Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
WWF feiert Naturschutzerfolg: Weltweit erster Fünf-Länder-Biosphärenpark nominiert
Wien/Graz, 07.05.2020 – Der heute bekannt gemachte Antrag für den weltweit ersten „5-Länder-Biosphärenpark“ bei der UNESCO ist ein entscheidender Meilenstein für die Entstehung des größten Flussschutzgebiets Europas. "Damit zeigen die beteiligten Länder, wie Naturschutz staatliche Grenzen zum Vorteil aller überwinden kann. Angesichts der Klimakrise und des Artensterbens ist der Schutz unserer letzten Naturgebiete eine Überlebensfrage geworden", sagt WWF-Projektleiter Arno Mohl, der gemeinsam mit vielen Verbündeten seit Jahrzehnten auf den „5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau“ hingearbeitet hat. Die Anerkennung durch die UNESCO in Paris wird im Sommer 2021 erwartet.
Das beantragte Schutzgebiet ist rund 930.000 Hektar groß und hat eine Länge von 700 Kilometern. Der sogenannte "Amazonas Europas" beginnt an der steirischen Mur und erstreckt sich über die Drau bis zur Donau – von Österreich über Slowenien, Ungarn und Kroatien bis nach Serbien. Bis 1989 war die Flusslandschaft noch durch den Eisernen Vorhang getrennt. Das Gebiet beherbergt mit über 140 Brutpaaren die größte Seeadlerdichte Europas und ist Rastplatz für mehr als eine Viertelmillion Wasservögel. "Die wertvollste zusammenhängende Flusslandschaft Mitteleuropas braucht den Vergleich mit dem Amazonas nicht zu scheuen", erklärt WWF-Projektleiter Arno Mohl.
Sowohl die Identität der Region als auch die Lebensqualität der Menschen hängen stark von den Lebensadern Mur, Drau und Donau ab. Intakte Auen schützen Siedlungen vor Hochwassern und garantieren die Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Die reizvolle Landschaft birgt auch großes Potential im nachhaltigen Tourismus. "Statt Naturausbeutung – beispielsweise durch zerstörerische Wasserkraftprojekte an der slowenischen Mur zu Österreich – ermöglicht der neue Biosphärenpark ein nachhaltiges Miteinander von Mensch und Natur", ist Arno Mohl überzeugt.
Modellregion für Naturschutz und nachhaltige Regionalentwicklung
Das Herzstück des künftigen Biosphärenparks bilden die streng geschützten Auenlandschaften entlang der Flüsse, die aus einer Kette von 13 größeren lokalen Schutzgebieten bestehen. Die davon umfassten rund 280.000 Hektar entsprechen weit mehr als der Gesamtfläche aller Nationalparks in Österreich oder umgerechnet der 29-fachen Fläche des Nationalparks Donauauen. Die Kern- und Pflegezone ist von einer Übergangszone im Ausmaß von rund 650.000 Hektar umgeben, die für nachhaltige Land- und Forstwirtschaft sowie sanften Tourismus vorgesehen ist. Im künftigen „5-Länder-Biosphärenpark“ leben und arbeiten rund 900.000 Menschen.
Der WWF engagiert sich bereits seit den 1990er Jahren gemeinsam mit EuroNatur und weiteren Partnern für den Erhalt der wertvollsten zusammenhängenden Flusslandschaft Mitteleuropas. An der Antragserstellung waren aus Österreich neben dem WWF das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, das Land Steiermark sowie das MAB-Nationalkomitee an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beteiligt. Inhaltlich koordinierte den Antrag das Klagenfurter Institut für Ökologie (E.C.O.).
Website: www.amazon-of-europe.com
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
+43 676 83 488 276
florian.kozak@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Studie: WWF fordert raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF-Klimasprecher zur KONTEXT-Studie: „Eine Reform muss gerade in budgetär schwierigen Zeiten hohe Priorität haben. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse“