Fotostrecke: Die Schneekönige unserer Erde
Eisige Temperaturen setzen uns Menschen oft sehr zu. Im Tierreich gibt es jedoch viele Arten, die perfekt an die winterliche Umgebung angepasst sind und denen Schnee und Kälte nichts ausmachen. Eines haben alle diese Arten gemeinsam. Sie sind durch den Klimawandel beeinflusst und auch bedroht. Denn dieser schreitet mit einer Geschwindigkeit voran, dass den Arten nicht genug Zeit bleibt, sich anzupassen.
© Patrick Endres
1. Der Eisbär
Eisbären fühlen sich pudelwohl in den eisigen Breiten. Durch ihr Fell und einer bis zu 10 Zentimeter dicken Speckschicht darunter sind sie hervorragend vor der Kälte geschützt. Durch ihre breiten Tatzen verbreitet sich ihr Gewicht auf mehr Fläche, wodurch sie auch auf dünnem Eis kaum einbrechen können. Ihr weißes Fell ist eigentlich gar nicht weiß, sondern durchsichtig. Dadurch gelangen Sonnenstrahlen auf ihre schwarze Haut und wärmen sie.
Aktuell gibt es zwischen 22.000 und 31.000 Eisbären weltweit. Bis 2050 könnte diese Zahl jedoch schon um 1/3 geringer sein. Denn Eisbären gelten laut der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet. Die Arktis, der Lebensraum an den sie sich über Tausende Jahre angepasst haben, wird es bald so nicht mehr geben. Steigende Temperaturen lassen das Packeis schneller schmelzen und später zurückkehren. Die Eisbären sind auf dieses Packeis angewiesen um zu jagen. Am Land würden Robben sie von Weitem sehen und unter Wasser fehlt es dem Eisbären an Geschwindigkeit.
© Fritz Pölking / WWF
2. Der Kaiserpinguin
Bei gefühlten minus 180 Grad Celsius kann es auch den Kaiserpinguinen mal kalt werden. Deswegen stehen sie oft dicht gedrängt in großen Gruppen zusammen. Ihr Gefieder ist besonders dicht und mit einer speziellen Ölschicht umgeben, was ihnen ermöglicht, ihre Körpertemperatur auf 37 Grad Celsius zu halten. Um ihre Jungen wohlbehütet auf die Welt zu bringen, tragen Kaiserpinguine ihre Eier auf den Füßen und wärmen es mit ihrer Bauchfalte.
Kaiserpinguine und Eisbären leben zwar weit auseinander, sie trifft jedoch dasselbe Schicksal. Beide brauchen das Packeis, um zu überleben. Denn die Pinguinart legt ihre Eier auf dem Packeis. Wenn dieses schmilzt, bevor die Jungen ihr endgültiges Federkleid haben, ertrinken diese.
© Dmitry Deshevykh / WWF-Russia
3. Der Polarfuchs
Polarfüchse leben in eisigen Lebensräumen mit Temperaturen bis zu minus 50 Grad Celsius. Dort sind sie Meister der Tarnung. Ihr Fell ist im Winter weißgrau bis weiß und im Sommer graubraun oder weißbraun. Zusätzlich sind Polarfüchse sehr anpassungsfähig, was ihr Nahrungsangebot angeht. Auf ihrem Speiseplan stehen neben Lemmingen auch Mäuse, Schneehasen, Vögel oder auch Eier und Muscheln.
Der größte Feind des Polarfuchses ist der Klimawandel. Denn dieser bringt neue, teilweise tödliche Herausforderungen in den Lebensraum der Polarfüchse. Bei knapper Nahrung folgen Polarfüchse den Eisbären und fressen die Reste, die von deren Beute überbleibt. Schmilzt das Packeis früher, bleibt auch den Polarfüchsen weniger Nahrung. Durch die Erwärmung des Lebensraums der Arktisbewohner treibt es auch andere Lebewesen in die Gebiete der Polarfüchse. Rotfüchse, die ihren Namensvettern körperlich überlegen sind, vertreiben die Polarfüchse und können somit zu einer ernsten Bedrohung werden.
© Muhammad Osama / WWF-Pakistan
4. Der Schneeleopard
Der Schneeleopard lebt in bis zu 5.500 Metern Höhe im Hochgebirge Zentralasiens. Dort ist es bitterkalt und die Luft sehr dünn. Seine starken Lungen und der besonders große Brustkorb ermöglichen ihm auch dort das unbeschwerte Atmen. Sein dichtes Fell, welches am Bauch bis zu 12 cm lang werden kann bietet im einen perfekten Schutz vor der Kälte. Bei besonders eisigen Temperaturen wärmen sich Schneeleoparden zusätzlich mit ihrem buschigen Schwanz, den sie wie einen Schal um sich legen.
Schneeleoparden werden auch Geist der Berge genannt, da sie sehr scheue Tiere und durch ihr Fell perfekt getarnt sind. Dies schützt sie jedoch nicht vor Wilderei und der Umweltzerstörung, die den Schneeleoparden das Überleben schwer machen.
© Shutterstock / Ondrej Prosicky / WWF International
5. Der Sibirische Tiger
Diese besondere Raubkatze ist der einzige Tiger, der in der Kälte und im Schnee lebt. Denn das Fell der sibirischen Tiger ist so dicht, dass sie auch bei minus 45 Grad Celsius durch den Schnee streifen können. Auch ihre Größe erleichtert ihnen das Leben in den sibirischen Breiten. Mit bis zu drei Metern Länge und 300 kg Körpergewicht sind sie perfekt an das Leben im Tiefschnee angepasst. Ihre Fellzeichnung ist nicht wie bei anderen Tigern in satten Farben, sondern in besonders hellen Streifen. Damit können sie sich im Schnee besser tarnen.
Sibirische Tiger gelten als stark gefährdet. Wilderei, Lebensraumverlust und der Beutetiermangel machen ihnen stark zu schaffen. Durch illegalen oder legalen, aber nicht nachhaltigen Holzeinschlag werden die Wälder, der Rückzugsort der sibirischen Tiger zerstört. Und auch immer mehr Straßen, Siedlungen und Agrarflächen zersplittern ihren Lebensraum.