WWF: Elefanten in Südostasien leiden unter steigenden Elfenbeinpreisen

16. Februar 2009 | Presse-Aussendung

Wien/Kuala Lumpur, 16. Feber 2009 – Die wenigen überlebenden Elefanten in den Ländern Südostasiens kommen durch die steigenden Preise für Elfenbein in Vietnam immer mehr unter Druck. Das hat eine neue Studie ergeben, die von WWF und TRAFFIC (Netzwerk zur Beobachtung des Wildartenhandels) heute präsentiert wird. In Vietnam werden für ein Kilogramm Elfenbein aus Elefantenstoßzähnen […]

Wien/Kuala Lumpur, 16. Feber 2009 – Die wenigen überlebenden Elefanten in den Ländern Südostasiens kommen durch die steigenden Preise für Elfenbein in Vietnam immer mehr unter Druck. Das hat eine neue Studie ergeben, die von WWF und TRAFFIC (Netzwerk zur Beobachtung des Wildartenhandels) heute präsentiert wird. In Vietnam werden für ein Kilogramm Elfenbein aus Elefantenstoßzähnen 1.500 US-Dollar bezahlt. Das ist der höchste Preis weltweit. In 73 Geschäften in Vietnam wurden 2.444 Objekte aus Elfenbein gefunden. Laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) gibt es nur noch Tausend Elefanten in Laos und weniger als 150 in Vietnam. „Der hohe Preis für Elfenbein in Vietnam ist eine massive Bedrohung für die letzten Elefanten in den Mekongländern“, warnt WWF-Artenschutzexpertin Jutta Jahrl.

Der Großteil des entdeckten Elfenbeins stammt aus Laos, kleinere Mengen kamen aus Vietnam und Kambodscha. Lebende Elefanten und Elfenbein werden auch aus Myanmar (Burma) nach Vietnam geschmuggelt. Weiters wurde auch Elfenbein von Mammut-Stoßzähnen aus Russland gefunden. Elfenbein aus Afrika wurde diesmal nicht entdeckt, auch wenn es bis 2004 illegal nach Vietnam importiert wurde.

Im Rahmen der Studie wurden im Jahr 2008 669 Geschäfte in Vietnam untersucht. Davon boten 73 Produkte aus Elfenbein an, das sind elf Prozent der untersuchten Geschäfte. Insgesamt wurden dabei 2.444 Objekte aus Elfenbein gefunden. Die steigende Nachfrage ist bedenklich und die Zahl von Elfenbeinschnitzern hat seit 2001 zugenommen. In Ho Chi Minh City (Saigon) wurden die meisten Objekte entdeckt, insgesamt 1.776. In Hanoi gibt es hingegen die meisten Elfenbeinschnitzer. „Besonders besorgniserregend ist der Handel mit Elfenbein im Internet. Die steigende Nachfrage treibt die Preise immer mehr in die Höhe“, so die WWF-Expertin Jahrl. „Das meiste Elfenbein wird heute nach China verkauft. Der illegale Handel mit Elfenbein muss so rasch wie möglich gestoppt werden, sonst droht den letzten Elefanten in den Mekongländern das Aussterben.“

Der Handel mit Elfenbein wurde zwar 1992 in Vietnam offiziell verboten, doch eine Lücke im Gesetz macht den Verkauf weiter möglich. So ist es erlaubt, Elfenbein aus der Zeit vor dem Verbot zu verkaufen. Das ermöglicht den Elfenbeinhändlern, ihre Lager aus frischem Elfenbein illegal weiter aufzustocken, da der Nachweis der Herkunft und des Alters schwierig ist. Die neue Studie empfiehlt eine strengere Gesetzgebung und die Einhaltung der internationalen Artenschutzkonvention (CITES) in Vietnam. Dazu müsste das Land auch den Gesetzesvollzug verschärfen. „Elfenbeinprodukte müssen sofort beschlagnahmt und vernichtet werden“, fordert WWF-Expertin Jahrl.

Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231
Die Studie und die Fotos sind unter www.wwf.at/presse erhältlich, (alle Fotos (c) Daniel Stiles)

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