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Gemeinsam Richtung 1,5 Grad Celsius: Green Finance Alliance
Ein Gastbeitrag von Caroline Vogl-Lang
Green Finance ist nicht nur ein zentraler Hebel im Klimaschutz, sondern gleichzeitig eine große Chance für die Finanzbranche. Mit der Green Finance Alliance des Klimaschutzministeriums haben heimische Finanzunternehmen die Chance, gemeinsam eine Vorreiterrolle einzunehmen. Für Transparenz sorgen strenge wissenschaftsbasierte Kriterien und jährliche Monitorings.
Für den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft benötigt es neben finanziellen Mitteln aus der öffentlichen Hand auch Investitionen, Finanzierungen und Versicherungslösungen des Privatsektors – hier kommt Green Finance ins Spiel. Klimaschutz und Finanzmarkt sind mittlerweile zwei stark verbundene Themenbereiche. Die Finanzbranche hat eine große Verantwortung, um die im Pariser Übereinkommen festgehaltene Umlenkung der Finanzströme voranzutreiben.
Staatliche Initiative für eine nachhaltige Finanzbranche
Immer mehr Akteurinnen und Akteure erkennen, dass die Mobilisierung privaten Kapitals ein wichtiger Baustein zur Bewältigung der Klimakrise ist. Auch das Klimaschutzministerium (BMK) beschäftigt sich daher intensiv mit dem Thema Green Finance. Im Herbst startete beispielsweise die Green Finance Alliance: Eine der weltweit ersten staatlichen Initiativen, die eine freiwillige Selbstverpflichtung von Finanzunternehmen zu den Pariser Klimazielen mit der verpflichtenden Erfüllung konkreter Kriterien für deren Kerngeschäft vorsieht.
„Die Treibhausgasemissionen der kommenden Jahrzehnte werden massiv von den heute getroffenen Investitions- und Finanzierungsentscheidungen beeinflusst. Mit der Green Finance Alliance setzen wir mit konkreten Zielvorgaben genau im Kerngeschäft der Finanzunternehmen an. Im Klimaschutzministerium haben wir damit eine Initiative ins Leben gerufen, die weltweit eine richtungsweisende Rolle einnimmt.“
Klimaschutz-Vorreiter: zukunftsorientierte Finanzunternehmen
Egal ob bereits aktiv im Klimaschutz oder noch nicht: Alle heimischen Finanzunternehmen, die ernsthafte Klimaziele und Maßnahmen für ihr Kerngeschäft setzen möchten, sind eingeladen, Mitglied der Green Finance Alliance zu werden. Mit der Klimaneutralität fest im Blick, ist das Ziel der Initiative die Ausrichtung der Finanzportfolios auf den 1,5 °C-Pfad von Paris. Konkret bedeutet das, dass Finanzunternehmen ihr Kerngeschäft mit grünen Aktivitäten ausbauen und jenes mit fossilen Energieträgern signifikant reduzieren müssen – um dadurch zukunftsorientierte Portfolios aufbauen zu können.
Green Finance Alliance Mitglieder werden so zu Vorreitern in ihrer Branche, haben die Chance neue Wachstumsmärkte zu erschließen und bereiten sich frühzeitig auf Transitionsrisiken vor. Neben der 1,5 °C-Ausrichtung des Kerngeschäfts ist auch ein grundsätzlich klimafreundliches Verhalten des Unternehmens selbst wichtig. Dazu zählen etwa eine klimafreundliche Reisepolitik, die Nutzung von Öko-Strom sowie ein nachhaltiges Beschaffungswesen.
Strenge Kriterien und Unterstützung durch Expertinnen und Experten
Die Zielvorgaben für Green Finance Alliance Mitglieder basieren auf neuesten, internationalen Klimaschutz-Standards und wissenschaftsbasierten Methoden. Ein jährliches Monitoring und die Offenlegung der Klimaperformance der Mitglieder schaffen Transparenz und beugen so Greenwashing vor.
Wichtige Impulse im Bereich Sustainable Finance kommen auch von der Europäischen Union im Rahmen des Aktionsplans zur Finanzierung Nachhaltigen Wachstums. Mit der EU Taxonomie Verordnung und der harmonisierten Nachhaltigkeitsberichterstattung gibt es eine europaweit einheitliche Klassifikation für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten. Die Umsetzung der Green Finance Alliance Kriterien in den Finanzunternehmen leistet einen Beitrag dazu, diese regulatorischen Anforderungen zu erfüllen und die Klimabestrebungen mit der Unternehmensstrategie in Einklang zu bringen.
Bis Ende Jänner 2022 können sich österreichische Finanzunternehmen noch für die Aufnahme in die Green Finance Alliance bewerben. Weitere Informationen zur Initiative finden Sie hier: Green Finance Alliance
Zur Autorin:
Caroline Vogl-Lang arbeitet im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) in der Abteilung Grüne Finanzen und nachhaltige Wirtschaft. Sie ist für die strategische Steuerung der Green Finance Alliance verantwortlich und betreut zudem auch das Thema Just Transition.
