – damit die Leoparden wieder zueinander finden und sich paaren können. So ist etwa der Persische Leopard Neo seit 2018 auf der Suche nach einer Partnerin.

Der WWF hat im Südkaukasus auf einer Gesamtfläche von mehr als 2.500 Quadratkilometern Naturschutzgebiete ausgewiesen oder erweitert. Ein Korridor wurde eingerichtet, um diese Schutzgebiete zu vernetzen. Im Sommer 2016 wurde außerdem ein Wiederansiedelungsprojekt im russischen Sotschi-Nationalpark gestartet und gezüchtete Persische Leoparden ausgewildert.

2. Wildtierkameras und Monitoring

Es ist wichtig, verlässliche Daten über die Persischen Leoparden, ihre Lebensweise und das Ökosystem vor Ort zu sammeln. Dadurch können die gefährdeten Großkatzen und ihre Schutzbedürfnisse erforscht werden. Der WWF stellt deshalb im Kaukasus Wildtierkameras auf und wertet deren Daten regelmäßig aus. 200 Kamera- und Monitoringsysteme sind bereits im Einsatz. Auch DNA-Analysen und saisonale Wildtierzählungen von Beutetieren sind für den Leopardenschutz wertvoll. Langfristiges Monitoring zeigt uns, ob die Schutzgebiete und Wanderkorridore ihren Zweck erfüllen.

Durch ihr einzigartiges Muster kann man die einzelnen Leoparden unterscheiden und ihren Werdegang verfolgen. Am schönsten ist natürlich, wenn auf dem Kameramaterial auch Jungtiere zu sehen sind. Zwischen 2017 und 2022 konnten durch die Wildtierkameras 8 Leoparden im Kaukasus ausfindig gemacht werden, die sich dort niedergelassen haben. Kürzlich konnte der WWF sogar 20 Leoparden in Armenien, Georgien und Aserbaidschan nachweisen. Ein voller Erfolg, denn als der WWF vor 22 Jahren mit der Arbeit im Projektgebiet begann, war dort kein einziger Persischer Leopard mehr zu finden.

3. Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung

Der Persische Leopard verliert immer mehr Lebensraum und findet wenig Nahrung. Leider kann es deshalb vorkommen, dass Großkatzen gelegentlich Nutztiere reißen. Einige Menschen flüchten sich deshalb in die Wilderei: Sie töten die Leoparden aus Rache oder aus Angst, weitere Herdentiere zu verlieren. Eine friedliche Koexistenz von Menschen und Großkatzen hat für den WWF besonders hohe Priorität. Und erfreulicherweise wirken die Maßnahmen: In letzter Zeit wurden keine Probleme mit Leoparden gemeldet.

Der WWF leistet in den Ländern des Kaukasus intensive Aufklärungsarbeit. Der Fokus liegt auf jene Regionen, in denen es besonders oft zu Begegnungen mit Leoparden kommt. Dort gibt es spezielle Trainings für Wildhüter*innen und freiwillige Leopardenschützer*innen, die für den Umgang mit den Großkatzen geschult werden. Unter anderem in Armenien und Aserbaidschan wurde ein Netzwerk aus 35 lokalen Leopardenschützer*innen gebildet, die aus den Bergdörfern rund um die Schutzgebiete stammen. Außerdem finanziert der WWF Kleinprojekte für die lokale Bevölkerung, um alternative Einkommen zu erschließen.

4. Auswilderung von Beutetieren

Auch Mufflons und Bezoarziegen (im Bild) werden durch Wilderei und die Zerstörung der Lebensräume im Kaukasus immer seltener. Damit fehlt Persischen Leoparden eine wichtige Nahrungsquelle. Der WWF wildert deshalb nicht nur Leoparden, sondern auch Beutetiere aus. Mit Wildtierkameras und Monitoringsystemen konnten Daten gesammelt werden, die den Erfolg der Maßnahmen dokumentieren: Die Zahl der Beutetiere steigt wieder an.

Mittlerweile wurden mehr als 400 Mufflons und 1.500 Bezoarziegen allein in Nachitschewan, einer autonomen Republik Aserbaidschans, gezählt. Schon 2017 hat der WWF im armenischen Dilidschan-Nationalpark ein Projekt zur Auswilderung von Maral-Hirschen gestartet. Dafür wurde ein eigenes Gelände eingerichtet, Personal geschult und Zuchttiere aus dem Nordiran geholt. Ihre Nachkommen werden in einem Schutzgebiet ausgewildert.

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