Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
Artenlexikon:
Verbreitung
Riesentukan
Sie fressen Früchte, verbreiten die Samen und sorgen damit für den Fortbestand vieler Baumarten. So leisten Tukane einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Regenwaldes. Damit das so bleibt, muss ihr Lebensraum erhalten werden.
Körperliche Merkmale
Ihr bunter Schnabel und ihre spielerischen Verhaltensweisen haben den Tukanen den Beinamen „Clown der Tropenwälder“ eingebracht. Der Schnabel ist bei allen Tukan-Arten stets leuchtend in zwei bis drei Farbtönen gefärbt, beim Regenbogentukan sogar in fünf. Interessanterweise ist gerade der intensiv gefärbte Schnabel eine gute Tarnung, da er in Kombination mit dem unauffällig schwarzen Federkleid in Bäumen von Feinden oft für eine Blüte gehalten wird. Der riesige Schnabel ist extrem leicht und von Luftkammern durchzogen, die den Vogel nicht nur im Gleichgewicht halten, sondern offenbar auch eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Körpertemperatur spielen.
Der Riesentukan, die größte der Tukan-Arten, ist kein besonders guter Flieger – er schlägt ein paar Mal mit seinen Flügeln und geht dann in den Gleitflug. Deshalb ist die Flugbahn der Tropenvögel wellenförmig. Die Zunge der Tukane ist als Federzunge ausgebildet. Sie heißt so, weil sie hornig und seitlich ausgefranst ist. Sie ist auch sehr lang – bei manchen Arten kann sie bis zu 15 cm erreichen. Die Lebenserwartung von wildlebenden Riesentukanen liegt bei 20 bis 25 Jahren, in Gefangenschaft nur bei 18.
Lebensweise und Fortpflanzung
Tukane leben in Familienverbänden mit meist bis zu zwölf Mitgliedern. Untereinander legen sie ein sehr spielerisches Sozialverhalten an den Tag, bei dem sie vor Allem ihre Schnäbel einsetzen: Sie werfen sich gegenseitig Beeren zu, „fechten“ um Sitzplätze auf Ästen, indem sie ihre Schnäbel aneinander schlagen und betreiben gegenseitige Gefiederpflege.
Zum Nisten nutzen sie Baumhöhlen, die sie über Jahre immer wieder verwenden. Tukane sind monogam und wechseln sich bei der Brut und Brutpflege ab. Meist legen die Weibchen zwei Eier. Die jungen Tukane kommen mit nackter roter Haut und blind auf die Welt. Erst nach über drei Wochen öffnen sich ihre Augen, auch der Schnabel beginnt erst mit diesem Alter seine endgültige Form auszubilden. Die Kleinen bleiben etwa fünfzig Tage im elterlichen Nest.
Ernährung
Die Nahrung der Tukane besteht weitgehend aus Früchten, die der Vogel im Sitzen von Zweigen pflückt. Kleine Beeren, die sie mit der Schnabelspitze halten, werfen sie mit einem Ruck in den Rachen. Außer Früchten fressen Tukane auch Insekten und Spinnen sowie Gelege und Junge anderer Vögel. Manche Arten sind überdies geschickte Fischer.
Tukan und Mensch
Tukane sind nicht nur schön, sondern auch neugierig und dem Menschen gegenüber nicht scheu. Diese Kombination macht sie zu leichter Beute und beliebten Zootieren. Erlegte Tukane werden zum Teil gegessen, ihre Federn werden als Dekoration verkauft.
Obwohl die Tukane noch nicht gefährdet sind, nimmt ihr Bestand ab. Denn: Was den Regenwald bedroht, bedroht auch seine Bewohner. Brandrodung für Felder und Nutztierhaltung entzieht den unzähligen Arten der Tropenwälder ihren Lebensraum.
Der Tukan in der Kulturgeschichte
Wenig verwunderlich ist es vor allem der riesige, bunte Schnabel der Vögel, der Eingang in Mythen und Legenden gefunden hat. Laut einer brasilianischen Legende nutzte der gewitzte Tukan den riesigen Schnabel, um König der Tiere zu werden. Er versteckte sich in einem Baumloch und ließ nur seinen Schnabel herausragen – aufgrund dessen vermuteten die anderen Waldbewohner einen großen Vogel hinter dem riesigen „Zinken“ und wählten ihn zu ihrem Anführer.
In einigen Regionen in Zentral- und Südamerika glaubten indigene Völker, der Tukan habe magische Qualitäten und ihm würden böse Geister innewohnen. War etwa eine Frau schwanger, durfte der Kindsvater keinesfalls Tukanfleisch essen, da das Kind sonst verhext würde. Medizinmänner betrachteten den Tukan als Verbindungsglied zum Geisterreich und beschworen ihn in Ritualen.
Retten Sie bedrohte Tierarten mit einer
Wildlife-Patenschaft!
Gemeinsam können wir Wilderei, Artenhandel und Lebensraumverlust bekämpfen. Ihre Patenschaft macht den Unterschied!
News
Aktuelle Beiträge zum Thema
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit