Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
Spendenabsetzbarkeit: Wird ÖVP zur Anti-Umwelt-Partei?
Wien, 14. 01. 2009 – Die drei größten Umweltorganisationen Österreichs – WWF, Greenpeace und GLOBAL 2000 – kritisieren die heutige Entscheidung von ÖVP-Chef Josef Pröll bei der heutigen ÖVP-Regierungsklausur, die Bereiche Umwelt-, Natur-, und Tierschutz aus der Spendenabsetzbarkeit auszuschließen.
Für die drei großen Umweltorganisationen Österreichs bleibt die neue Regelung ein unvollständiges Puzzle. „Wir verstehen nicht, warum sich die ÖVP unbedingt als Anti-Umwelt- und Anti-Tierschutz-Partei präsentieren will“, so die Geschäftsführer der drei Organisationen, Hildegard Aichberger vom WWF, Alexander Egit von Greenpeace und Klaus Kastenhofer von GLOBAL 2000. Die Umwelt- und Tierschutzorganisationen hoffen in der morgen beginnenden Begutachtungsphase auf den Widerspruch der begutachtenden Organisationen und Personen und auf ein Umdenken der ÖVP gegen die lückenhafte Regelung.
Bereits die Teuerungswelle des Jahres 2008 traf die Umweltorganisationen. Das Finanzkrisenjahr 2009 wird die Umwelt- und Tierschutzorganisationen noch härter treffen. „Wenn die knapp 300.000 Spender von WWF, Greenpeace und GLOBAL 2000 aufgrund der Finanzkrise ihre Spenden reduzieren, müssen zahlreiche Projekte auf Eis gelegt werden“, befürchtet WWF-Geschäftsführerin Aichberger. „Die Umweltorganisationen repräsentieren nur fünf Prozent der Spenden. Für uns ist der Ausschluss der Umwelt deshalb ein politischer Akt gegen unliebsame Organisationen“, bekräftigt Alexander Egit von Greenpeace. „Umweltschutz ist auch Klimaschutz. Unserer Arbeit zum Klimaschutz wird damit eine klare Absage von der ÖVP erteilt“, warnt Klaus Kastenhofer, Geschäftsführer von GLOBAL 2000. Österreich ist das einzige Land in der EU, das bei der Spendenabsetzbarkeit Umwelt-, Natur- und Tierschutz von der Spendenbegünstigung ausschließt.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01/488 17-231
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Studie: WWF fordert raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF-Klimasprecher zur KONTEXT-Studie: „Eine Reform muss gerade in budgetär schwierigen Zeiten hohe Priorität haben. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse“
Nationalparks: Über 111.000 Hektar Erweiterungs-Potenzial in Österreich
Neue UBA-Studie identifiziert Österreichs Biodiversitäts-Hotspots – WWF fordert politische und finanzielle Weichenstellung zur Erweiterung der österreichischen Nationalparks.