Der Biber
Hast du schon mal versucht, Holz zu schnitzen? Ganz schön schwer, so ein paar kleine Späne von einem Ast abzubekommen. Oder gar Kerben hinein zu schneiden! Der Biber macht das mit links. Mit seinen großen, kräftigen Schneidezähnen kann er sogar ganze Bäume fällen.
Ein Biber kann bis zu 30 Kilogramm schwer werden. Nicht umsonst ist er das größte heimische Nagetier! Als reiner Pflanzenfresser, stehen bis zu 200 verschiedene Pflanzen auf seiner Speisekarte! Im Winter ernährt er sich hauptsächlich von Baumrinde.
An Land sind Biber eher behäbige Gesellen. Sie sind aber ausgezeichnete Schwimmer! Augen, Ohren und Nase sitzen ganz oben am Kopf. So behalten Biber den Überblick, auch wenn sie fast völlig unter Wasser sind.
Zu den auffälligsten Merkmalen zählen die riesigen Schneidezähne und der flache Schwanz – Kelle genannt.
Zur Warnung vor Feinden schlagen die Biber mit der Kelle aufs Wasser, dass es nur so klatscht.
Treue Familienwesen
Biber leben mit ihren Familien an Bächen, Flüssen und Auen. Sobald die kleinen Biber den Bau mit sechs Wochen verlassen, können sie schwimmen. Das Tauchen müssen sie aber erst lernen. Die Eltern und die älteren Geschwister kümmern sich gemeinsam um den Nachwuchs. Biber sind nämlich gar nicht gerne allein.
Manchmal teilen sich Biber ihr Revier mit quirligen Kerlen, die sich ebenso wie sie vor allem im Wasser wohl fühlen – den Fischottern.
Biber brauchen ein dickes Fell
Nicht nur im Winter, auch im Sommer herrschen bei uns nicht immer Badetemperaturen. Bibern macht das nichts aus: Sie tragen einen dichten, wasserabweisenden Pelz. Etwa 23.000 Haare auf jedem Quadratzentimeter Bauch. Auf dem Rücken sind es noch 12.000 Haare pro Quadratzentimeter! Ein ganz schön dichtes Fell, wenn man vergleicht, wie viel Haare uns Menschen wachsen: gerade mal 120 pro Quadratzentimeter Kopfhaut.
Wasserfest!
Fellpflege ist dem Biber wichtig. Er hält es sorgfältig sauber und überzieht es zudem immer wieder mit einem öligen Sekret, das er aus Drüsen am Hinterleib bildet. Die Fettschicht hält sein Fell wasserdicht. Dieses so genannte Bibergeil benutzt der Biber aber auch, um sein Revier zu markieren. Die klebrige „Schmiere“ riecht stark nach Baldrian.
Übrigens: Menschen töteten früher Biber, weil sie aus dem getrockneten Bibergeil ein Mittel herstellten, das angeblich gegen alle möglichen Krankheiten helfen sollte. Auch wegen seines tollen Pelzes wurde er gejagt.
Heute steht der Biber unter strengem Schutz. Lies her, warum Biber bedroht sind und was der WWF für sie macht!
Warum der Biber Bäume fällt
Um an Äste, Zweige, Triebe und die Rinde zu kommen, fällt der Biber Bäume. Dieses „Baumaterial“ sowie Steine verwendet er, um Dämme zu errichten. Die Triebe und im Winter auch die Rinde, werden gefressen.
Der Eingang zu einer Biberhöhle liegt immer unter Wasser – ein wirksamer Schutz vor Feinden! Hat sich der Biber an einem Gewässer mit flachen Ufern angesiedelt oder sinkt der Wasserstand einmal zu stark, dann staut er mit seinen Dammbauten das Wasser auf. Dadurch steigt der Wasserspiegel.
Während der Eingang zur Behausung also unter Wasser liegt, ist die Biberburg selbst knapp darüber. Dadurch bleibt es drinnen immer schön trocken. Die Höhle ist mit abgenagten Holzspänen gemütlich ausgepolstert. Bis zu zwei Meter hoch kann so eine Biberhöhle werden!
Die Flächen die der Biber aufstaut, bleiben mit Wasser gefüllt wie kleine natürliche Teiche. Darin können wieder andere Tiere leben. Liegen- oder stehengebliebene Bäume bieten Insekten ein Zuhause.
Schon gewusst?
Die emsigen Biber halten weder Winterschlaf noch Winterruhe, sondern sind auch im Winter aktiv und im Wasser und an Land auf Nahrungssuche. Sie bauen sich sogar ein Vorratsfloß, das am Bau liegt, wie eine „Terrasse“ vor dem Haus. Darin lagert er Zweige und leckere Baumrinde. Wie praktisch! So gibt es zwischendurch „Snacks“ zum Knabbern.
Bist du neugierig auf den fleißigen Baumeister Biber geworden und willst mehr wissen? Dann schau dir mal unser Video an: