Die Hundsheimer Berge
Die Hundsheimer Berge
befinden sich am östlichsten Zipfel Niederösterreichs. Sie gehören zu den „Kleinen Karpaten“ in der benachbarten Slowakei. Die Donau trennt sie vom Rest dieses Gebirges. Am Fuß der Berge liegen die Stadt Hainburg und das Dorf Hundsheim.
Was macht diese Berge so besonders?
Es gibt auf engem Raum außergewöhnlich viele wertvolle Pflanzen- und Tierarten. Der WWF hat das Gebiet vor fast 50 Jahren gemeinsam mit der Gemeinde Hundsheim gekauft. Damit wollte er verhindern, dass es verbaut oder als Steinbruch genutzt wird. So ist die Natur bis heute erhalten geblieben.
Das Naturschutzgebiet ist 166 Hektar groß – so viel wie 220 Fußballfelder! Es umfasst spezielle Lebensräume wie Felssteppen, Trockenrasen, Waldsteppen und Eichenwälder. Die seltenen Pflanzen die dort vorkommen, tragen witzige Namen: Österreichischer Drachenkopf, Hainburger Federnelke oder Steppenhafer.
Besonders berühmt ist das Gebiet für seine Schmetterlinge. Über 1315 Arten kannst du bewundern! Viele der kleinen Wunderwesen gibt es in Österreich sonst nirgendwo. Dazu gehört zum Beispiel die Berghexe. Dieser Falter kann nur dort leben, wo die Sonne die Felssteppen stark aufheizt, und die Steppengräser ganz locker stehen.
Auch Ziesel leben in den Hundsheimer Bergen. Die kleinen Erdhörnchen sind tagaktiv. Sie graben ihre Wohnröhren in den Boden.
Meist liegen die Bauten dicht nebeneinander. So entstehen richtige Siedlungen – Kolonien genannt. Ziesel siedeln sich gerne auf Flächen an, die von Schafen beweidet werden. Dort finden sie besonders leckere Blütenknospen und Grassamen. Bei Gefahr stoßen die Ziesel einen leisen Pfiff aus und verschwinden flugs in ihren Löchern.
Pflanzen, Schmetterlinge, kleine Säugetiere – du denkst, das ist schon alles? Stimmt nicht! Auch Reptilien wie die prächtige Smaragdeidechse oder die Schlingnatter sind vertreten.
Wer sagt außerdem, dass Spinnentiere nicht schön sein können? In den Felsteppen lebt die schwarz-rot-weiß gezeichnete Rote Röhrenspinne. Im niedrigen Gebüsch sitzt die Sägeschrecke. Sie gehört zu den größten Heuschrecken Europas. Mit dem stacheligen Körper sieht dieses Insekt wie ein außerirdisches Wesen aus.
Sehr seltsam ist auch der Schmetterlingshaft. Das ist ein großer Netzflügler (auch das eine Ordnung der Insekten). Auf durchsichtigen, teils leuchtend schwarzgelben Flügeln, zischt er in den heißesten Tagesstunden durch die Luft.
Damit all diese bedrohten Arten einen Lebensraum haben, müssen die Hundsheimer Berge weiterhin geschützt bleiben! Auch die Beweidung mit Schafen ist sehr wichtig. Dafür setzt der WWF sich ein.
Bist du jetzt neugierig auf diese besonderen Berge geworden? Dann erkunde doch die Steppenlandschaft mit deiner Familie! Am Gipfel angekommen, belohnt euch eine herrliche Aussicht auf die Donau.
Übrigens: Am Südhang des Hundsheimer Berges liegt eine Höhle, in der vor über 100 Jahren ein Nashorn-Skelett entdeckt wurde. Ihr könnt die Höhle auf eigene Gefahr erforschen. Bitte bei der Gemeinde Hundsheim nach dem Zutritt erkundigen.