Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF: Licht und Schatten für letzte Tiger Asiens
Mehr Tiger in Indien, Nepal und Russland – Populationen in Südostasien sinken – WWF fordert Bekämpfung der illegalen Fallenjagd und des globalen Wildtierhandels
![Tiger/ © Shutterstock/ Luke Wait/ WWF](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/08/wwf_at_Tiger_PA_Licht_Shutterstock_Luke_Wait_WWF_1200x800.jpg)
Wien, am 29. Juli 2021 – Anlässlich des Welt-Tiger-Tages veröffentlicht die Naturschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) aktuelle Trends zur Population der asiatischen Großkatze. Während in Indien, Nepal und Russland die Bestände dank Schutzerfolgen wachsen, sinkt die Zahl wildlebender Tiger auf dem südostasiatischen Festland. „Die illegale Fallenjagd, befeuert durch den kriminellen und hochlukrativen Handel mit Wildtieren, fegt Südostasiens Wälder förmlich leer“, warnt Karim Ben Romdhane, Artenschutzexperte des WWF Österreich. Geschätzte 12 Millionen heimtückische Drahtfallen in den Wäldern von Laos, Vietnam und Kambodscha sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass Tiger in diesen Ländern heute als ausgerottet gelten. In Malaysia, Myanmar und Thailand sinken die Bestände seit dem Jahr 2010 teils signifikant – obwohl sich die internationale Staatengemeinschaft damals eine Verdoppelung der Tigerpopulation bis 2022 zum Ziel gesetzt hat.
Im Jahr 2010 lebten nur noch 3.200 Tiger in Asiens freier Wildbahn. Heute sind es etwa 3.900 Individuen. Von der Steigerung der Population auf 6.000 Tiger bis zum nächsten Jahr ist man demnach weit entfernt. Der WWF fordert eine stärkere Bekämpfung der Wilderei und illegalen Fallenjagd durch die Regierungen der Region, ein konsequentes und internationales Vorgehen gegen den globalen Handel mit Tigern und Tigerteilen sowie den besseren Schutz von Lebensräumen der Großkatzen. „Europa muss seinen Beitrag leisten, indem es den illegalen Handel mit geschützten Tieren entschieden verfolgt. Zudem kann verstärkte Entwicklungszusammenarbeit alternative Einnahmequellen für die lokale Bevölkerung schaffen, damit Familieneinkommen nicht durch Wilderei erwirtschaftet werden“, erklärt WWF-Experte Ben Romdhane.
Trotz des besorgniserregenden Rückgangs der Tigerbestände in Südostasien gibt es regionale Schutzerfolge, die allen Tigerstaaten als Vorbild dienen können, erklärt der WWF. Von Indigenen geleitete Anti-Wilderei-Einheiten konnten Drahtfallen in Malaysias Belum Temengor-Wäldern seit 2017 um 94 Prozent reduzieren. Erfolgreiche Lebensraumvernetzung in Thailand sorgt dafür, dass sich Tiger aus dem Huai Kha Khaeng-Schutzgebiet erfolgreich in benachbarte Gebiete ausbreiten. „Allen voran Indien und Nepal zeigen, dass sich der Schutz von Lebensräumen und vor Wilderei für Tiger schnell bezahlt macht. Andere Länder müssen dringend nachziehen, um diese ikonischen Tiere zu retten“, sagt Karim Ben Romdhane.
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit