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Biodiversitätsmanagement für Unternehmen
In 5 Schritten: WWF-Studie liefert strategische Handlungsanleitung für unternehmerisches Biodiversitätsmanagement
Der massive Rückgang von Ökosystemleistungen stellt zunehmend ein wirtschaftliches Risiko für Unternehmen dar.
Durch die fortschreitende Zerstörung, Übernutzung sowie Verschmutzung stehen wichtige natürliche Ressourcen und Leistungen wie Wasser, Bestäubung oder Bodenfruchtbarkeit immer häufiger nur noch eingeschränkt zur Verfügung.
Mit dem steigenden Druck verstärken sich die daraus resultierenden Folgen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Aktuelle Zahlen belegen, dass bereits mehr als die Hälfte des globalen BIPs durch die Biodiversitätskrise bedroht ist. Um Auswirkungen einzudämmen, nimmt auch auf Ebene der Regulatorik das Thema eine zunehmend zentrale Rolle ein. Die entsprechenden Vorgaben und Pflichten für Wirtschaftstreibende werden strenger.
Österreichs Unternehmen müssen unter den sich rasch ändernden Voraussetzungen handeln, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Das macht unternehmerisches Biodiversitätsmanagement künftig zu einer allgemeingültigen Anforderung für erfolgreiches Wirtschaften.
Integrieren Unternehmen Biodiversitätsschutz in ihr Kerngeschäft, können allen voran Risiken wie erhöhte Kosten, Ressourcenknappheit, Reputationsrisiken sowie Lieferengpässe verringert werden. Gleichzeitig eröffnen sich neue Geschäftsmöglichkeiten und die Attraktivität für Mitarbeiter:innen, Investoren und andere Stakeholder wird erhöht.
Um im vollen Umfang von diesen Chancen zu profitieren, braucht es strategische Anpassungen von Geschäftsmodellen, eine Umleitung von Finanzströmen und Innovationskraft, die sich die Veränderungen langfristig zu Nutzen macht.
Das stellt Wirtschaftstreibende vor große Herausforderungen.
Der neue WWF Biodiversity Stewardship Ansatz liefert Unternehmen ein strategisches Rahmenwerk, um Schritt für Schritt Biodiversitätsschutz wirksam in ihr Kerngeschäft zu integrieren.
Die 5 iterativen Schritten fassen Praktiken aus verschiedenen gängigen Rahmenwerken und Methoden, wie den Science Based Targets for Nature oder der Taskforce on Nature-related Financial Disclosures, zusammen. Durch deren Anlehnung an Rahmenwerke aus dem unternehmerischen Klimaschutz können Synergieeffekte genutzt werden.
- Analysieren:
Im ersten Schritt wird die gesamte Wertschöpfungskette analysiert, um die Zusammenhänge zwischen den eigenen Aktivitäten und der Umwelt besser zu verstehen - Verankern:
Biodiversität wird im Rahmen einer integrierten Nachhaltigkeitsstrategie innerhalb des Unternehmens verankert und wesentliche Ziele und Maßnahmen priorisiert - Umsetzen:
Unternehmen reduzieren durch verschiedenste Maßnahmen ihre Beiträge zum Biodiversitätsverlust. Beispielsweise passen Unternehmen Produktionsprozesse an, optimieren ihr Geschäftsmodell in Richtung Kreislaufwirtschaft und arbeiten eng mit ihren Lieferant:innen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammen. - Mobilisieren:
Im Dialog mit wichtigen Stakeholdern können Vorreiter nicht nur über Fortschritte berichten, sondern sich auch für eine systematische Transformation über Branchen und Wertschöpfungsketten hinweg einsetzen. - Erreichen:
Eine konsequente Umsetzung dient nicht nur dem Erhalt der Biodiversität. Sie trägt auch zur Zukunftssicherung von Unternehmen bei.
Laut der aktuellen Erhebung des WWF in Zusammenarbeit mit dem mit der Beratungs- und Prüfungsorganisation EY Österreich hat die existenzielle Abhängigkeit zu intakten Ökosystemen im unternehmerischen Alltag österreichischer Wirtschaftstreibender bislang nur eine geringe Relevanz. Mehr als 60 % der befragten Unternehmen behandeln das Thema, trotz starker Abhängigkeiten und zunehmender Risiken, nicht bzw gering.
Zusätzlich hat mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen kein beziehungsweise nur ein geringes Verständnis davon, was unternehmerischer Biodiversitätsschutz bedeutet.
Trotz Wettbewerbsvorteile und massiven Risiken handeln Unternehmen nicht.
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62% der österreichischen Unternehmen behandelt das Thema Biodiversitätsschutz nicht bzw. wenig
Der Verlust an biologischer Vielfalt hat sich in den letzten 70 Jahren massiv beschleunigt.
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Seit 1970 sind die untersuchten Bestände von Säugetieren, Vögel, Fischen, Amphibien und Reptilien um 69 % zurückgegangen.
Menschliches Handeln hat zu einem rasanten Anstieg des globalen Ressourcenverbrauchs geführt.
- 1970
- 2000
- 2020
Der Rohstoffabbau hat sich seit 1970 vervielfacht (Darstellung in Milliarden Tonnen)
Um Unternehmen beim strategischen Biodiversitätsschutz bestmöglich zu unterstützen, werden im Rahmen der WWF-Studie folgende Bereiche zur Verfügung gestellt:
- strategische Handlungsanleitung für wissenschaftsbasierten Biodiversitätsschutz in österreichischen Unternehmen
- konkrete Lösungsmaßnahmen, um aktuelle Hindernisse gezielt zu überwinden
- Checklisten mit gezielten Maßnahmen
- Branchen-Analysen, um sich einen ersten Überblick rasch zu verschaffen
- eine Zusammenfassung der aktuellen Fakten und Hintergründe zum Thema Biodiversität
Damit haben Unternehmen praxisnahe Werkzeuge und Hintergrundinformationen, um aktiv zu werden.
Dabei gilt es im Rahmen des Biodiversitätsmanagement Synergien zu schließen – mit den Aktivitäten des unternehmerischen Klimaschutz – und entlang der gesamten Wertschöpfungskette wirksam werden.
Klima- und Umweltthemen, mit denen sich Unternehmen vielfach bereits auseinandersetzen, wie die Reduktion von Treibhausgasemissionen, Entwaldungsrisiken entlang der Wertschöpfungskette, Flächenverbrauch, Wasser- und Ressourcenverbrauch oder Kreislaufwirtschaft, wirken sich auf die biologische Vielfalt aus. Deshalb ist es entscheidend, diese Themen nicht siloartig zu behandeln.
Das Ziel ist eine umfassende, wirksame Nachhaltigkeitsstrategie aller zentralen Bereiche.
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Disclaimer
Sämtliche Inhalte dieser Webpage dienen ausschließlich Informationszwecken und stellen weder Werbung, Angebote oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Produkten und Dienstleistungen dar. Die Unternehmensbeispiele der Case Studies basieren auf öffentlich verfügbaren Nachhaltigkeitsinformationen sowie Gesprächen mit Unternehmensvertreter:innen. Die dargestellten Informationen stellen keine Bewertung seitens WWF Österreich sowie EY Österreich dar. Die Darstellungen und Ergebnisse zu den einzelnen Branchen sind allgemeingültig, nicht vollumfänglich und nicht ausschließlich auf Österreich bezogen. Für eine unternehmensspezifische Aussage bedarf es einer konkreten, kontextabhängigen und unternehmensbezogenen Analyse.
Die dringende Notwendigkeit, die biologische Vielfalt zu schützen, ist nicht nur ein moralisches oder ökologisches Anliegen – es ist eine Frage des wirtschaftlichen Überlebens.
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