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Wege in eine 1,5° Wirtschaft

1,5 Grad sind der Schlüssel für eine lebenswerte Zukunft: Gelingt es die globale Erwärmung auf diesem Niveau im Vergleich zu vorindustriellen Werten zu begrenzen, können wir katastrophale Auswirkungen der Klimakrise auf unsere Natur, die Gesellschaft und die Wirtschaft verhindern. Dafür müssen die Treibhausgas-Emissionen ab sofort drastisch reduziert werden. Das stellt Wirtschaftstreibende vor die große Herausforderung einer klimafreundlichen Transformation ihrer Geschäftsmodelle.

Wie diese Transformation machbar ist und welches Potential dahintersteckt, erarbeiten österreichische Pilot-Unternehmen in Rahmen eines gemeinsamen Projekts des WWF mit denkstatt, gefördert durch den Klima- und Energiefonds (KLIEN).

Projekt-Übersicht

Wirtschaft unter Druck

Unsere Gesellschaft und unser Wirtschaftssystem verändern sich dramatisch. Grund dafür ist die zunehmende Verknappung natürlicher Ressourcen, die Belastung ökologischer Systeme sowie die fortschreitende Erderhitzung. Die Wirtschaft ist durch ihre Geschäftstätigkeit ein zentraler Treiber dieser Veränderungen und direkt oder indirekt für einen Großteil der CO2 Emissionen weltweit verantwortlich.

Weltweite Durchschnittstemperatur 1850 bis 2019

Immer mehr Unternehmen erkennen die Risiken, welche durch die Erderhitzung entstehen. Sie sehen die Notwendigkeit zu handeln, um langfristig erfolgreich und zukunftsfähig zu bleiben.

Das Pariser Klimaschutzabkommen gibt ein klares Ziel vor, welches es zu erreichen gilt. Was jedoch häufig fehlt ist das Know-How, wie Unternehmen eine umfassende Dekarbonisierung im Kerngeschäften schnell und wirksam umsetzten können. Reduktions-Potentiale entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden nicht ausgeschöpft. Das führt dazu, dass die globale CO2-Emissionen kontinuierlich weiter steigen. Wettbewerbschancen und Marktinnovationen gehen verloren. Doch das muss nicht so sein. Um dies aufzuzeigen, setzt das Projekt „Wege in die 1,5 Grad Wirtschaft“ genau hier an.

1,5° Grad Wirtschaft ermöglicht Trendumkehr

Gemeinsam mit dem WWF und der denkstatt GmbH erarbeiten 15 österreichische Unternehmen Wege einer wirksamen und innovativen Klimastrategie. Das Projekt setzt dabei auf: Wissensvernetzung der Projektpartner, die kooperative Entwicklung von Maßnahmen und übergreifendes Handeln entlang der Wertschöpfungskette sowie über Unternehmensgrenzen hinweg. Ziel ist es, die Machbarkeit einer 1,5° Wirtschaft zu demonstrieren und CO2 Emissionen drastisch zu reduzieren.

4 Schritte in Richtung 1,5°

Aufgeteilt in die Branchencluster Finanzdienstleister, Gebäude, Industrie und Mobilität widmen sich die Projektpartner spezifischen Lösungen innerhalb ihrer Geschäftsbereiche.

Projektinhalte im Überblick

Schritt #1: Effektives Klimaschutzziel im Unternehmen.
Ausgangspunkt ist die Erarbeitung eines 1,5°-konformen Klimaziels. Jedes Unternehmen setzt sich dabei intensiv mit der Ziel-Entwicklung auseinander. CO2-Fußabdrücke werden ermittelt und Zielpfade berechnet. Häufig stellen Emissionen der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette ein Problem da. Sie sind in der Gesamtheit nur schwer und mit viel Aufwand zu erheben. Grund dafür ist die schwache Datengrundlage von Seiten der Zulieferer und Abnehmer in gewissen Sektoren. Das Projekt schafft ebenfalls Raum, um sich vertraulich über die Herausforderungen und Erfolge des individuellen Zielpfads auszutauschen.

Schritt #2: Mehr Impact in der Branche.
Erkenntnisse und Tipps werden im Laufe der Projektlaufzeit mit der jeweiligen Branche geteilt. Mit Hilfe von verschiedenen Formaten soll dadurch die nachhaltige Transformation weiter vorangetrieben werden.

Schritt # 3: Mit Kreativität für engagierten Klimaschutz.

Zusätzlich zu den Unternehmens- und Branchenlösungen werden gemeinschaftlich neue unternehmensübergreifende Aktivitäten gefördert. So sollen konkrete Projekten, Maßnahmen und Ideen für kohlenstoffarme Wirtschaft entstehen.

Schritt #4: Bewusstsein für Notwendigkeit des Projekts schaffen.
Gezielte Kommunikation und Bewusstseinsbildung begleiten das Projekt, um zu informieren und Verständnis zu schaffen sowie ein nachhaltiges Verhalten im alltäglichen Arbeiten zu fördern. Es werden dafür maßgeschneiderten Materialien und Strategien zur Information und Motivation von Stakeholdern zur Verfügung gestellt. Zusätzlich werden Entscheidungsträger*innen und Mitarbeiter*innen in den Unternehmen direkt angesprochen, um notwendige Maßnahmen mitzutragen.

Investition in die Zukunft

Für Unternehmen ist es selbstverständlich sich mit der Zukunft auseinanderzusetzen und strategisch zu handeln. Je früher sich die Wirtschaft der Klimakrise stellt, desto mehr kann diese noch selbst gestaltet werden. Unternehmen, die sich der Herausforderung stellen, erhalten die Möglichkeit klimafit und damit zukunftsfähig zu wirtschaften. Neben dem klaren Nutzen der dadurch für Klima, Natur und Mensch entsteht, profitieren Wirtschaftstreibende von reduzierten Kosten, mehr Innovation und steigender Profitabilität. Sie minimieren Klimarisiken für das Unternehmen und erhöhen das Vertrauen von Stakeholdern sowie Investoren.

Rückfragen

Stefan Ropac
Programmmanager Klima & Wirtschaft, WWF Österreich

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