Überfischung – 90 Millionen Tonnen Fisch in den Meeren gefangen
Über 90 Millionen Tonnen Fisch werden jährlich aus den Meeren gefischt
In vielen Teilen der Welt wird heute mehr Fisch gefangen, als natürlich nachwächst – die Bestände sind gefährdet. Weltweit gelten 30 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände als überfischt und 57 Prozent als maximal genutzt (Stand: Juli 2012).
In Europa gilt das für jeden zweiten Fischbestand, hier sanken zudem die Fangerträge im letzten Jahrzehnt um rund ein Drittel. Um dennoch die steigende Nachfrage an Fisch und Fischprodukten zu erfüllen, gehen die industriellen Fangflotten aus Europa zunehmend auch außerhalb europäischer Gewässer auf Fischfang: Afrika, Indien, Asien, Südamerika…
Bereits 30 Prozent des unter EU-Flagge gefangenen Fisches stammen aus nicht-europäischen Fanggebieten. Die Folge: Auch außerhalb Europas geraten immer mehr Fischbestände in Bedrängnis.
Jedes Jahr werden rund 90 Millionen Tonnen Fisch in den Meeren gefangen
Die Fischerei hat ein Ausmaß angenommen, das das Leben in unseren Meeren ernsthaft bedroht. Der Nordostatlantik und damit auch die Nordsee zählen zu den am stärksten überfischten Regionen der Weltmeere.
Zu den am stärksten bedrohten Arten zählen Haie, Rochen, Kabeljau, Seehecht, Rotbarsch, Schwertfisch, Petersfisch und Roter Tunfisch. Fischzuchten decken heute bereits 46 Prozent des weltweiten Fischkonsums. Das Problem wird dadurch aber nur verschoben, denn auch der Zuchtfisch muss mit wild gefangenem Fisch oder Fischmehl gefüttert werden.
Zur Lösung der globalen Fischereikrise ist es aber noch nicht zu spät!
Viele Fischereien müssen die Fangmengen deutlich reduzieren oder den Fang so lange einstellen, bis sich die Bestände erholen. Das gilt zum Beispiel für den Roten Tunfisch im Mittelmeer oder den Kabeljau in der Nordsee.