Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es um die Böden in Österreich steht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass...
WWF: Zahl der Eisbären auf Talfahrt
Wien, 28.11.2019 – Dem Eisbären geht es in einigen Regionen deutlich schlechter als noch vor einigen Jahren. Davor warnt der WWF Österreich angesichts neuer Daten der Weltnaturschutzunion IUCN. So leben beispielsweise in der nördlichen Hudson Bay mit 842 Tieren etwa 18 Prozent weniger als 2011. In der südlichen Hudson Bay gibt es noch etwa 780 Tiere. Diese Population ist damit seit 2011 auch um 17 Prozent geschrumpft. In beiden Populationen gibt es auch wesentlich weniger Nachwuchs. Schuld daran ist vor allem die Klimakrise. Insgesamt könnte ein Drittel der globalen Population bis 2050 verschwinden. Noch 2016 war nur eine Eisbär-Population abnehmend.
"Die aktuellen Ergebnisse verdeutlichen einmal mehr, dass wir das Tempo beim Klimaschutz drastisch erhöhen müssen. Nur dann haben die Arktis und die Eisbären eine Chance", warnt Georg Scattolin, Artenschutzexperte des WWF Österreich. "Wenn der Klimawandel nicht gestoppt wird, droht das Packeis weiter abzunehmen. Die Eisbären verlieren ihre Heimat." Die durchschnittliche Lufttemperatur in der Arktis stieg in den vergangenen 100 Jahren um fünf Grad Celsius. Als Folge schmilzt das Packeis und damit auch der Lebensraum des Eisbären. Die Tiere sind auf das arktische Eis zur Robbenjagd angewiesen. Die Veränderungen ihres Ökosystems gehen derart schnell vonstatten, dass den Tieren kaum genügend Zeit zur Anpassung bleibt. Immer öfter müssen Eisbären auf dem umliegenden Festland oft mehrere Monate auf das wieder zufrierende Eis warten. Durch den verengten Lebensraum an den Küstenstreifen kommt es zu Konflikten zwischen Mensch und Tier.
Gegen den Trend ist der Eisbärbestand in der Region Kane Basin angewachsen – auch hier aufgrund der Klimakrise. Das Eis der Meerenge war vorher teilweise zu dick. Es gab weniger Eislöcher, an denen die Bären Robben jagen konnten. Durch die Erderhitzung hat sich das verändert. Das Eis wird dünner. Die Möglichkeiten zur Robbenjagd werden besser. In der Folge ist der Eisbären-Bestand im Kane Basin in den letzten Jahren gestiegen. "Eine Ausnahme und letztlich ein kurzfristiger Trend. Denn steigt die Temperatur in der Arktis weiter, wird auch dort bald das Eis zu dünn für die Bären sein", erklärt Scattolin.
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Luchsin Talìa hat Nachwuchs bekommen
Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.