Naturzerstörung, Wilderei und Klimakrise gefährden zahlreiche Tierarten – WWF zieht Bilanz und fordert Naturschutz-Offensive von der Politik – Artenschutz-Projekte geben Hoffnung
UN-Klimagipfel endet mit herber Enttäuschung
Lima/Wien, 14. Dezember 2014. – Der UN-Klimagipfel in Lima erfüllte nicht die in ihn gesetzten Erwartungen. Trotz Verlängerung konnten keine entscheidenden Schritte in Richtung des geplanten Weltklimaabkommens in Paris gegangen werden. „Es gibt keinen Grund zum Feiern. Leider schreitet der Klimawandel viel schneller voran als die Politik. Die Verhandlungen der letzten Tage haben gezeigt, wie groß die Differenzen insbesondere zwischen vielen Industriestaaten und den sich entwickelnden Ländern noch sind und dass der Weg nach Paris noch sehr steinig sein wird“, so die Beurteilung von WWF-Klimareferent Karl Schellmann. Der WWF ist auch enttäuscht über den zu geringen Beitrag Österreichs für den Grünen Weltklimafonds.
Ein Hauch von Optimismus hatte zu Beginn der diesjährigen UNO-Klimakonferenz in der Luft gelegen, sicher auch wegen der größten Klimaschutzdemonstration aller Zeiten im Herbst und den erfreulichen Ankündigungen von China und den USA. Doch für den dringend nötigen Durchbruch hat das nicht gereicht: „Die positive Klimaschutz-Dynamik wurde in Lima festgefroren“, so Schellmann.
Besonders enttäuschend ist, dass kein wirksamer Prozess vereinbart wurde, damit alle Länder schon in den kommenden Jahren mehr Klimaschutz betreiben. Wenn wir die gefährliche Erderwärmung von über zwei Grad verhindern wollen, müssen die globalen Emissionen vor 2020 ihren Höchststand erreichen. Es ist bitter, dass auch in Lima keine Anforderungen an die Länder gestellt werden, schnell zu handeln, so der WWF.
In Paris soll nächstes Jahr das neue globale Klimaabkommen unterzeichnet werden. Dazu sollten alle Länder melden, wie stark sie ihre Treibhausgas-Emissionen mittelfristig reduzieren. Doch das dringend benötigte einheitliche Reportingformat wurde auch in Lima nicht festgelegt. Eine Vergleichbarkeit in den Beiträgen ist deshalb nicht möglich.
„Die Konferenz in Lima war eine Verschwendung von Zeit und Energie. Mit solchen Beschlüssen werden wir den Klimawandel nicht eindämmen. Wir brauchen dringend Signale und politische Rahmenbedingungen, die Investitionen in fossile Energien schnell stoppen und zu größerer Investitionssicherheit für erneuerbare Energien sorgen. Und wir brauchen Regierungschefs und Umweltminister, die bereit sind, endlich ihren eigenen Worten auch Taten folgen zu lassen“, so Schellmann. So ist der WWF enttäuscht, dass Österreich statt der geforderten 80 Millionen Euro nur 20 Millionen für den Grünen Weltklimafonds in Aussicht gestellt hat.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01 488 17 239, Email: franko.petri@wwf.at, www.wwf.at/presse.
Karl Schellmann, Klimareferent WWF, Tel. 0676-83488249; E-Mail: karl.schellmann@wwf.at.
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