Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF: Skandalöses Megaprojekt Pitztal/Ötztal sofort stoppen – Letzte Freiräume der Alpen bewahren
Umweltverband fordert Konsequenzen: Naturzerstörung durch illegalen Skiwegebau muss kostenpflichtig rückgebaut werden
![Die Gletscherwelt der Pitztaler und Ötztaler Alpen](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/4926a06e93bb1.jpg)
Innsbruck, am 16.08.2018 – Aufgrund eines illegalen Skiwege-Ausbaus im Gletschergebiet prüft Tirols Umweltreferentin Ingrid Felipe das Aussetzen des UVP-Verfahrens für die Skiverbindung zwischen Ötztaler und Pitztaler Gletscher. Aus Sicht des WWF Österreich sollte der von der Behörde per Bescheid festgestellte Verstoß endgültig dazu führen, das kritische Megaprojekt zu stoppen. „Wer den Naturschutz immer wieder mit Füßen tritt, muss auch hart sanktioniert werden. Es ist ein Skandal, dass einige Ski-Kaiser immer noch zu glauben scheinen, über Recht und Gesetz zu stehen“, kritisiert Christoph Walder, Bereichsleiter Naturschutz beim WWF, anlässlich des heutigen Berichts der Tiroler Tageszeitung. „Als erste Konsequenz müssen die Betreiber den von ihnen verursachten Schaden an einem Berggrat im direkten Umfeld eines Natura-2000-Gebietes umgehend kostenpflichtig beheben“, fordert Walder.
Darüber hinaus haben die Betreiber der Ski-Ehe Pitztal/Ötztal mit ihrem Vorgehen auch ihre Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit als Partner in einem UVP-Genehmigungsverfahren vorerst verspielt. „Wer ganz offensichtlich keine Rücksicht auf Natur und Umwelt nehmen will, macht auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung sinnlos“, sagt Walder. Dies gilt umso mehr, weil im Zuge des geplanten Megaprojekts sensibelste Gletscherflächen massiv verändert und der intensiven touristischen Nutzung preisgegeben werden. Das Vorhaben beinhaltet neue Schipisten im Ausmaß von 64 Hektar, dazu eine Bergstation inklusive Restaurant, ein Schitunnel, zwei Seilbahnen sowie eine Beschneiungsanlage mit Speicherteich.
„Die Politik muss die Seele der Alpen rechtswirksam schützen anstatt weiter zu verbauen“, fordert Walder. „Der Erschließungs- und Nutzungsdruck ist größer denn je. Flächenverbrauch und Bodenversiegelungen schreiten ungebremst voran, mit fatalen Konsequenzen für Mensch, Natur und Umwelt“, warnt Walder vor weiteren Großprojekten in den letzten nicht erschlossenen Freiräumen. Zudem legt es die Bundesregierung darauf an, die großflächige Verbauung sogar noch zu erleichtern „Umstrittene Großprojekte sollen in Zukunft einfach durchgeboxt werden, auf Kosten von Umweltschutz und Bürgerbeteiligung“, warnt der WWF-Vertreter etwa vor dem von allen Seiten massiv kritisierten Standort-Entwicklungsgesetz, das automatische Genehmigungen trotz laufender UVP sowie eine massive Einschränkung des Rechtsschutzes vorsieht.
Seele der Alpen schützen – jetzt unterschreiben!
Im Rahmen der „Allianz für die Seele der Alpen“ rückt der WWF Österreich gemeinsam mit Alpenverein und Naturfreunden die Bedeutung der letzten alpinen Freiräume als seltene und wertvolle Lebensbereiche in den Vordergrund. Im Rahmen einer Petition werden von den politisch Verantwortlichen verbindliche Grenzen für die technische Erschließung unserer alpinen Freiräume – bevor die Seele dieser einzigartigen alpinen Landschaft endgültig verkauft wird. Unterschriften sind auf www.seele-der-alpen.at möglich.
Rückfragehinweis:
Christoph Walder, Tel.: +43 676 92 55 430, christoph.walder@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit