Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
Bild der Woche: Flächenfraß
![Österreich ist EU-Spitzenreiter in Sachen Bodenverbrauch und Verbauung.](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/5fc7a76d71f59.jpg)
Ist Ihnen bewusst, dass in einem Löffel Erde mehr lebendige Organismen stecken, als Menschen auf der ganzen Erde leben? Oder wussten Sie, dass seit 2001 österreichweit eine Fläche größer als Wien unter Beton und Asphalt begraben wurde?
Am 5.12.2020 war Welttag des Bodens. Knapp vor Weihnachten und mitten in einer Pandemie, scheint der Aktionstag vielleicht nicht sehr brisant. Doch das Gegenteil ist der Fall. Intakte Böden sind für uns überlebenswichtig. Der Flächenfraß in Österreich beschleunigt das Artensterben, verschärft die Klimakrise und gefährdet nachweislich unsere Gesundheit.
![Bauarbeiten Kraftwerk Tumpen, © by Pistyll Productions Bauarbeiten Kraftwerk Tumpen, © by Pistyll Productions](/wp-content/uploads/2021/07/5fc7ac03a70f9_o.jpg)
Mit der Petition "Natur statt Beton" fordern wir einen Bodenschutzvertrag für Österreich. Über 10.000 Menschen unterstützen uns bereits. Helfen auch Sie mit, unsere Böden für zukünftige Generationen zu schützen und den massiven Flächenfraß zu stoppen. Unterschreiben Sie HIER unsere Petition an die Österreichische Bundesregierung.
Überlebenswichtige Bodenfunktionen
Werden Böden versiegelt, gehen überlebenswichtige, biologische Funktionen dauerhaft verloren. Fruchtbare, gesunde Böden sind die Basis unseres Lebens. Unsere Ernährung hängt genauso von intakten Böden ab, wie unser Zugang zu Trinkwasser oder sauberer Luft. Gesunde Böden sorgen für Abkühlung im Sommer und bieten Schutz vor Naturkatastrophen. All das kann ein Boden nicht mehr, wenn er versiegelt ist. Last but noch least wird der enorme Bodenverbrauch zunehmend zum Gesundheitsrisiko für uns Menschen. "Die Bodenversiegelung gefährdet unsere Gesundheit", attestiert Umweltmedzinier Prof. Hans-Peter Hutter.
![Europäischer Feldhamster, © by WWF/Christoph Roland Europäischer Feldhamster, © by WWF/Christoph Roland](/wp-content/uploads/2021/07/4f1540f4b4c08_o.jpg)
Flächenfraß befeuert das Artensterben
Unsere Tiere und Pflanzen verlieren ihren Lebensraum unter der Betonflut. Eine von drei heimischen Tier- und Pflanzenarten ist in Österreich heute vom Aussterben bedroht. Nicht nur die bekannten Arten wie Seeadler oder Luchs geraten in Bedrängnis. Auch Feldhamster, Mehlschwalbe oder Wechselkröte sind gefährdet. Der Straßenbau zerschneidet ihre Lebensräume. Täglich pflastern neue Parkplätze, Ferien-Apartments und Betriebsgelände die Landschaft zu. Die ohnehin schon stark verbauten Flüsse sind durch weitere geplante Kraftwerke massiv bedroht.
Bodenschutzvertrag für Österreich
Jeden Tag werden hier rund 13 Hektar Natur verbaut. Das ist in etwa die Fläche von 18 Fußballfeldern! Schlechte Noten für unsere heimische Umweltpolitik gibt es auch vom Statistik-Austria-Report 2020, der Anfang Dezember veröffentlicht wurde. Negativ bewertet wird hier insbesonderes auch die starke Bodenversiegelung in Österreich. Insgesamt registriert der Statistik-Austria-Report seit 2001 eine Zunahme der versiegelten Fläche von 48.100 Hektar.
Jedes naturverträgliche Maß ist längst überschritten und eine echte Trendwende weiterhin nicht in Sicht. Aktuell ist Österreich weit davon entfernt, seine eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Der Flächenfraß befeuert neben dem Artensterben auch die Klimakrise und muss massiv reduziert werden. Darum setzen wir uns mit der Petition „Natur statt Beton – Stoppt die Verbauung Österreichs!“ für einen verbindlichen Bodenschutz-Vertrag ein. Helfen Sie uns und unterschreiben Sie online unter: www.natur-statt-beton.at/petition
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit