Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
Energie, Nahrung, Wasser: Drei Herausforderungen, aber nur ein Planet
Bonn/Wien, 15.11.2011 – Die steigende Nachfrage nach Energie, Nahrung und sauberem Wasser wird die ohnehin schon schwelende Ressourcenkrise noch weiter verschärfen. Davor warnt die Umweltschutzorganisation WWF anlässlich der am Mittwoch in Bonn startenden internationalen Vorbereitungskonferenz für den Rio+20-Gipfel im kommenden Jahr. "Wir leben derzeit auf Pump unseres Naturkapitals. In Zukunft müssen Nahrungsmittel und knappe Produktionsmittel wie Wasser und Böden gerechter und vor allem effizienter genutzt werden", sagt Martin Geiger, Süßwasserexperte beim WWF.
Wasser-, Energie- und Nahrungssicherheit würden zukünftig in Konkurrenz zueinander treten. Auf der Bonner Konferenz steht daher genau dieses Spannungsfeld im Fokus. Vor allem der Nutzungsdruck auf Flüsse, Seen und andere Süßwasservorkommen werde durch eine steigende Nahrungsmittelproduktion und damit verbundene Bewässerung sowie dem steigenden Wasserbedarf für die Energieproduktion zunehmen, so die Befürchtung des WWF. Neben der Wasserkraft sind die Produktion von Biokraftstoffen, die Kühlung von Kraftwerken und der Bau von Pumpspeichern für Wind- und Sonnenenergie vom verfügbaren Wasser abhängig.
Um die Nachfrage nach natürlichen Rohstoffen zu decken, bräuchte man nach Berechnungen des WWF bereits heute einen zweiten Planeten. Mit wachsenden Bevölkerungszahlen, wirtschaftlicher Entwicklung und Ansprüchen wird auch der Bedarf an Wasser, Nahrung und Energie weiter steigen. Die Menschheit befriedigt ihren Ressourcenbedarf der WWF-Studie "Living Planet Report" zufolge seit Jahren von den "ökologischen Rücklagen" der Natur.
Auf der "Bonn2011 Conference Water, Energy and Food Security Nexus – Solutions for the Green Economy" sollen unter der Schirmherrschaft der deutschen Regierung vom 16. bis zum 18. November Politiker, Wirtschaftsvertreter und Umweltschützer neue politische Lösungen entwickeln, wie der Ressourcenbedarf einer stetig wachsenden Menschheit nachhaltig gedeckt werden kann. Die Konferenz ist eines der bedeutendsten Vorbereitungstreffen auf den UN-Umweltgipfel Rio+20 im Juni 2012.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231
E-Mail: franko.petri@wwf.at.
Bonn-Konferenz: http://www.water-energy-food.org
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Studie: WWF fordert raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF-Klimasprecher zur KONTEXT-Studie: „Eine Reform muss gerade in budgetär schwierigen Zeiten hohe Priorität haben. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse“
Nationalparks: Über 111.000 Hektar Erweiterungs-Potenzial in Österreich
Neue UBA-Studie identifiziert Österreichs Biodiversitäts-Hotspots – WWF fordert politische und finanzielle Weichenstellung zur Erweiterung der österreichischen Nationalparks.