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Verbreitung
Nebelparder
Ihren Namen verdankt die Raubkatze ihrer markanten Fellmusterung – und doch scheint er die geheimnisvollen Tiere perfekt zu beschreiben. Denn über den Nebelparder weiß man sehr wenig. Gefährdet sind die eleganten Katzen vor allem durch Lebensraumverlust.
Körperliche Merkmale
Der deutsche Name „Nebelparder“ sowie die englische Bezeichnung „Clouded Leopard“ beziehen sich auf die marmorierte Fellzeichnung der Tiere, ihre Flecken sind unregelmäßig geformt und haben einen Farbverlauf. Der Sunda Nebelparder ist ein bisschen dunkler als seine Verwandten. Die Grundfarbe variiert von ockergelb, gelbbraun bis silbergrau, die Flecken sind dunkel umrandet und werden nach innen hin blasser. Durch seine Musterung ist die Raubkatze in ihrem Lebensraum voller Schattenspiele perfekt getarnt. In der Familie der Katzen reiht sich der Nebelparder als mittelgroßer und eher stämmiger Vertreter ein, seine Eckzähne allerdings sind in Relation zur Körpergröße die längsten unter den Katzen. Der lange, buschige Schwanz erlaubt es den Tieren, beim Klettern die Balance zu halten, die ungewöhnlichen Krallen erfüllen die Funktion von „Steigeisen“ – beides macht die Tiere zu perfekten Kletterern, die Bäume sogar kopfüber „hinab spazieren“ können. Nebelparder werden im Schnitt elf Jahre alt, in Gefangenschaft mitunter bis zu 17.
Lebensweise und Fortpflanzung
Der Körper des Nebelparders ist nicht umsonst perfekt an intensives Klettern angepasst – die Tiere verbringen die meiste Zeit in Bäumen, bevorzugt jagen sie Affen. Sie sind vorwiegend nachtaktiv und einzelgängerisch – ihre Reviere können zwischen vier und 17 Quadratkilometer groß sein. Über das Sozial- und Fortpflanzungsverhalten der scheuen Raubkatzen ist wenig bekannt. Wie die meisten Katzen haben Nebelparder keine feste Paarungszeit, geschlechtsreif werden die Tiere mit knapp über zwei Jahren. Nach einer Tragezeit von etwa drei Monaten bringen die Weibchen meist zwei bis vier blinde Jungtiere zur Welt, die nach zehn bis zwölf Tagen die Augen öffnen. Obwohl sie bereits nach zweieinhalb Monaten beginnen, feste Nahrung zu sich zu nehmen, werden die Kätzchen rund fünf Monate lang gesäugt, ausgewachsen sind sie nach neun Monaten.
Ernährung
Die bevorzugte Beute der Nebelparder sind Affen – Nasenaffen, Gibbons oder junge Orang-Utans – und Vögel. Sie erbeuten aber auch Nagetiere und Reptilien ebenso wie große Säugetiere wie Hirsche, Wild- und Stachelschweine. Wie viele Raubkatzen sind sie Lauerjäger – in Baumkronen versteckt warten sie auf ihre Beute, die sie dann blitzschnell angreifen.
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Nebelparder und Mensch
In der Wildnis sind die Tiere eher scheu, in Gefangenschaft gelten Nebelparder als ausgesprochen verspielt und lassen sich von Pflegern mitunter sogar streicheln. Die größte Bedrohung für die Katzen ist derzeit die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums durch Abholzung der Wälder. Aber auch die Wilderei hat stark zugenommen – da der Tiger immer seltener wird, werden Alternativen für die Verwendung in der Traditionellen Chinesischen Medizin gesucht. Vor allem Fell, Knochen und Zähne der Nebelparder sind begehrt, einerseits für medizinische Zwecke, andererseits als Schmuck und Souvenir.
Der Nebelparder in der Kulturgeschichte
Im Ursprungsmythos des Taiwanesischen Volkes der Rukai spielt der Nebelparder eine zentrale Rolle. Der Legende nach war er der Begleiter und Jagdgefährte der Ahnen des Volkes auf der Suche nach einem Ort zum Leben. Er führte die halb verdursteten Brüder zu einer Wasserstelle und weigerte sich danach, weiterzuziehen. Die beiden nahmen das als Zeichen und ließen sich dort nieder. In weiteren Legenden unterstützten die Nebelparder die Menschen bei der Jagd und nahmen so die Rolle von Ernährern ein.
Projekte und Engagement des WWF
Die größte Hilfe für den Nebelparder und seinen Fortbestand stellt der Schutz und die Wiederherstellung seines Lebensraumes dar. Wir als WWF setzen uns seit vielen Jahren dafür ein, dass die Abholzung der Wälder im Lebensraum des Nebelparders gestoppt wird und geltende Artenschutzgesetze strikter eingehalten werden.
Zum Schutz der geheimnisvollen Katzen und vieler anderer seltener Arten ist der WWF in der Dawna-Tenasserim-Ökoregion an der Grenze von Myanmar und Thailand aktiv. Dort werden Ranger ausgebildet, die die Schutzgebiete patrouillieren und überwachen. Dringen Holzfäller oder Wilderer ein, schlagen sie Alarm und entfernen Fallen. Wo der Wald bereits geschädigt ist, forsten wir ihn mit einheimischen Baumarten wieder auf. Darüber hinaus schulen wir Zollbeamte, damit sie durch verbesserte Grenzkontrollen den Artenschmuggel eindämmen können.
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