Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
WWF begrüßt Fangverbot für gefährdete Donaustöre
![YoY-beluga](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/4fdf3b75be089.jpg)
Sofia, Wien, 27. Jänner 2012 – Bulgarische Behörden gaben dieser Tage ein vierjähriges Verbot für den Fang von Stören in der Donau und dem Schwarzen Meer bekannt. Auch der Handel mit dem Kaviar dieser wildlebenden Störe ist nun für vier Jahre untersagt. Damit schließt sich Bulgarien den Schutzbemühungen seines Nachbarlandes Rumänien an, das bereits 2006 die Störfischerei für zehn Jahre untersagt hatte.
„Das ist ein großer Erfolg für den Schutz dieser einzigartigen Fische", freut sich Jutta Jahrl, Störexpertin des WWF Österreich. "Nur wenn das Fangverbot auf beiden Seiten des Flusses gilt, haben die Donaustöre eine Überlebensschance." Bulgarien und Rumänien beheimaten als einzige Länder in der Europäischen Union noch lebensfähige Bestände wildlebender Störe.
Mit dem formellen Schutz der Störe ist es jedoch noch nicht getan. Dieser muss auch entsprechend kontrolliert und vollzogen werden. Bulgarien und Rumänien sind daher dazu aufgerufen, illegalen Störfang und Kaviarhandel zu unterbinden und konkrete Maßnahmen für die Rettung der Störe zu unterstützen, fordert der WWF.
„Die Überfischung der Störe für den illegalen Handel mit dem hochpreisigen Kaviar, der in Bulgarien und Rumänien immer noch stattfindet, ist die größte Bedrohung für das Überleben der raren Fische“, so Jahrl. Auch Eingriffe in den Lebensraum, unter anderem für Wasserkraftwerke, sind eklatante Gefährdungsursachen. Staudämme wie jene am Eisernen Tor zwischen Serbien und Rumänien stellen unüberwindliche Barrieren dar und schneiden die Laichwanderungen der Störe völlig ab. Bereits fünf von sechs Arten in der Donau sind vom Aussterben bedroht.
Kaviar zählt zu den teuersten Produkten die von Tieren gewonnen werden. Der kostbarste Kaviar aller Donaustöre stammt vom Beluga oder Hausen, der früher sogar in Wien gefangen wurde. Bis zu 6.000 Euro pro Kilogramm werden dafür bezahlt.
Der WWF Bulgarien hat nun ein großangelegtes Projekt gestartet, in dem unter anderem Lebensräume der Donaustöre gezielt geschützt und nachgezüchtete Störe ausgewildert werden. „Umso mehr begrüßen wir den Schulterschluss Bulgariens mit Rumänien“, lobt Vesselina Kavrakova, Leiterin des WWF Bulgarien, den aktuellen Beschluss.
In Wien fand in der Vorwoche ein Treffen von Störexperten und Behördenvertretern statt, die einen Aktionsplan zum Schutz der Donaustöre umsetzen wollen. Dieser Aktionsplan wurde 2005 unter Koordination des WWF Österreich erstellt. Die "Sturgeon Task Force" soll sich nun in regelmäßigen Abständen treffen und Schutzmaßnahmen vorantreiben.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...
Good News: Luchsin Talìa hat Nachwuchs bekommen
Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung