© naturepl.com/Fiona Rogers/WWF
Die Gorillas von Dzanga-Sangha
Seit mehr als 30 Jahren arbeitet der WWF im Dzanga-Sangha-Schutzgebiet an der Rettung der Gorillas. Das Gebiet liegt in der südwestlichen Ecke der zentralafrikanischen Republik. Durch die ausgedehnten Wälder, Feuchtgebiete und Sümpfe streifen etwa 2.200 Westliche Flachlandgorillas, die dort einen wertvollen Lebensraum finden.
Die Makumba-Gruppe
Der WWF beobachtet mehrere Gorilla-Gruppen im Dzanga-Sangha-Schutzgebiet. Eine davon ist die Makumba-Gruppe, benannt nach ihrem Anführer und Silberrücken Makumba. Als Silberrücken werden voll ausgewachsene Gorilla-Männchen bezeichnet.
Das Verbreitungsgebiet der Makumba-Gruppe liegt in einem 20 bis 25 Quadratkilometer großen Gebiet. Die Gruppe besteht derzeit aus 7 Tieren. Und sie sind weltweit bekannt – dank zahlreichen Auftritten in Dokumentarfilmen, wissenschaftlicher Literatur und den Erzählungen von Besucher:innen, die die Gelegenheit hatten, diese Gorillas in freier Wildbahn zu treffen.
Gewöhnung an den Menschen
Für den Schutz der Westlichen Flachlandgorillas hat der WWF ein Habituierungsprojekt in Dzanga-Sangha ins Leben gerufen: Frei lebende Gorillas werden an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt. Man kann sich den Tieren so bis auf wenige Meter nähern.
Diese Gewöhnung an den Menschen hilft Forscher:innen bei ihren Studien. Außerdem kann durch die Gorillas der Tourismus gestärkt werden. Durch das eingenommene Geld werden unter anderem Ranger:innen bezahlt werden, die sich für die Gorillas engagieren.
WWF-Fährtenleser:innen und staatliche Ranger:innen, deren Schulungen der WWF mitfinanziert, geben ihr Bestes, um die Tiere zu schützen. Ein schöner Erfolg war etwa die Rettung von Gorilla-Dame Wusa, die in eine Schlingfalle getappt war: Die WWF-Fährtenleser:innen entdeckten das verletzte Tier und organisierten Hilfe.
Nachwuchs: Gorilla-Baby Mbonga
Makumba verdankte seinen Namen seiner ursprünglichen Angewohnheit, beim geringsten Geräusch von sich nähernden Menschen wegzusprinten. Doch im Laufe des Habituierungsprojektes hat sich das verändert – heute ist Makumba ein selbstbewusstes Männchen, das die Anwesenheit von Menschen vollständig akzeptiert.
Im Jahr 2024 gab es dann tolle Neuigkeiten: Im Januar kam das jüngste Mitglied der Gruppe auf die Welt. Der kleine Gorilla bekam den Namen Mbonga, was in der lokalen Sprache „warten“ bedeutet. Denn eigentlich war der errechnete Geburtstermin bereits im Dezember. Seine Mutter Mabor versorgt Mbonga zum Glück sehr gut. Die Makumba-Gruppe besteht also weiterhin unangefochten fort und wächst sogar!
Verschollene Mayele-Gruppe
Doch leider gibt es auch schlechte Nachrichten von unseren Gorillas im Dzanga-Sangha-Schutzgebiet. Im Sommer 2022 verlor der etwa 40-jährige Silberrücken Mayele im Kampf mit einem anderen Silberrücken sein Leben. Zuerst blieb seine neunköpfige Gruppe größtenteils zusammen. Nur sein Weibchen Mapoki mit ihrem Baby und ein junger Silberrücken verließen die Gruppe und setzten sich ab. Leider war es für uns unmöglich, dieser kleinen Gorillagruppe auf den Fersen zu bleiben.
Die verbliebenen sechs Gorillas wurden vom 13-jährigen Lungu angeführt. Doch die Gruppe wurde seit dem Januar 2023 nicht mehr gesehen. Unsere Tracker:innen versuchten alles, um sie wieder aufzuspüren, doch ohne Erfolg. Bis heute ist die Mayele-Gruppe verschollen.
Mopangu wiederendeckt?
Anfang Mai 2023 gab es dann aber eine freudige Entdeckung, mit der wir nicht gerechnet hätten: Ein Trackingteam stieß auf eine siebenköpfige Gorilla-Gruppe, deren Anführer ihnen bekannt vorkam. Das Team konnte sich bis auf weniger als zehn Meter zu nähern. Und die Fährtenleser:innen glaubten, Mopangu wiederzuerkennen! Er ist der älteste Sohn von dem verstorbenen Mayele. 2018 hatte Mopangu im Alter von etwa 15 Jahren seine ursprüngliche Gruppe verlassen und inzwischen offenbar eine eigene Gruppe gegründet.
Um festzustellen, ob es sich wirklich um Mopangu handelt, haben wir eine Kotprobe von ihm nach Paris geschickt. Dort wird von Forscher:innen eine DNA-Analyse durchgeführt und mit der Gorilla-Datenbank verglichen.
Tödlicher Sturz
Leider gab es im August 2022 weitere schlechte Nachrichten: Es kam zu einem tragischen Unfall, bei dem der Silberrücken Mata bei einem Sturz vom Baum starb. Nach Matas Tod begann sich seine Gruppe aufzulösen. Aktuell ist kein regelmäßiger Kontakt zwischen den Gorillas mehr vorhanden.
Unsere Teams vor Ort fokussieren sich aktuell darauf, neue Gruppen zu finden, die wir an Menschen gewöhnen können. Das ist essenziell für die Fortführung unseres Forschungs- und Tourismusprogrammes vor Ort. Und somit auch für den Schutz der Gorillas und das Wohlergehen der lokalen Gemeinden. Dafür brauchen wir dringend Ihre Unterstützung!
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