Naturzerstörung, Wilderei und Klimakrise gefährden zahlreiche Tierarten – WWF zieht Bilanz und fordert Naturschutz-Offensive von der Politik – Artenschutz-Projekte geben Hoffnung
Ölkatastrophe bedroht Golf von Mexiko
Wien/Mexiko City, 23. April 2010 – Nach dem Absinken einer Ölplattform vor der US-Küste von Louisiana droht dem Golf von Mexiko nun eine Ölkatastrophe. Millionen Liter Rohöl könnten aus der Plattform in den Golf gelangen.
Die steigende Anzahl von Offshore Öl- und Gasförderungen stellt ein unkalkulierbares Risiko dar, warnt der WWF anlässlich der erneuten Ölkatastrophe. „Naturschutz muss Priorität vor kurzfristigen Förderinteressen bekommen, um derartige Katastrophen künftig zu vermeiden“ erklärt Stephan Lutter, Experte für Meeresschutz des WWF. Entscheidend sei außerdem eine konsequente Einhaltung der bestehenden Vorschriften, um Mensch und Meer zu schützen. Erst vor kurzem hatte US-Präsident Obama bislang geschützte Abschnitte an den US-Küsten für neue Öl- und Gasbohrungen freigegeben.
„Einmal im Meer tötet Öl still und langsam“, so Stephan Lutter. Es müsse unbedingt verhindert werden, dass die Millionen Liter Öl aus der Plattform austreten. Eine weitere Gefahr drohe dem Golf von Mexiko, wenn die Plattform jetzt Leck geschlagen habe. „Manchmal dauert es Wochen ein Leck zu schließen und währenddessen können jeden Tag mehrere Tausend Tonnen Öl austreten “, so Lutter weiter.
Wie hoch die Unfallgefahr bei Ölplattformen ist und welche langfristigen Umweltschäden sie anrichten, zeigte erst im Oktober 2009 ein Bohrunfall auf einer australischen Förderplattform in der Timorsee. Mehr als zwei Millionen Liter Rohöl sind dort ausgetreten. Zehn Wochen lang scheiterten alle Versuche, ein Leck an der Plattform zu schließen. Nach Schätzungen traten in der ökologisch sensiblen Region täglich ungehindert 300-400 Barrel Öl aus. Auch die Nachwirkungen der Exxon-Valdez Katastrophe seien nach über 20 Jahren noch heute zu erkennen.
Weitere Informationen:
Ilka Petersen, WWF Pressestelle, Tel. 0049-30/ 308742 22
Interviewpartner: Stephan Lutter, WWF-Experte für Meeresschutz, Tel: 0049-162-291 44 25
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolge: Zahlreiche Tiger-Meilensteine aus 2024
Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.