Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
Bild der Woche: Luchs zurück in Tirol
![Eurasischer Luchs©F. Labhardt/4nature](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/01/LUCHS.jpg)
Wir freuen uns über den ersten genetischen Nachweis eines Luchses (Lynx lynx) in Tirol. Denn Europas größte Katzenart ist in Österreich nach wie vor akut vom Aussterben bedroht. Nachdem die Wildkatze vor über 150 Jahren ausgerottet wurde, versucht man sie seit den 1970er Jahren wiederanzusiedeln. Doch die Tiere bleiben, knapp 50 Jahre später, nach wie vor stark gefährdet. Keine 40 Luchse leben aktuell in Österreich.
Flächenfraß, Wilderei, zu wenig Nachwuchs
Die Zahl heimischer Luchse bleibt seit Jahren auf einem sehr geringen Niveau. Insgesamt leben heute nur maximal 39 Luchse in Österreich – und zwar in kleinen, voneinander isolierten Populationen. Der hohe Bodenverbrauch und die Verbauung zerschneiden ihre Lebensräume und verhindern so, dass einzelne Luchse zueinander finden, um sich fortzupflanzen. Nur jeder vierte Jungluchs erreicht zudem das Erwachsenenalter, um selbst für Nachwuchs sorgen zu können. Zusätzlich dezimiert die illegale Jagd die Großkatzen weiter. Ein Teufelskreis, der unbedingt durchbrochen werden muss. Wenn die Politik nicht handelt, droht ein komplettes Verschwinden der heimischen Luchse. Dabei gäbe es ausreichend Lebensräume und Beute für die Tiere, die eine ganz zentrale Rolle in unserem Ökosystem spielen.
So können wir die erneute Ausrottung verhindern
Aus WWF-Sicht ist es vor allem eine Frage des politischen Willens, ein erneutes Aussterben des Luchses in Österreich zu verhindern. Die Voraussetzung für eine dauerhafte Rückkehr sind die Zusammenarbeit aller Bundesländer und ein gutes Management. Insbesondere das dafür zuständige „Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs“ muss hier umgehend tätig werden. Es braucht konkrete Artenschutz-Maßnahmen und eine massive Reduzierung des Flächenfraßes. Im Schnitt werden in Österreich jeden Tag rund 13 Hektar Boden für Supermärkte, Parkplätze etc. verbaut – das entspricht etwa 18 Fußballfeldern. Außerdem muss die illegale Jagd auf die bedrohten Wildkatzen konsequent als Straftat verfolgt und bestraft werden.
Der WWF engagiert sich seit vielen Jahren und in etlichen Ländern für den Schutz der Luchse. Lesen Sie hier, wie Sie helfen können, den Luchs in Österreich dauerhaft zu retten.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit