Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es um die Böden in Österreich steht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass...
WWF Österreich: Politik muss nationalen Beitrag zum UNO-Klimafonds aufstocken
![Österreichisches Parlament (c) Pixabay](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/5a4b63e0b1bfe.jpg)
Wien, am 14. September 2019. Im Vorfeld des UN-Klimagipfels in New York fordert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich eine deutliche Erhöhung des bisherigen nationalen Beitrages zum UN-Klimafonds. Aus Sicht des WWF sollte Österreich für die anstehende Wiederbefüllung des „Green Climate Fund“ (GCF) zumindest 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen. „Aufgrund seiner hohen Pro-Kopf-Emissionen muss Österreich seine globale Verantwortung für den Klimaschutz stärker leben. Bei weiterer Untätigkeit wird die heimische Klimapolitik auch international zunehmend unglaubwürdiger. Daher muss es eine rasche überparteiliche Initiative für eine signifikant höhere Dotierung des ‚Green Climate Fund‘ geben“, appelliert WWF-Klimasprecher Karl Schellmann an alle Parlamentsparteien und die federführend zuständigen Ressorts der Bundesregierung – konkret das Finanzministerium und das Umweltressort. Die Zeit drängt, denn noch im Oktober sollten die Beiträge zur Wiederauffüllung des Fonds finalisiert werden.
Österreich hat im Rahmen der ersten Auffüllung des Fonds für die Jahre 2015 bis 2018 einen Beitrag von insgesamt nur 26 Millionen Euro (=34,8 Millionen US-Dollar) geleistet, was umgerechnet lediglich drei Euro pro Einwohner/in entspricht. Vergleichbare Länder wie Schweden haben bereits 581 Millionen US-Dollar investiert, was 59 Dollar (ca. 54 Euro) pro Kopf entspricht. Auch die Schweiz hat mit 100 Millionen USD (12 Dollar = ca. 11 Euro pro Kopf) deutlich mehr beigesteuert als Österreich. Mehrere Länder wie Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Norwegen, haben zudem im Vorfeld des Klimagipfels angekündigt, ihre nationalen Beiträge verdoppeln zu wollen. Deutschland hat 1,5 Milliarden Euro zugesagt, das sind ca. 18 Euro pro Kopf. Auf Österreich umgelegt wären das 160 Millionen Euro. „Daher wäre es ein wichtiges Signal, wenn Österreich nicht mit leeren Händen in New York auftaucht, sondern konkrete Zusagen für weitere Gelder an Projekte im globalen Süden macht. Jene Länder, die am stärksten unter der Klimakrise leiden, müssen in Zukunft stärker unterstützt werden“, fordert Schellmann. Auch die EU-Staats- und Regierungschefs haben beim Europäischen Rat im Juni bekräftigt, die Mittel des Fonds aufzufüllen. Also steht auch Österreich in der Pflicht.
Der multilaterale Green Climate Fund (GCF) finanziert insbesondere Projekte in ärmeren Ländern, um dort die Anpassung an die Erderhitzung zu unterstützen sowie Treibhausgas-Emissionen zu verringern. Die finanzierten Projekte umfassen Solarkraftwerke, Bewässerungssysteme, Energiesparprojekte, Wald-Aufforstungen oder Schutzmaßnahmen gegen den steigenden Meeresspiegel. Zwei konkrete Beispiele: Photovoltaik-Anlagen in Mali, wo über 30.000 Haushalte mit Strom und Warmwasser durch Solarenergie versorgt werden, anstatt wie bisher, durch Dieselgeneratoren und Kerosinlampen. Oder ein Projekt in der Mongolei, wo ein Energie-Bonus an Haushalten ausbezahlt wird, um in energieeffizientere Haushaltgeräte zu investieren. Energieeinsparungen von bis zu 20 Prozent können Haushalte dadurch verzeichnen. Laut jüngsten Angaben hat der GCF bisher insgesamt 5,2 Milliarden US-Dollar bereitgestellt, um 111 Projekte in 99 Ländern zu starten bzw. umzusetzen.
Eine Länder-Auflistung mit den Beiträgen finden Sie hier.
Rückfragehinweis:
Sarah Bimingstorfer
Pressesprecherin WWF Österreich
Tel.: +676 83 488 216
E-Mail: sarah.bimingstorfer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Luchsin Talìa hat Nachwuchs bekommen
Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.