Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
6 bittere Fakten über Österreichs Auen, Flüsse und Moore
Intakte Naturschätze wie Flüsse, Auen oder Moore sind für das Weltklima und den Artenschutz unverzichtbar. Dennoch wurden und werden Naturjuwele hierzulande besonders rücksichtslos verbaut. Zum „Welttag der Feuchtgebiete“ am 2. Februar warnen wir vor der weiteren Verbauung österreichischer Flüsse, Auen und Moore. Wir fordern ein dreistufiges Rettungspaket, das wertvolle Feuchtgebiete österreichweit konsequent schützt, überflüssige Querbauwerke beseitigt und die Verbauung der letzten frei fließenden Flüsse verhindert.
Warum ein Umdenken und strenge Schutzmaßnahmen hierzulande dringend nötig sind, zeigen folgende Zahlen. Hier sechs Fakten über Österreichs Feuchtgebiete, die vor Augen halten, wie weit die Naturzerstörung bereits fortgeschritten ist.
1) Alle 900 Meter eine Barriere in Österreichs Flüssen
Nur 17% heimischer Flussstrecken sind freie Fließstrecken ohne Hindernisse. (Laut BOKU-Studie) können Österreichs Flüsse nur noch auf rund 5.500 Kilometern von etwa 32.000 insgesamt frei fließen. Das bedeutet, dass bereits heute nur noch ein Fünftel aller heimischen Flüsse ungestört fließen kann.
2) Rund 60% aller Fischarten gefährdet
Von den 58 heimischen Fischarten, die heute noch in Fließgewässern anzutreffen sind, sind 34 entweder gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Besonders gefährdet sind zum Beispiel Fische wie die Äsche oder der Huchen, der größte lachsartige Fisch Europas.
3) Über 5.200 Wasserkraftwerke in Österreich
Mit über 5.200 Kraftwerken sind unsere Flüsse schon jetzt viel zu stark verbaut. Dennoch werden aufgrund falsch ausgerichteter Subventionen hunderte neue Anlagen kommen, wenn die Politik nicht gegensteuert. Acht von zehn Wasserkraft-Anlagen verfehlen zudem die ökologischen Mindeststandards. Sie sollen zuerst saniert und ihre Effizienz gesteigert werden, bevor neue Kraftwerke gebaut werden.
4) Nur noch 14% aller Flüsse in einem sehr guten ökologischen Zustand
Derzeit befinden sich nicht einmal 14% aller heimischen Flussstrecken in einem „sehr guten ökologischen Zustand“ Das bedeutet, dass sie noch natürlich und unbeeinflusst sind. Die Lebensräume der Tiere und Pflanzen sind (noch) nicht durch Verbauung beeinträchtigt oder zerstört. 60% aller Strecken an Flüssen müssen saniert werden, weil sie die ökologischen Mindeststandards des guten ökologischen Zustands nicht mehr erreichen.
5) Intakte Naturjuwele werden verbaut
Bis heute werden immer wieder auch wertvolle Moore zerstört sowie Flüsse mit fragwürdigen Ausnahmegenehmigungen verbaut. In den vergangenen 150 Jahren gingen allein in Österreich mehr als 74.000 Hektar an Flussräumen verloren. Das entspricht etwas weniger als der doppelten Fläche Wiens.
6) Lediglich 1% aller Flüsse Österreichs wird von intakten Auen begleitet
Viele der ehemaligen Auen und Feuchtgebiete mussten der Landwirtschaft und Siedlungen weichen. Vor der Verbauung und Regulierung der Flüsse waren alle größeren und mittleren Flüsse von teilweise sehr großen Auengebieten begleitet, wie man heute noch an den Resten der Donauauen östlich von Wien sehen kann. Erste Regulierungen von Flüssen gab es bereits vor 200 Jahren, eine sehr weitreichende Verbauung und Regulierung war in den 1950er Jahren. Durch die Begradigung der Flüsse tieften sie sich ein womit auch der Grundwasserspiegel gesunken ist. Viele Auen haben dadurch das lebensnotwendige Wasser und den Austausch mit dem Fluss verloren.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit