Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
Artenlexikon:
Verbreitung
Blasentang
Mit seinen großen Brüdern aus der Familie der Braunalgen, den bis zu 40 bis 60 Metern großen Kelp, kann der Blasentang mit seinen 30 bis 100 Zentimetern zwar nicht mithalten. In seiner Heimat entlang der Küsten von Nord- und Ostsee sowie des gesamten Atlantischen und Pazifischen Ozeans ist er aber für viele Lebewesen ganz groß. Besonders in der Ostsee, wo sich der Blasentang im Flachwasserbereich auf steinigem oder felsigem Untergrund zu weitläufigen Algenwiesen formiert, besitzt er nämlich eine bedeutende Rolle als Lebensraum für andere Meeresbewohner. Eine einzige Blasentangpflanze beherbergt etwa 300 Kleinstlebewesen (Muscheln, Flohkrebse, Schnecken, Würmer, Krabben, Seepocken etc.). Auch manche Fischarten wie beispielsweise Hecht oder Hering nutzen die dichten Algenwiesen als Versteck oder Laichsubstrat.
Blasentang und Mensch
Aufgrund seiner zahlreichen Inhaltsstoffe wird der Blasentang schon lange zu medizinischen Zwecken genutzt. Vor der Entdeckung natürlicher Jodsalze diente er als Hauptquelle zur Jodgewinnung und damit zur Behandlung von Schilddrüsenunterfunktion, Kropfbildung und Adipositas (Fettsucht). Wegen seiner stimulierenden Wirkung auf Schilddrüse und Stoffwechsel ist der Blasentang auch heute noch Bestandteil vieler Schlankheitsmittel.
Die Gremien der Helsinki-Konvention zum Schutz der Ostsee (HELCOM) haben die vom Blasentang abhängigen Lebensgemeinschaften in die Rote Liste der bedrohten Arten und Habitate aufgenommen. Die zunehmende Überdüngung des Ostseewassers durch überhöhten Nährstoffeintrag, macht dem Blasentang stark zu schaffen. Er zieht sich in die obersten, noch ausreichend von Licht durchfluteten, Flachwasserbereiche zurück, von Schadstoffen zermürbt und von schnellwüchsigen Fadenalgen überwuchert, welche durch den Nährstoffeintrag schnell wachsen können.
Projekte und Engagement des WWF
Der WWF setzt sich unter anderem im Rahmen seiner Mitarbeit in der HELCOM-Expertengruppe für die Einrichtung von Meeresschutzgebieten ein, in denen der Lebensraum des Blasentangs erhalten wird. Aber das reicht nicht aus. Das grundlegende Problem der Überdüngung (Eutrophierung) muss von politischer Seite endlich entschieden bekämpft werden. Hier setzt sich der WWF mit Kampagnen nicht nur für die Wiederherstellung von Feuchtgebieten als Nährstoffsenke an Land ein, sondern verhandelt auch mit Schifffahrtsunternehmen über die Einstellung der Direkteinleitung schädlicher Abwässer. Auf politischer Ebene übt der WWF direkten Druck auf die Regierungen der Ostsee-Anrainerstaaten aus und fordert wirksame Maßnahmenbeschlüsse im Rahmen der Arbeit von HELCOM und der Europäischen Union (EU).
Retten Sie bedrohte Tierarten mit einer
Wildlife-Patenschaft!
Gemeinsam können wir Wilderei, Artenhandel und Lebensraumverlust bekämpfen. Ihre Patenschaft macht den Unterschied!
News
Aktuelle Beiträge zum Thema
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit