Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Hochwasserschutz in Österreich: Flüsse im Zwangskorsett
Wien, am 3. Juni 2013 – Angesichts der aktuellen Wetterlage und des drohenden weiteren Starkregens weist der WWF darauf hin, dass Österreich zukünftig verstärkt von Hochwasserereignissen wie dem aktuellen bedroht sein wird. „Statt unseren Flüssen durch Uferaufweitungen wieder mehr Platz für freie Überschwemmungsflächen zurückzugeben, werden sie oft mit noch mehr Kraftwerken zugebaut“, erklärt Flussexperte Christoph Walder. Damit Österreichs Fließgewässer ihre naturnahen Funktionen wie den Hochwasserschutz wieder umfassend erfüllen können, müssten ihnen insgesamt 84.000 Hektar zurückgegeben werden, errechnete der WWF in der Studie „Jeder Hektar zählt“. Ein Jahrhunderthochwasser wie das aktuelle – das zweite innerhalb von zehn Jahren – ist nicht zu vermeiden, aber gesunde Ökosysteme würden die Auswirkungen abfedern, so der WWF.
Der ökologische Hochwasserschutz ist für den WWF eine der wichtigsten Lösungen. Dafür sind großflächige Flussaufweitungen, das Schaffen von Retentionsflächen und die Förderung von naturnahen Lebensräumen in den Einzugsgebieten ebenso wichtig wie eine konsequente Raumordnungspolitik. Derzeit gehen in Österreich pro Tag acht Hektar Fläche durch die Versiegelung der Landschaft verloren, das entspricht einer Fläche von 12 Fussballfeldern. Viele dieser Flächen liegen in Flusstälern, und würden für den ökologischen Hochwasserschutz gebraucht werden. „Österreich muss sich zunehmend der Anpassung an veränderte Klimabedingungen widmen, und zwar langfristig und über die gesamte Bundesfläche hinweg“, so Walder. Jetzt ist es höchste Zeit, dass die Politik rasch und effektiv reagiert.
Bereits im Jahr 2006 war eine Studie der Universität für Bodenkultur im Auftrag des WWF zum Ergebnis gekommen, dass im Alpenraum durch den Klimawandel mit einer starken Niederschlagszunahme in den Wintermonaten und mit intensiverem Regen im Sommer zu rechnen sein wird. „Diese Situation ist nun eingetreten. Mit der Wirtschaftskammer Österreich hatte der WWF 2006 eine Offensive für ein modernes Hochwassermanagement zum Schutz des Lebens- und Wirtschaftsraumes gestartet. Vor allem an bereits stark verbauten und kanalisierten Flüssen sollten ehemalige Auenlandschaften wieder hergestellt werden und dadurch mithelfen Hochwasser zu entschärfen. „Es ist zwar Einiges passiert, aber nun muss die Chance ergriffen werden, ein Bundeshochwasserschutzprogramm zu initiieren“, regt Walder an. „Die ökologischen Aspekte müssen in der Planung von laufenden Hochwasserschutzprojekten noch deutlicher berücksichtigt werden.“ Der WWF ist gerne bereit, hier sein Know-How einzubringen.
Wenn weiterhin nur auf Dämme als Allheilmittel gegen Hochwasser gesetzt wird, entsteht vielerorts die absurde Situation, dass natürliche Auwälder abgedämmt werden und dadurch ihre Funktion verlieren flussnahe Siedlungen vor Hochwasser zu schützen. Zeitgemäße Konzepte geben dem Fluss deshalb oberhalb von Siedlungen mehr Raum wo immer dies möglich ist, damit die Hochwasserwellen abgedämpft werden.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel. 01/488 17 250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Studie: WWF fordert raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF-Klimasprecher zur KONTEXT-Studie: „Eine Reform muss gerade in budgetär schwierigen Zeiten hohe Priorität haben. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse“