Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Tag des Waldes am 21. März: Damoklesschwert über dem Amazonas
![Abholzung am Amazonas](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/4e4106a2cac71.jpg)
Berlin, 20.03.2012 – Zum Internationalen Tag des Waldes, der 1970 von der Welternährungsorganisation als Reaktion auf die globale Waldvernichtung ausgerufen wurde, appelliert der WWF an Brasilien, seine Pläne für eine Reform des Waldgesetzes komplett einzustampfen. Der brasilianische Senat hat die Beratungen über den vorliegenden Gesetzentwurf bereits drei Mal vertagt. „Das ist im Prinzip ein gutes Zeichen“, so Roberto Maldonado, Lateinamerikareferent beim WWF Deutschland. Trotzdem schwebe über dem Regenwald noch immer ein Damoklesschwert. Das Gesetz könne jederzeit wieder auf der Tagesordnung stehen.
Der WWF warnt vor den Folgen einer Gesetzesänderung: Bis zu 76 Millionen Hektar seien von der Novellierung betroffen. Das entspreche einer Fläche so groß wie Deutschland, Österreich und Italien zusammen. Besonders in der Kritik steht die vorgesehene Amnestie für Abholzungen in der Vergangenheit. Durch den Verzicht auf Wiederaufforstung würden Umweltverbrechen nachträglich legalisiert.
Die Gesetzesänderung spaltet die Regierungskoalition ausgerechnet in einer Zeit, in der Brasilien zum UN-Gipfel für nachhaltige Entwicklung, Rio+20, einlädt. Eine Novellierung der Waldgesetzgebung würde international zu einem enormen Imageverlust führen. Dies würde letztlich auch der brasilianischen Land- und Viehwirtschaft schaden, der die Waldreform eigentlich nutzen soll. Der WWF warnt vor weiteren Problemen, die sich durch einen fortgesetzten Kahlschlag ergeben: Zunehmende Bodenerosion und die Störung des Wasserkreislaufes bergen zwangsläufig ein erhöhtes Hochwasserrisiko und die Gefahr von katastrophalen Erdrutschen.
Während der vergangenen Jahre habe Brasilien gezeigt, dass die Reduktion der Entwaldung und Fortschritte beim Klimaschutz vereinbar seien mit der Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität und Fortschritten bei der Armutsbekämpfung. Als Alternative zur weiteren Umwandlung von Wäldern schlägt der WWF die Nutzung von bis zu 61 Millionen Hektar brach liegender Weideflächen vor. Zudem gelte es, die Agrar- und viehwirtschaftlichen Methoden effizienter zu gestalten. Ziel müsse es sein, den Sektor langfristig so umzugestalten, dass eine Produktion auf den bestehenden Agrarflächen ohne Bodendegradation möglich sei.
Weitere Informationen:
Roberto Maldonado, WWF Fachbereich Wald, 030-311 777-231
Jörn Ehlers, Pressestelle, WWF Deutschland, 030-311 777-422
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...
Good News: Luchsin Talìa hat Nachwuchs bekommen
Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung