Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
NGO-Protest: Ministerin Bures schenkt unsere Zukunft der Asfinag
![Weihnachtsaktion_(c)WWF.jpg](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/4ed8a36fbd80d.jpg)
Wien, am 1. Dezember 2011 – "Doris Bures verschenkt unsere Zukunft". Diesen Vorwurf macht die NGO-Plattform "Zukunft statt Autobahn" der Verkehrsministerin heute in Wien. Als Weihnachtsmänner und Christkinder verkleidet, brachten die rund 50 AktivistInnen symbolisch ein 3-Milliarden-Euro-Geschenk vom Verkehrsministerium zur Zentrale der Straßenbaugesellschaft ASFINAG in der Wiener Innenstadt. Die Summe entspricht in etwa den aus Bundesmitteln finanzierten Kosten, die der Bau der umstrittenen Lobau-Autobahn verschlingen würde.
"Wir haben keine Finanzkrise – was wir haben ist eine Krise der Prioritäten", kommentiert Plattform-Sprecher Axel Grunt die geplante Milliarden-Investition in eine Großbaustelle. Die 40 Plattform-Organisationen machen der Bundesregierung einen klaren Vorschlag: Mit dem Verzicht auf das destruktive Projekt würden auf einen Schlag drei Milliarden Euro frei. Geld, das dann in die Zukunft Österreichs – in Bildung, Kultur, Soziales oder Umweltschutz – investiert werden könnte, anstatt in die Bedrohung des Nationalparks Donauauen.
So könnten mit 3 Milliarden Euro Niederösterreich und Wien zu Musterregionen des Natur- und Umweltschutzes innerhalb der EU werden. Ein 3-Milliarden-Förderprogramm für thermische Sanierung von Wohnungen und Häusern würde Gesamtinvestitionen von ca. 15 Milliarden Euro auslösen. 3 Milliarden in Bahn und Bus investiert, würden einen attraktiven flächendeckenden Fahrplan (auch für Regionalbahnen), Taktfahrplan, Infrastrukturinvestitionen sowie eine preisgünstige Netzkarte wie beispielsweise in der Schweiz finanzieren. Außerdem würde der Milliardenbetrag ein dichtes Netz selbstverwalteter Sozial- und Kulturzentren oder Fonds für solidarökonomische Projekte und Einrichtungen bringen. Bloß sechs Millionen Euro wären notwendig, um allen armutsgefährdeten Menschen in Österreich hochwertige Sozialzentren bieten zu können.
Heute, am 1. Dezember 2011, endet die öffentliche Auflage der Unterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung zur Lobau-Autobahn. Diese Woche sind nach einem Gutachten des TU-Verkehrswissenschaftlers Harald Frey massive Zweifel an den Grundlagen der UVP aufgekommen.
Unter dem Dach der Plattform "Zukunft statt Autobahn" vereinen sich immer mehr Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Bildung, Arbeit, Soziales und Verkehr. Von "A" wie Aktion 21 bis "W" wie WWF sind neben attac, FIAN, GLOBAL 2000, Greenpeace, Ökobüro, SOL und VCÖ insgesamt rund 40 NGOs beim gemeinsamen Protest gegen die Milliarden-Verschwendung vertreten.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 250, E-mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...
Good News: Luchsin Talìa hat Nachwuchs bekommen
Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung