Anfang September 2021 gelang einem Forscher-Team aus WWF und dem Umweltministerium von Kambodscha ein sensationeller Fund. Auf einer nächtlichen Feldmission entdeckte das Team acht Jungtiere des vom Aussterben bedrohten Siam-Krokodils im Srepok Wildlife Sanctuary im Osten Kambodschas. Das Besondere: Seit zehn Jahren gab es keinen fotografischen Beweis für die Fortpflanzung dieser vom Aussterben bedrohten Art.
Das Forscherteam führt während der Brutsaison regelmäßige Feldbeobachtungen durch. „Bei dieser Reise verbrachten wir 4 Nächte damit, die Lebensräume der Krokodile zu erkunden und die Tiere zu beobachten“, sagte Sothea Bun, ein Mitglied des Forschungsteams. Die Jungtiere wurden an einer Stelle entdeckt, an der schon zuvor Fußabdrücke und Kot gefunden worden waren.
Hoffnung auf Überleben
„Wir waren uns bisher nicht sicher, ob es in der ansässigen Population noch Brutpaare gibt, ob es überhaupt Nester gibt existierten und ob Gelege erfolgreich geschlüpft sind“, sagte Milou Groenenberg, WWF’s Biodiversity Research & Monitoring Manager. „Die Entdeckung von Srepok gibt tatsächlich Anlass zur Hoffnung für den Schutz und das Überleben des Siam-Krokodils in freier Wildbahn und ist ein bedeutsamer Fund für die Art in Kambodscha und weltweit“, fügte sie hinzu. Umso wichtiger ist es natürlich, dass das Gebiet weiterhin gut geschützt wird.
Das Siam-Krokodil
Siam-Krokodile sind Süßwasserkrokodile, die einst in ganz Südostasien verbreitet waren. In freier Wildbahn sind sie extrem selten geworden. Heute kommt es noch hauptsächlich in Kambodscha vor. Die Weltnaturschutzunion IUCN schätzt den Bestand auf maximal 1.000 erwachsene Tiere und stuft diese Art daher als „vom Aussterben bedroht“ ein.
Die größten Bedrohungen für das Siam-Krokodil sind der Verlust seines Lebensraums, der Bau von Wasserkraftwerken und zerstörerische illegale Fisch-Fangmethoden. Ein weiteres Problem ist auch die Wilderei, die durch illegalen Wildtierhandel angeheizt wird.
Die jungen Krokodilschlüpflinge sind im Srepok Wildlife Sanctuary sicher. Das kambodschanische Umweltministerium und der WWF überwachen die Srepok-Population weiterhin und werden ihren Lebensraum vor Übergriffen und illegalen Aktivitäten schützen.