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Video: Artenschmuggel am Flughafen Wien

Schnitzereien aus Elfenbein oder tropischem Holz, Anhänger aus Tigerzähnen oder Krallen, Tierfelle, Taschen aus Schlangen- oder Krokodilleder, Seepferdchen, Korallen, Muscheln oder Medikamente – unzählige illegale Mitbringsel werden jährlich an den Landesgrenzen beschlagnahmt.

Was viele nicht wissen: Artenschmuggel passiert nicht nur im organisierten Verbrechen – auch Urlauber:innen, die ein Souvenir als Erinnerung mit nach Hause nehmen, machen sich mitunter ungewollt zu Schmugglern und heizen – ohne es zu wissen – die Nachfrage nach artengeschützten Produkten an.

Das Geschäft mit geschützten Arten

Der illegale Handel mit geschützten Arten passiert auf vielfältige Weise: Auf der einen Seite gibt es den Reiseverkehr und Bestellungen im Internet, erklärt Artenschmuggel-Experte Gerhard Marosi vom Bundesministerium für Finanzen (BMF). Auf der anderen Seite gibt es professionell organisierte Schmuggler, die genau wissen, was dahinter steckt, so Marosi und warnt unwissende Reisende:

„Gerade wenn es um Artenschutz geht, heißt es noch lange nicht, dass etwas, das legal auf einem Markt angeboten wird, auch ohne Dokumente in ein anderes Land mitgenommen werden darf.“

Zollamt am Flughafen Wien

Am häufigsten beschlagnahmt werden vom Zollamt am Flughafen Wien Medikamente, in denen Teile von geschützten Arten enthalten sind, Schnitzereien z.B. aus Elfenbein sowie Schlangen- und Krokodillederprodukte, berichtet Roland Karner, einer von vier Teamleitern im Bereich Reiseverkehr beim Zollamt Österreich. Als Faustregel bei der Einfuhr nach Österreich gilt: Nicht nur lebende Tiere oder Jagdtrophäen sind artengeschützt, sondern auch

„…jedes Teil eines artengeschütztes Tieres – und sei es noch so klein – ist verboten.“

Roland Karner arbeitet bereits seit 1991 am Flughafen Wien und hat schon einiges Bizarres zu Gesicht bekommen, wie er erzählt. Zu seinen Hauptaufgaben gehört das Kontrollieren von Reisenden. Zwei speziell ausgebildete Artenschutzspürhunde unterstützen Karner und sein Team bei der Arbeit. Wie die Arbeit mit den Hunden am Flughafen aussieht, zeigen wir Ihnen im Video (oben).

Handel mit geschützten Arten heizt Artensterben an

Ob unwissender Urlauber oder professionell organisierte Schmuggler – der Illegale Handel mit geschützten Wildtieren hat Einfluss auf das Artensterben und passiert nicht nur global sondern auch hier in Europa und in Österreich. Österreich liegt in Sachen artengeschützten Aufgriffen im EU-Vergleich sogar im oberen Mittelfeld. Befindet sich ein Produkt, ohne die entsprechenden offiziellen Papiere im Gepäck, oder werden lebende Tiere geschmuggelt, drohen hohe Strafen, wie Gerhard Marosi vom Bundesministerium für Finanzen (BMF) in dem Video erklärt. Das gilt auch für Mitbringsel, die man am Strand findet, wie Muscheln oder Federn sowie bei Käufen im Internet.

Vorsicht bei Urlaubssouvenirs

Unwissende Urlauber:innen können mitunter eine böse und teure Überraschung erleben, wenn sie tierische oder pflanzliche Urlaubssouvenirs mit nach Hause nehmen. Das gilt nicht nur für Urlaubsreisen in „exotische“ Länder – denn gerade die Mittelmeerregion ist oft Umschlagplatz für geschützte Tier- und Pflanzenarten. Der WWF-Souvenir-Ratgeber zeigt anschaulich, bei welchen Souvenirs Vorsicht geboten ist und gibt Tipps für gute Alternativen.

Hinweis: Dieser Inhalt wurde zuletzt vor mehr als einem Jahr aktualisiert. Zahlen und Fakten könnten daher nicht mehr aktuell sein. Bitte benutzen Sie die Globale Suche um aktuellere Inhalte zum Thema auf wwf.at zu finden.

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