Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF warnt: Amazonas-Zerstörung steuert auf neue Höchstwerte zu
Umweltschutzorganisation fordert Staatengemeinschaft zum Handeln auf: Die Europäische Union und Österreich müssen Druck auf Brasilien machen und entwaldungsfreie Lieferketten sicherstellen
Wien, am 2. Juli 2020. Die Zerstörung des brasilianischen Regenwaldes steuert auf neue Negativ-Rekorde zu und könnte heuer noch schlimmer ausfallen als im verheerenden Vorjahr, warnt die Naturschutzorganisation WWF Österreich auf Basis aktueller Zahlen. Allein im Juni zählte das brasilianische Institut für Weltraumforschung (INPE) laut Satellitendaten 2.248 Brände im Amazonas und damit um knapp 20 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. „Der Amazonas steuert auf eine existenzielle Katastrophe zu, wenn die Staatengemeinschaft nicht endlich mehr Druck auf Brasilien macht. Tropenwälder sind nicht nur unersetzlich für den Klimaschutz, sondern auch Heimat für unzählige Arten“, sagt WWF-Artenschutzexperte Georg Scattolin. Insgesamt sind bereits rund 20 Prozent des ursprünglichen Amazonas-Regenwaldes zerstört.
„In Teilen des Amazonas herrscht eine von der brasilianischen Regierung befeuerte Wild-West-Politik, in der illegales Holzfällen geduldet und erleichtert wird. Die Behörden, die den Schutz des Waldes überwachen sollten, wurden gezielt geschwächt“, kritisiert Georg Scattolin. Neben Brasilien sieht der WWF auch die europäische Politik und die beteiligten Unternehmen in der Pflicht. Das gilt insbesondere für Firmen, die Soja oder andere Agrarrohstoffe aus Brasilien beziehen bzw. in ihren Lieferketten haben. „In Zukunft dürfen keine Waren importiert werden, für die Regenwald abgeholzt worden ist. Daher braucht es als eine starke EU-weite Gesetzgebung zu entwaldungsfreien Lieferketten“, fordert Georg Scattolin vom WWF Österreich.
Angefeuert wird die Zerstörung auch durch die Corona-Pandemie, von der Brasilien besonders betroffen ist. Eine vom WWF (World Wide Fund for Nature) im Frühjahr veröffentlichte Analyse hat ergeben, dass die Entwaldung während des ersten „Corona-Monats“ März um über 50 Prozent in die Höhe geschnellt ist, weil die Kontrolleure noch weniger präsent gewesen sind. Zeitgleich versuchte die Regierung während der Pandemie, den Schutz des Amazonas gezielt aufzuweichen, wie aus Videoaufzeichnungen hervorgeht.
Rückfragen und Kontakte:
WWF Österreich
Volker Hollenstein
Leitung Politik und Kommunikation
Mobil: +43 664 501 31 58
Email: volker.hollenstein@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit