© Schickhofer
Die Zukunft der österreichischen Wälder
Die Zukunft der österreichischen Wälder ist bunt und vielfältig. Urwälder, Naturwälder und Wirtschaftswälder wechseln einander ab und leisten einen großen Beitrag zur Landschaftsvielfalt, zur Biodiversität und zum Leben und Wohlbefinden der Menschen.
Aber wie kann man sich diesen Wald nun genau vorstellen und wie unterscheidet er sich vom aktuellen Zustand? Zur Veranschaulichung hat der WWF zwei Illustrationen entwickelt.
Die aktuelle Situation unserer Wälder
Wir befinden uns mitten in einer Klima- und Biodiversitätskrise. Das betrifft auch unsere Wälder. Nur mehr 12 Prozent der Lebensräume in unseren Wäldern weisen einen “günstigen” Erhaltungszustand auf. Eine dramatische Entwicklung, die es umzukehren gilt. Denn, es sind auch jene Bestände, die wenig naturnah sind, die viel anfälliger für die Auswirkungen der Klimakrise sind. Dies sind jene Wälder, die nur aus wenigen oder gar nur einer Baumart bestehen. Sie wachsen an Orten, wo sie eigentlich nicht heimisch sind, weisen nur eine Altersklasse auf, werden alle gleichzeitig zur Hiebsreife genutzt. Zur Veranschaulichung: 92 Prozent der Bäume in Österreich erreichen nie ihre natürliche Altersgrenze. Alte Bäume sind damit eine Seltenheit im Wald, obwohl sie natürlicherweise 60 Prozent aller Bäume ausmachen würden und sehr viele Arten auf unterschiedliche Altersphasen angewiesen sind. Diese Homogenität der Bestände hat dazu geführt, dass sie schadensanfällig sind und nicht zukunftsfit sind.
Die mögliche Zukunft des österreichischen Waldes
Im Gegensatz zur aktuellen Situation stehen möglichst naturnah bewirtschaftete Wälder. Das sind jene Wälder, die strukturreich und möglichst geschlossen sind. Sie enthalten wo dies möglich ist eine Mischung aus Flach- und auch Tiefwurzlern – eine Vielzahl von Baumarten unterschiedlichen Alters, Altholzinseln, Totholz und Biotopbäume. Das alles muss der Wirtschaftlichkeit nicht entgegenstehen – ganz im Gegenteil. Wirtschaftswälder brauchen viele Arten, die Strukturen, das Totholz, die Flächen die weniger genutzt werden: Naturnahe Wälder besitzen eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber Umweltveränderungen. Gegen trockene, heiße Sommer und auch Extremwetter-Ereignisse wie Stürme, Starkregen, Hagel, und großen Schneedruck sind sie besser gewappnet. Sie können Wasser gut speichern und haben vitale Böden und sind daher produktiv. Zusätzlich fungieren solche Wälder als CO2-Speicher und speichern weiterfort– im Boden, im Totholz, in den Bäumen. Das Vorhandensein verschiedener Baumarten hilft dem Wirtschaftswald – sie sind nicht nur weniger anfällig für einzelne Schadorganismen (wie dem Borkenkäfer), sondern stellen sogar den natürlichen Gegenspielern der schädlichen Insekten einen Lebensraum zur Verfügung. Sie haben also weniger Risiko irgendwann vor der Hiebsreife Probleme zu bekommen.
Welche Maßnahmen nun benötigt werden, damit der Zukunft des österreichischen Waldes nichts mehr entgegensteht, können Sie in dem Artikel „Mehr bunte Wälder für Österreich“ nachlesen.