Humusaufbau
Wie gesunder Humusboden zum Klimaschutz beiträgt
Humus besteht aus organischen Molekülverbänden im Boden und wird durch Bodenorganismen aus abgestorbenen Pflanzen und anderen Lebewesen aufgebaut. Wegen des Humus ist im Boden mehr als doppelt so viel Kohlenstoff enthalten wie CO2 in der ganzen Atmosphäre. Deshalb spielt der Humushaushalt der Böden eine wichtige Rolle auch für das Erdklima.
Doch die Bodendegradation ist bereits stark fortgeschritten und gesunder Humusboden fast zur Ausnahme geworden. Eine Ausweitung des Biologischen Landbaus würde dazu beitragen, dass wieder langfristig Humus im Ackerboden aufgebaut und der Atmosphäre dadurch wieder vermehrt Kohlenstoff entnommen wird. Die Landwirtschaft ist ein wesentlicher Klimafaktor und verursacht rund 25 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen.
Wie kann Humus im Ackerboden aufgebaut werden?
- Düngung mit Kompost – keine konventionellen Handelsdünger
- Minimale Bodenbearbeitung – kaum pflügen
- Dauerbegrünung – keine Winterbrache
- Fruchtfolge und Mischkulturen – keine Monokulturen
Die angeführten Maßnahmen führen nur in Kombination zu Humusaufbau. Vereinzelt eine Maßnahme durchzuführen würde nicht zu einem Erfolg führen. Für einen konstanten Humusaufbau muss die Bewirtschaftungsform auch langfristig umgestellt und dauerhaft beibehalten werden. Eine Rück-Umstellung auf konventionellen Ackerbau würde das gebundene CO2 wieder freisetzen.
Generell haben die Böden in kühleren Klimazonen eine dickere Humusschicht als in warmen Regionen: In Tropenwäldern zum Beispiel wird die Substanz absterbenden Lebens fast sofort wieder in neues Leben eingebaut. Der Kohlenstoff kreist dort direkt zwischen Atmosphäre und Pflanzen und es kommt nur zu wenig Humusbildung im Boden.