Artenlexikon

Riesentukan

Artenlexikon:

Wissenschaftlicher Name
Ramphastos toco
Icon Unterarten
Familie
Tukane
Gefährdungsstatus
Nicht gefährdet (IUCN, 2016)

Verbreitung

Mittelamerika
Nordamerika
Südamerika
Von Südmexiko bis ins nördliche Argentinien
ARTENLEXIKON: Riesentukan – der Clown der Tropenwälder         Die Fakten Bilder und MedienWeiterführende InfosNews

Riesentukan – der Clown der Tropenwälder

Sie fressen Früchte, verbreiten die Samen und sorgen damit für den Fortbestand vieler Baumarten. So leisten Tukane einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Regenwaldes. Damit das so bleibt, muss ihr Lebensraum erhalten werden.

Körperliche Merkmale

Ihr bunter Schnabel und ihre spielerischen Verhaltensweisen haben den Tukanen den Beinamen „Clown der Tropenwälder“ eingebracht. Der Schnabel ist bei allen Tukan-Arten stets leuchtend in zwei bis drei Farbtönen gefärbt, beim Regenbogentukan sogar in fünf. Interessanterweise ist gerade der intensiv gefärbte Schnabel eine gute Tarnung, da er in Kombination mit dem unauffällig schwarzen Federkleid in Bäumen von Feinden oft für eine Blüte gehalten wird. Der riesige Schnabel ist extrem leicht und von Luftkammern durchzogen, die den Vogel nicht nur im Gleichgewicht halten, sondern offenbar auch eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Körpertemperatur spielen.

Der Riesentukan, die größte der Tukan-Arten, ist kein besonders guter Flieger – er schlägt ein paar Mal mit seinen Flügeln und geht dann in den Gleitflug. Deshalb ist die Flugbahn der Tropenvögel wellenförmig. Die Zunge der Tukane ist als Federzunge ausgebildet. Sie heißt so, weil sie hornig und seitlich ausgefranst ist. Sie ist auch sehr lang – bei manchen Arten kann sie bis zu 15 cm erreichen. Die Lebenserwartung von wildlebenden Riesentukanen liegt bei 20 bis 25 Jahren, in Gefangenschaft nur bei 18.

Lebensweise und Fortpflanzung

Tukane leben in Familienverbänden mit meist bis zu zwölf Mitgliedern. Untereinander legen sie ein sehr spielerisches Sozialverhalten an den Tag, bei dem sie vor Allem ihre Schnäbel einsetzen: Sie werfen sich gegenseitig Beeren zu, „fechten“ um Sitzplätze auf Ästen, indem sie ihre Schnäbel aneinander schlagen und betreiben gegenseitige Gefiederpflege.

Zum Nisten nutzen sie Baumhöhlen, die sie über Jahre immer wieder verwenden. Tukane sind monogam und wechseln sich bei der Brut und Brutpflege ab. Meist legen die Weibchen zwei Eier. Die jungen Tukane kommen mit nackter roter Haut und blind auf die Welt. Erst nach über drei Wochen öffnen sich ihre Augen, auch der Schnabel beginnt erst mit diesem Alter seine endgültige Form auszubilden. Die Kleinen bleiben etwa fünfzig Tage im elterlichen Nest.

Ernährung

Die Nahrung der Tukane besteht weitgehend aus Früchten, die der Vogel im Sitzen von Zweigen pflückt. Kleine Beeren, die sie mit der Schnabelspitze halten, werfen sie mit einem Ruck in den Rachen. Außer Früchten fressen Tukane auch Insekten und Spinnen sowie Gelege und Junge anderer Vögel. Manche Arten sind überdies geschickte Fischer.

Lebensraum
Buschland
Savannen
tropischer Regenwald
Ernährungsart
Allesfresser
Tierstimme
Global Tags
Arten
Artenschutz
Thematisch
Vogel

Tukan und Mensch

Tukane sind nicht nur schön, sondern auch neugierig und dem Menschen gegenüber nicht scheu. Diese Kombination macht sie zu leichter Beute und beliebten Zootieren. Erlegte Tukane werden zum Teil gegessen, ihre Federn werden als Dekoration verkauft.

Obwohl die Tukane noch nicht gefährdet sind, nimmt ihr Bestand ab. Denn: Was den Regenwald bedroht, bedroht auch seine Bewohner. Brandrodung für Felder und Nutztierhaltung entzieht den unzähligen Arten der Tropenwälder ihren Lebensraum.

Der Tukan in der Kulturgeschichte

Wenig verwunderlich ist es vor allem der riesige, bunte Schnabel der Vögel, der Eingang in Mythen und Legenden gefunden hat. Laut einer brasilianischen Legende nutzte der gewitzte Tukan den riesigen Schnabel, um König der Tiere zu werden. Er versteckte sich in einem Baumloch und ließ nur seinen Schnabel herausragen – aufgrund dessen vermuteten die anderen Waldbewohner einen großen Vogel hinter dem riesigen „Zinken“ und wählten ihn zu ihrem Anführer.

In einigen Regionen in Zentral- und Südamerika glaubten indigene Völker, der Tukan habe magische Qualitäten und ihm würden böse Geister innewohnen. War etwa eine Frau schwanger, durfte der Kindsvater keinesfalls Tukanfleisch essen, da das Kind sonst verhext würde. Medizinmänner betrachteten den Tukan als Verbindungsglied zum Geisterreich und beschworen ihn in Ritualen.

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