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Verbreitung der Braunbären in Österreich und Europa

Karte: Wie viele Braunbären gibt es im Alpenraum?

Einst kam der Europäische Braunbär in ganz Europa vor. Auch in Österreich waren sie weit verbreitet. Doch Menschen begannen die Braunbären gnadenlos zu jagen. Bis ins 19. Jahrhundert waren Braunbären dann in Europa beinahe ausgerottet – auch in Österreich.

1972 wanderte nach 150 Jahren erstmals wieder ein Braunbär nach Österreich ein, zwischen 1989 und 1993 wurden vom WWF drei weitere Bären aus Slowenien und Kroatien in Österreich freigelassen. Obwohl sich die Tiere nachweislich fortpflanzten, ist der Bestand seit 2011 erloschen. Seither wandern Bären nur sporadisch nach Österreich.

Wir geben einen Überblick über die heutige Verbreitung in Österreich und einigen Nachbarländern.

Österreich

In Österreich gibt es vor allem in Tirol und Kärnten regelmäßig Nachweise von einzelnen Bärenmännchen. Diese Bären sind vor allem wandernde Individuen aus der slowenischen Population, aber auch Männchen aus dem Trentino in Italien wurden schon in Österreich nachgewiesen. Der Bärenbestand, der sich aus dem beim Wiederansiedlungsprojekt ausgesetzten Exemplaren und des 1972 selbstständig zugewanderten „Ötscherbären“ entwickelt hat, ist seit 2011 erloschen.

Vereinzelt sind Bären in den letzten Jahren auch in anderen Gebieten aufgetreten. Zum Beispiel wurde 2023 ein wandernder Bär in Salzburg zwischen Schwarzach und Lend von einem Zug erfasst und getötet. 2012 hat es der Bär KJ2G2 bei seinen Streifzügen aus dem Trentino bis ins Kerngebiet der ehemaligen Ötscher-Bären-Population geschafft, bevor er nahe Donnersbachwald wieder verschwand.

Hinweiskarte Bär, 2023. (c) Österreichzentrum Bär Wolf Luchs (klicken zum Vergrößern)

Kärnten und Osttirol (1-2 Individuen)
Die „südösterreichischen“ Bären sind vor allem wandernde Individuen aus der slowenischen Population. Im Gebiet der Karawanken, der Karnischen Alpen und der Gailtaler Alpen in Kärnten und Osttirol wurden seit 2020 jährlich 1-2 männliche Bären nachgewiesen.

Nördliche Kalkalpen (NÖ, OÖ, Stmk.)
Die „zentralösterreichischen“ Bären waren Nachkommen der drei 1989 bis 1993 im WWF Wiederansiedlungsprojekt ausgesetzten Exemplare und des 1972 selbstständig zugewanderten „Ötscherbären“.

West-Österreich (Tirol, Vorarlberg)
Vereinzelt sind Bären in den letzten Jahren auch in anderen Gebieten aufgetreten. Zum Beispiel erreichte 2008/09 ein wandernder Bär Tirol und überwintert als erster Braunbär seit 100 Jahren wieder in dieser Region. Im Jahr 2012 wurden die Bärenbrüder M12 und M13 nachgewiesen. Seit 2020 werden jährlich 1-2 Individuen in Tirol nachgewiesen.

Slowenien

Die Bären in den slowenischen Alpen (weniger als 10 Tiere) steht in engem Kontakt mit der großen Population in den Dinariden. Allein in Slowenien beträgt die Zahl der Bären etwa 100 Individuen. Einige wandernde Individuen erreichen das Grenzgebiet Österreich-Slowenien- Italien.

Italien

Diese Population gründet sich unter anderem auf Ansiedelungen slowenischer Bären, die der kleinen lokalen Bärenpopulation auf die Sprünge half. Mittlerweile steigt die Zahl der Bären stetig an. Die geschätzte Populationsgröße beträgt derzeit etwa 100 Individuen. Manche Bären dieser Population haben nachweislich weite Wanderungen unternommen und die benachbarten Regionen Lombardei, Südtirol, Vorarlberg, Schweiz, Tirol, Kärnten und sogar Bayern besucht.

Deutschland

Nach 170 Jahren Abwesenheit erreichte erstmals wieder ein Bär Deutschland: Es war der Bär JJ1, der 2006 unter dem Namen „Bruno“ für Schlagzeilen sorgte. 2019 und 2023 wurden abermals Bären in Deutschland nachgewiesen.

Schweiz

Immer wieder wanderten in den letzten Jahren Bären in die Schweiz ein. Die Strecke zwischen dem italienischen Bärenvorkommen im Trentino und der Schweizer Grenze (Bündner Alpen) ist kurz und für einen Bären in wenigen Nächten zu schaffen. Dass diese auch überwunden wird, zeigte sich, als 2005 ein Jungbär aus der Trentiner Population Schweizer Boden betrat. Es war dies der erste Braunbär in der Schweiz seit der letzten Sichtung 1923. Es ist anzunehmen, dass weitere Einwanderungen durch Jungtiere aus der vitalen Trentiner Population stattfinden werden.

Im Frühjahr 2012 waren es die beiden Bärenbrüder M12 und M13, die vor allem im Kanton Graubünden nachgewiesen wurden. Auch in den Jahren danach wurden immer wieder einzelne Bären nachgewiesen.

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