Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es um die Böden in Österreich steht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass...
Fischotter-Abschüsse nun Fall für das Gericht
Presseaussendung
Wien, am 14. September 2017 – Die umstrittenen Abschüsse von Fischottern werden nun zum Gerichtsfall. Das Land Niederösterreich hat die Möglichkeit einer Beschwerdevorentscheidung nicht wahrgenommen und musste nun die Anfang Juni von WWF und ÖKOBÜRO eingebrachte Beschwerde an das Landesverwaltungsgericht abtreten. "Das Land hat dadurch die Chance vertan, auf die zahlreichen fachlichen Einwände der Naturschützer einzugehen und dadurch rasch Rechtssicherheit zu schaffen. Nun ist klar, dass bis zur Klärung des Gerichtsfalles kein Otter mehr getötet werden darf!" erklärt Christian Pichler vom WWF.
Die Beschwerde richtet sich gegen den umstrittenen Bescheid des Landes Niederösterreich, der seit 3. April den Abschuss von 40 streng geschützten Fischottern erlaubt. Entscheidungen wie diese müssten nach der Rechtsansicht der beiden NGOs eine Naturverträglichkeitsprüfung durchlaufen. Stattdessen wurde der Bescheid ohne ausreichende fachliche Grundlagen und ohne Einbindung von Naturschutzorganisationen erlassen.
Das ist für die NGOs ein klarer Bruch der Aarhus-Konvention und des europäischen Naturschutzrechtes: „Seit Jahren blockiert eine Phalanx aus Bundes- und Landespolitik mit Unterstützung von Kammerfunktionären die vollständige Umsetzung der Aarhus-Konvention, die NGOs Mitsprache und Rechtsschutz in nicht UVP-pflichtigen, also kleineren bis mittelgroßen, Umweltverfahren einräumt. Österreich wird heute bei der sechsten Aarhus Vertragsstaatenkonferenz der UNO in Montenegro zum zweiten Mal in Folge wegen der Nicht-Umsetzung des Abkommen verurteilt. Österreich befindet sich damit im fortgesetzten internationalen Rechtsbruch und ist dadurch neben Bulgarien einsames Schlusslicht nicht nur in der EU.“, kritisiert Thomas Alge, Geschäftsführer von ÖKOBÜRO.
"Solange dieser Sachverhalt rechtlich nicht geklärt ist, ist das Töten der Tiere unmittelbar zu stoppen. Gleichzeitig geht der WWF davon aus, dass das Landesverwaltungsgericht die Sachlage nochmals gewissenhaft prüft und bewertet und es vor diesem Hintergrund nur eine Entscheidung zugunsten der streng geschützten Tiere geben kann. ", so Christian Pichler, Artenschutzexperte des WWF Österreich.
Eine gemeinsame Petition von WWF und VIER PFOTEN gegen diese Tötung von Fischottern in Niederösterreich haben innerhalb weniger Wochen mehr als 22.000 Menschen unterzeichnet. 25 internationale Organisationen und die Weltnaturschutzunion IUCN tragen die Forderungen mit.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF, Tel. 0676/83 488 203, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Luchsin Talìa hat Nachwuchs bekommen
Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.