Artenlexikon
Roter Panda
Artenlexikon:
Verbreitung
Der Rote Panda – der einzige seiner Art
Der Rote Panda ist der einzige Vertreter einer eigenen Familie, der Katzenbären. Die niedlichen Fellknäuel sind Überlebende der Eiszeit und an kalte Temperaturen angepasst. Wie viele Arten kalter Hochgebirgsregionen sind sie vom Klimawandel besonders betroffen.
Körperliche Merkmale
Gleich vier Namen hat er: Roter oder Kleiner Panda, Katzenbär und Chinesischer Feuerfuchs. Und alle zusammen beschreiben seine Erscheinung sehr gut: Sie sind ein wenig größer als eine Hauskatze. Ihr Gebiss – wie bei Bären – ist das eines Raubtieres, weißt aber auch Anpassungen an Pflanzennahrung auf. Ihr Fell ist an der Oberseite rotbraun bis kupferrot, an Beinen und Bauch schwarz. Mit Großen Pandas teilen sie ihre Vorliebe für Bambus und einen „Pseudo-Daumen“, der ihnen das Halten ihrer Nahrung erleichtert. Lange Zeit war die systematische Zuordnung des Roten Panda ungeklärt. Heute gilt er als einziger Vertreter der Familie der so genannten Katzenbären. Die beiden Unterarten sind der Himalaya-Katzenbär und der Chinesische Katzenbär. Die Lebenserwartung kleiner Pandas liegt bei ungefähr 14 Jahren.
Lebensweise und Fortpflanzung
Vor zwei Millionen Jahren war der Rote Panda über weite Teile der Alten Welt verbreitet. Fossilien sind beispielsweise sogar aus Spanien bekannt. Zoologen sehen den Roten Panda als Relikt Form der Eiszeiten an. Nach deren Ende hat die Art Zuflucht in den temperierten Bergwäldern des Himalaja Bogens in Asien gefunden. Dort bevorzugen die Tiere dicht bewachsene Steilhänge mit Rhododendren, Eichen- und Bambusdickichten. Hier sind sie vor den Wetterextremen des Himalaja Hochgebirges geschützt. Die dämmerungsaktiven Einzelgänger verbringen den Tag meist in Baumkronen. Die hervorragenden Kletterer gehören zu den wenigen Säugetieren, die sogar kopfüber einen Baum herunterklettern können. Ihre Reviere sind zwischen einem und zehn Quadratkilometern groß.
Die Paarungszeit ist meist von Ende Dezember bis Mitte Februar. Nach einer – an der Größe des Tieres gemessenen – relativ langen Tragzeit von vier bis fünf Monaten bringen die Weibchen ein bis vier Jungtiere in Baumhöhlen und Felsspalten zur Welt. Die Neugeborenen sind schon behaart, aber noch blind. Erst um den 18. Lebenstag öffnen sie ihre Augen. Im Alter von drei Monaten verlassen sie ihren Unterschlupf und werden nach einem weiteren knappen halben Jahr von der Mutter vertrieben. Geschlechtsreif werden die Tiere im Alter von etwa 18 Monaten.
Ernährung
Bambus macht 98 Prozent der Nahrung des Kleinen Pandas aus – das nepalesische Wort „Nigalya ponya“, von dem sich der Name Panda ableitet, bedeutet übersetzt „Bambusesser“. Darüber hinaus verzehren sie auch Wurzeln, Eicheln, Beeren, Flechten und gelegentlich auch tierisches, wie zum Beispiel Vogeleier und Jungvögel.
Roter Panda und Mensch
Kleine Pandas brauchen kalte Temperaturen. Wie Schneeleoparden, Murmeltiere und Eisbären gehören sie damit zu den großen Verlierern der Erderwärmung. Auch der Bambus, ihre Hauptnahrungsquelle, leidet unter den extremen Wetterbedingungen, die der Klimawandel auslöst.
Der zunehmende kommerzielle Anbau von Wäldern im Lebensraum der Roten Pandas verdrängt den Bambus. Auch die extensive Haltung von Yaks in den Gebirgslagen zwischen 1.500 und 4.000 Metern Meereshöhe beeinträchtigt den Aufwuchs bestimmter Bambusarten. Bevölkerungswachstum und damit erhöhter Bedarf Siedlungsgebieten, Agrarflächen und Verkehrsinfrastruktur drängt die Katzenbären zusätzlich zurück und zersplittert ihre Lebensräume. Populationen werden getrennt und es kommt zu Inzucht. Obwohl die Kleinen Pandas geschützt sind und der Handel international verboten ist, werden sie wegen ihres Fells gejagt. Noch heute werden in der chinesischen Provinz Yunnan Mützen aus Panda Fell als symbolisches Hochzeitsgeschenk an jungvermählte Paare übergeben.
Der Rote Panda in der Kulturgeschichte
Der Kleine Panda ist das Staatstier des indischen Bundesstaates Sikkim, außerdem hat das Internationale Tee-Festival in Darjeeling den Katzenbären als Maskottchen adoptiert. In Bhutan gilt der Kleine Panda als Glücksbringer, wegen seines orangeroten Fells wird er manchmal als Wiedergeburt eines Mönchs interpretiert.
Projekte und Engagement des WWF
Der WWF setzt sich seit 1999 für den überregionalen Schutz des Roten Pandas ein. Ziel ist vor allem, Wildtiere gezielt in geschützten Gebieten anzusiedeln. Zugleich engagiert sich der WWF für ein verbessertes Schutzgebietsmanagement und den Aufbau von Naturschutz Allianzen.
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