Konflikte zwischen Menschen und Elefanten sind in einigen Regionen Afrikas eine Herausforderung – doch eine innovative Lösung in Simbabwe und Tansania zeigt Erfolg. Die ungewöhnlichen Helfer sind zwar winzig, aber sehr effektiv: Bienen.
Immer weniger Wanderfische

Der erste globale Zustandsbericht zu wandernden Süßwasser-Fischarten zeichnet ein trauriges Bild. Laut einer Studie, die wir gemeinsam mit der World Fish Migration Foundation, der Zoological Society of London, der Weltnaturschutzunion IUCN und The Nature Conservancy durchgeführt haben, sind die Bestände von Wanderfischen seit 1970 im globalen Schnitt um 76 Prozent zurückgegangen. In Europa ist die Situation noch dramatischer. Hier ist gar ein Minus von 93 Prozent zu verzeichnen.
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Es läuten die Alarmglocken
Die Misere ist menschengemacht: Das hohe Ausmaß der Flussverbauung sowie negative Effekte durch Übernutzung, Verschmutzung und der Klimaerwärmung, sind die Hauptursachen für diesen dramatischen Rückgang der Bestände.
Auch ist dies ein Alarmsignal für den Zustand unserer Flüsse. Können sich Fische aufgrund von Hindernissen nicht frei durch die Flüsse bewegen, gilt dasselbe auch für das Wasser und Sediment. Doch gerade in Zeiten der Klimaerwärmung sind lebendige und klimafitte Flüsse unsere wichtigsten Helfer im Kampf gegen Hitze und Trockenheit.
Zahlreiche heimische Arten betroffen
Bei uns in Österreich sind 60 Prozent der Flüsse in keinem guten ökologischen Zustand. Auch gelten 60 Prozent aller Fischarten als gefährdet, stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Von den heimischen Fischarten zählen 14 Arten, wie der vom Aussterben bedrohte Huchen, zu den Mittelstreckenziehern – mit Wanderrouten von 30 bis zu 300 Kilometern. Zu den betroffenen Langstreckenwanderern gehören zum Beispiel der in Österreich bereits ausgestorbene Beluga-Stör oder der Aal. Der Rückgang der migrierenden Fischarten unterstreicht die bereits beobachtete allgemeine Negativentwicklung von Süßwasserlebensräumen.
Es braucht ein Umdenken
Deshalb braucht es dringend ein Umdenken im Umgang mit der Ressource Wasser. Flüsse müssen wieder stärker als Lebensraum wahrgenommen werden – nicht lediglich als Lieferanten von Kilowattstunden. Der künftige Ausbau der Wasserkraft in Österreich muss daher strengen Kriterien für Naturverträglichkeit unterliegen. Die letzten intakten Flüsse müssen ebenso wie Schutzgebiete vom Kraftwerksbau ausgenommen werden. Gleichzeitig braucht es einen Abbauplan für veraltete Querbauwerke, um die Erholung der Artenvielfalt in unseren Flüssen zu ermöglichen.
Gewässer weltweit in schlechtem ökologischen Zustand
Global betrachtet, sind die Populationen wandernder Süßwasserfische im Beobachtungszeitraum von 1970 bis 2016 um durchschnittlich 76 Prozent zurückgegangen. Nebst Europa ist auch die Region Lateinamerika und Karibik überdurchschnittlich stark betroffen. Dort haben sich die Bestände im Beobachtungszeitraum 1970 bis 2016 um 84 Prozent reduziert. Insgesamt wurde bei Süßwasser-Wirbeltieren ein Populationsrückgang von 83 Prozent verzeichnet. Damit zählen Flüsse, Seen und Feuchtgebiete zu den am stärksten vom Artensterben betroffenen Lebensräumen.
Diese dramatischen Zahlen zum Artensterben in Flüssen zeigen auf, dass auch die Politik gefordert ist. So braucht es neben einem verstärkten Schutz von freifließenden Flüssen, auch die Erarbeitung konkreter Managementpläne für gesamte Flusseinzugsgebiete, um Bedrohungsfaktoren strategisch zu berücksichtigen. Und zu guter Letzt, die konsequente Einhaltung von Natur- und Wasserschutzgesetzen.
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