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Der Eurasische Luchs ist in Österreich regional stark gefährdet. Etwa 40 Luchse dürften hier noch leben. Ihre Reviere liegen weit verstreut und sie finden oft nicht zueinander, weil Straßen und Siedlungen ihren Lebensraum durchkreuzen. Außerdem sind die Tiere meist eng miteinander verwandt und Inzucht ist ein großes Problem für die Populationen.

Lebensraum

Der Eurasische Luchs verbreitet sich vorrangig dort, wo es Wälder mit zahlreichen Huftierbeständen gibt. Lediglich in Zentralasien, am Westrand der Wüste Gobi, kommt er auch außerhalb der Zone geschlossener Wälder vor und bewohnt dort Geröll- und Gebirgshabitate oberhalb der Baumlinie.
In Europa besiedelt er von den mediterranen Hartlaubwäldern bis zu den borealen Nadelwäldern alle Klimazonen von der Meereshöhe bis zur oberen Waldgrenze im Gebirge.

Nahrung

Beutetiere des Eurasischen Luchses können dessen Gewicht bis zu dreimal übersteigen. Als drittgrößter Beutegreifer Europas jagt er in den Alpen vor allem Paarhufer wie Reh und Gams. Er erlegt auch Füchse, und Hasen. Neben Rehen und Gämsen reißt der Luchs auch manchmal Haustiere, vor allem Schafe, und zieht dadurch den Ärger der betroffenen Bauern auf sich. Solche Übergriffe haben in den Schweizer Alpen und dem französischen Jura erst zugenommen, als die Luchspopulation einen Höchststand erreichte und beschränkten sich fast ausschließlich auf Weiden in mittelbarer Nähe von Waldflächen. Schafe, welche oberhalb der Waldgrenze gehalten werden, sind vor den Luchsen weitgehend sicher.

Der Luchs ist ein Anschleichjäger. Mit den Krallen der Vorderpranken greift er das Opfer und tötet es mit einem gezielten Biss in die Kehle. Er kehrt mehrere Nächte zu seiner Beute zurück, bis diese vollständig verzehrt ist. Nur die großen Knochen, den Kopf, das Fell sowie den Verdauungstrakt lässt er übrig. Ein Luchs erlegt pro Woche durchschnittlich ein Reh oder eine Gams – rund 60 Tiere pro Jahr. Das entspricht bei einer durchschnittlichen Bestandsdichte von einem Luchs/100 km² – wenn alle Reviere vom Luchs besetzt sind – 0,6 kleinen Paarhufern pro Quadratkilometer und Jahr. Schlägt ein Überraschungsangriff fehl, verfolgt er die Beute nicht weiter.

Fortpflanzung

Luchsweibchen werden mit zwei Jahren, Männchen meist erst mit drei Jahren geschlechtsreif. Während der Paarungszeit von Februar bis April bleiben Männchen und Weibchen mehrere Tage zusammen. Das Weibchen wirft Ende Mai bis Anfang Juni, nach einer Tragzeit von von ca. 70 Tagen, ein bis vier, meist jedoch zwei, blinde Junge. Diese kommen in einer Höhle oder unter einem umgestürzten Baum zur Welt. In den ersten Wochen werden sie von der allein aufziehenden Mutter gesäugt, bis sie ihr erstmals zu einem Beutezug folgen können. Rund zehn Monate bleiben die Jungen bei der Mutter, bis sie vertrieben werden und sich ein eigenes Revier suchen müssen. Viele überleben das erste Jahr der Unabhängigkeit nicht. Nur wenn es gelingt, ein eigenes Revier zu besetzen, kann sich ein Luchs langfristig etablieren und fortpflanzen. Die Weibchen sind bis zu ihrem 14. Lebensjahr, die Männchen bis zu ihrem 17. Jahr fortpflanzungsfähig. In der Wildnis können Eurasischen Luchse 17 Jahre, in Gefangenschaft bis zu 25 Jahre alt werden.

Sozialverhalten

Luchse sind wie die meisten Katzen Einzelgänger. Der Luchs ist zeitgleich mit seinen Beutetieren fast immer am Abend und in der Nacht aktiv. Als Einzelgänger leben sie in festen Revieren, in denen sie keine anderen erwachsenen Tiere des gleichen Geschlechts dulden. Das Revier eines Männchen umfasst ein bis zwei weibliche Reviere. Die Reviergröße schwankt stark in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot, von der Landschaftsbeschaffenheit und vom Zustand der Population. Die Reviergröße der Männchen liegt zwischen 90 und 760 km² und für Weibchen zwischen 60 und 480 km².

Iberischer Luchs, © by Fritz Vollmar/WWF-Canon

Iberischer Luchs, © by Fritz Vollmar/WWF-Canon

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