Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
Artenlexikon:
Verbreitung
Malaienbär
Der Malaienbär (Helarctos malayanus) ist die kleinste Art innerhalb der Familie der Großbären. Sein unverkennbares Zeichen: ein weißer bis rötlicher U-förmiger Brustfleck, dem er den Namen „Sonnenbär“ zu verdanken hat. Da Malaienbären wenig wiegen und lange starke Krallen an den Füßen besitzen, fällt es ihnen leicht, auf Bäume zu klettern. In den Baumkronen finden sie ein vielfältiges Nahrungsangebot: Früchte, aber auch Insekten, Vogeleier und Honig stehen auf ihrem Speiseplan. Dabei ist ihnen ihre bis zu 25 Zentimeter lange Zunge von großem Nutzen. Damit kommen Malaienbären auch an den Honig in tieferen Ritzen und Hohlräumen.
In den Monsun- und Tieflandregenwäldern Südostasiens ist der Malaienbär zu Hause – vom östlichsten Indien und Bangladesh im Westen über Myanmar, Thailand, Vietnam, Laos und Malaysia bis nach Sumatra und Borneo im Osten. Noch ist nicht viel über die Lebensweise und die genaue Verbreitung dieses meist nachtaktiven Einzelgängers bekannt. Daher kann man nur ungefähre Aussagen zu dessen Bestandsgrößen und Gefährdung machen. Eine Einordnung in die Kategorien der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN ist derzeit nicht möglich. Als sicher gilt jedoch, dass die Bestände in den letzten Jahren abgenommen haben. Vor allem die Wilderei, der illegale Tierhandel und die Vernichtung seines Lebensraums bescheren dem „Sonnenbär“ düstere Zeiten.
Malaienbär und Mensch
Der Lebensraum des Malaienbären ist durch die massive Regenwaldzerstörung bedroht. Holz- und Papierindustrie haben schon riesige Waldflächen gerodet. Für das Anlegen von Ölpalmenplantagen wurden und werden große Flächen niedergebrannt. Auch die illegale Jagd auf Malaienbären führt zur Dezimierung der Bestände. Dabei geht es den Wilderern nicht nur um das Bärenfleisch. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und andere traditionelle asiatische Heilkunden versprechen sich von der Gallenblase des Malaienbären Heilmittel gegen Kopfschmerzen, Magengeschwüre und andere gesundheitliche Beschwerden. Um an den Gallensaft dieser Bären zu kommen, werden sie schonungslos verfolgt.
Projekte und Engagement des WWF
Der WWF engagiert sich schon seit vielen Jahren in Südostasien für den Erhalt der verbliebenen Regenwälder und gegen den illegalen Handel mit Bärengalle:
• TRAFFIC, das Artenschutzprogramm der IUCN und des WWF, leistet Aufklärungsarbeit und kontrolliert den Handel mit bedrohten Tieren und Pflanzen. TRAFFIC hilft den Staaten der Region, den illegalen Handel mit Bärengalle zu unterbinden. Dazu werden in der Region Handelsüberwachungen sowie Workshops für Naturschutzbehörden, Juristen und Zoll durchgeführt.
• Mit dem „Herz von Borneo“ möchte der WWF zusammen mit den Regierungen Indonesiens, Malaysias und Bruneis ein großes grenzüberschreitendes Regenwaldgebiet vor der Zerstörung bewahren, das neben Sumatra-Nashorn, Borneo-Zwergelefant und Orang-Utan auch der Malaienbären bewohnt.
• Auch auf Sumatra unterstützt der WWF die Einrichtung von Nationalparks, zum Beispiel im Regenwald von Tesso Nilo. Der WWF konnte inzwischen erreichen, dass ein Teil des Tesso Nilo-Regenwaldes zum Nationalpark erklärt wurde. Auch hier kommen Malaienbären vor.
Retten Sie bedrohte Tierarten mit einer
Wildlife-Patenschaft!
Gemeinsam können wir Wilderei, Artenhandel und Lebensraumverlust bekämpfen. Ihre Patenschaft macht den Unterschied!
News
Aktuelle Beiträge zum Thema
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit