Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche Böden wie Wälder, Wiesen und Äcker verbaut werden, damit Straßen, Supermärkte und...
Frauenberuf: Mit Herdenschutzhunden im Wolfsgebiet
Wer sich einen Hirten vorstellt, denkt wohl in erster Linie an einen Mann. Doch das entspricht nicht immer der Wirklichkeit. Zum internationalen Frauentag am 8. März erzählt die Hirtin Astrid, wie bei ihr ein typischer Arbeitstag auf der Alm aussieht.
Astrid hat schon viele Sommer allein mit Schafen und Hunden auf Schweizer Almen verbracht. Sogar mitten in Gebieten in denen Wolfsrudel leben. Sie hatte trotzdem keine Angst, dass ein Wolf Schafe frisst oder gar sie selbst bedroht. Ihre Hunde passten gut auf alle auf! Obwohl immer wieder Wölfe in Wildtierkameras zu sehen waren, gab es keine Angriffe.
Warum werden Herdentiere bewacht?
In letzter Zeit leben wieder mehr Wölfe in den Alpen. Wenn im Sommer Schafe ohne Aufsicht auf der Alm weiden, kann es vorkommen, dass Wölfe diese Tiere als willkommene Beute sehen. Wölfe können ja nicht zwischen „erlaubter“ und „verbotener“ Nahrung unterscheiden. Zum Glück gibt es aber Möglichkeiten, genau das den Wölfen beizubringen! Denn sie sind kluge Tiere und lernen schnell. Der beste Schutz ist, wenn eine Schafherde von einem Hirten oder von einer Hirtin bewacht wird. Ihre Hunde und sie bilden ein tolles Team! Hier ist Astrid inmitten ihrer 400 Schafe die acht verschiedenen Besitzern gehören, zu sehen:
So funktioniert Herdenschutz
Herdenschutzhunde wachsen mit den Schafen gemeinsam auf. Man sagt sogar, dass sie sich selbst für ein Schaf halten. Deshalb verstehen sie so gut, was Schafe brauchen. Hirtin Astrid hat die besten Erfahrungen mit Abruzzen-Schäferhunden und Pyrenäenberghunden gemacht. Ein Herdenschutzhund mit seinen Schützlingen:
Die großen Herdenschutzhunde sind wie Leibwächter. Sie schützen einerseits die Herde vor Wölfen oder anderen großen Tiere, die Fleisch fressen. Andererseits sind sie auch dazu ausgebildet, gut mit Menschen umzugehen. Die kleinen Bordercollies wiederum sind flinke Gesellen: die Hütehunde fangen Ausreißer zusammen und treiben sie wieder zur Herde zurück.
Stopp, Isegrim! Hier bist du nicht erwünscht
Wölfe leben in Familien, den so genannten Rudeln. Sie halten zusammen und setzen sich füreinander ein. Die größeren Geschwister helfen den Eltern, die Welpen zu erziehen. Lies hier mehr darüber, wie Wölfe leben. Wölfe können sich Dinge gut merken. Wenn eine Schafweide gut bewacht ist, sagen sie sich das untereinander weiter. Dort greifen sie nicht an! Denn das wäre zu anstrengend. Wie alle Wildtiere muss sich auch der Wolf seine Kräfte gut einteilen. Lieber hält er sich dann an seine natürliche Beute. Das sind bei uns meist Hirsche, Rehe oder Wildschweine.
Was macht eine Hirtin den ganzen Tag?
Der Almtag beginnt früh! Um fünf Uhr werden die Hunde gefüttert. Dann werden die Schafe aus dem Nachtlager entlassen und an die Stelle getrieben, die sie an diesem Tag abgrasen sollen. Bald brauchen sie wieder einen neuen Platz. Ihr Appetit ist groß!
Danach kontrolliert Astrid die Zäune. Sie führen Strom und sind speziell dafür gemacht, dass Raubtiere nicht hineinkommen. Wölfe springen nicht drüber sondern versuchen eher unten durchzuschlüpfen. Deshalb müssen die Zaunnetze eng am Boden anliegen. Astrid hütet Herden mit 400 Tieren mitten im Schweizer Wolfsgebiet:
Später behandelt sie schwache oder kranke Tiere. Alleine auf der Alm, sterben viel mehr Schafe. Sie stürzen zum Beispiel ab und verletzen sich. Bewacht sie ein Hirte, kann ihnen rascher geholfen, und so oft ihr Leben gerettet werden.
Am Nachmittag sucht Astrid eine geeignete Stelle fürs Nachtlager. Auch das liegt alle paar Tage an einer anderen Stelle. Dann heißt es, schwere Zaunpflöcke zu schleppen! Die Arbeit muss bei jedem Wetter getan werden, egal ob es in den Bergen stürmt oder schneit.
Endlich Feierabend! Am Abend werden die Schafe in den Pferch (Foto oben) getrieben. Nun erhalten die Hunde ihre wohlverdiente Mahlzeit. Erst um 22 Uhr ist der Arbeitstag zu Ende. Die Hirtin zieht sich in ihre Hütte zurück. Ein Wochenende zum Ausruhen hat sie nicht. Trotzdem findet Astrid ihre Arbeit wunderschön. Sie möchte mit niemandem tauschen!
Was tut der WWF für die Wölfe?
Herdenschutz ist wichtig, damit sowohl gefährdete Tierarten wie der Wolf als auch Weidetiere wie Schafe eine Chance haben! In der Schweiz wird das seit mehr als 20 Jahren erfolgreich gemacht. Der WWF setzt sich für ein Miteinander von Mensch und Wolf ein. Er will erreichen, dass sich Herdenschutz auch in Österreich durchsetzt. Er informiert zum Beispiel Schafhalter, wie sie sich diese Unterstützung holen können.
Mehr kannst du zum Beispiel hier lesen!
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Fotos © Astrid Summerer, Max Rossberg/EWS, CH Wolf
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