Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Weniger Waldverlust: 7.000 Quadratkilometer Amazonaswald abgeholzt
![Abholzung – Amazonas](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/47fb41463df31.jpg)
Brasilia/Wien, 13. November 2009 – – Brasilien vermeldet einen herausragenden Erfolg im Kampf gegen die Zerstörung des Amazonas. Die Entwaldung lag im zurückliegenden Messzeitraum auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebungen 1988. Das gab Präsident Luiz Inácio Lula da Silva gestern Abend Ortszeit bekannt. Insgesamt wurden im Zeitraum von August 2008 bis Juli 2009 7.000 Quadratkilometer Amazonaswald abgeholzt. Das sind knapp halb so viel wie im Vorjahr und nur ein Viertel des historischen Höchststands von 1995 (29.000 km2).
"Das sind äußerst ermutigende Nachrichten für die Umwelt, die Menschen vor Ort und nicht zuletzt für das Weltklima", so WWF-Amazonasexpertin Martina Glanzl. “Natürlich ist die Entwaldung des Amazonas noch immer dramatisch, aber die neusten Zahlen können ein Meilenstein bei der Rettung des Amazonas sein.”
Ein besonderer Erfolg ist im WWF-Projektgebiet im Nationalpark Juruena im Bundesstaat Mato Grosso zu verzeichnen. Der Nationalpark half in Mato Grosso die voranrückende Entwaldungsfront zu bremsen und die Entwaldungsrate von 12.000 Quadratkilometern im Jahr 2004 auf 1.000 in diesem Jahr zu drücken.
Allerdings gibt es nach Auffassung des WWF noch lange keinen Anlass zur Entwarnung in Brasilien. Im neben dem Amazonas gelegenen Cerrado-Waldgebiet etwa wurden im gleichen Zeitraum 20.000 km2 Trockenwald zerstört. Der WWF ruft die brasilianische Regierung deswegen dazu auf, die Anstrengungen im Amazonasgebiet, aber auch in den anderen Regionen Brasiliens fortzuführen und den Trend zu konsolidieren. Eine der größten Herausforderungen ist die Bekämpfung der illegalen Entwaldung, die unter Missachtung gültiger Gesetze stattfindet. Sie muss – so fordert der WWF – bis zum Jahr 2015 gestoppt werden.
“Niemand darf sich auf diesen relativ guten Zahlen ausruhen, sonst sind sie am Ende nichts als ein kurzes Strohfeuer”, so Glanzl. "Der Schutz des Amazonas muss mit allen Kräften weiter betrieben werden. Dafür müssen vor allem die Eigentumsverhältnisse in Amazonien geklärt, neue Schutzgebiete ausgewiesen und die nachhaltigen Forstwirtschaft stärker gefördert werden.”
Der WWF warnt insbesondere davor, Gesetze zum Schutz des Amazonas wieder auszuhebeln. Das war in den zurückliegenden Monaten vor allem von der brasilianischen Agrarlobby immer wieder versucht worden.
Die aktuellen Zahlen weisen aus Sicht des WWF kurz vor Beginn der Klimakonferenz in Kopenhagen darauf hin, welch große Rolle der Walderhalt beim Klimaschutz spielt. “Die großen Waldnationen wie Brasilien müssen für ihre Bemühungen und den Erhalt ihrer Wälder entschädigt werden, da dadurch große Mengen CO2 eingespart werden”, fordert Glanzl. “Deswegen muss in Kopenhagen die Grundlage für einen Finanzierungsmechanismus gelegt werden, bei dem die Industrienationen den großen Waldnationen helfen, eine wirtschaftliche Entwicklung ohne Waldzerstörung voranzutreiben".
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF Österreich, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...