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Fotoalbum Meere

Die Meere. Kostbar. Faszinierend. Bedroht.

Sie bedecken 70% der Erdoberfläche und produzieren 50% des weltweiten Sauerstoffs.
Sie binden Kohlendioxid und sind deshalb bedeutsam für die Stabilisierung des Weltklimas.
Sie dienen 3 Milliarden Menschen als wichtigste Proteinquelle, 60% der Weltbevölkerung leben in ihrer Nähe.
Sie sind Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen.

Es heißt: Alles Leben entspringt dem Meer. Doch Verschmutzung, Überfischung, Klimakrise und rücksichtsloses Ausbeuten bedrohen diese unvergleichliche Welt unter der Wasseroberfläche. Sie als Pat:in schaffen die Basis für unsere Arbeit zum Schutz der Ozeane.

 

Ihre Patenschaft tut den Meeren gut. Danke!

Tauchen Sie mit uns ein in die Ozeane!

Genauso vielfältig wie das Leben im Wasser sind auch unsere Projekte zum Meeresschutz.

Bedrohung: Überfischung

Die Ozeane erschienen lange Zeit unerschöpflich – eine Illusion, wie wir heute wissen. Riesige Fangflotten fischen die Meere leer. Jährlich holen sie 90 Millionen Tonnen Fisch aus den Ozeanen. Oft erfolgt die Ausbeutung illegal: Jeder vierte Fisch wird von „Piratenfischern“ gefangen. Die Folgen: Über 90% der weltweiten Fischbestände sind heute bis an ihre Grenzen oder darüber hinaus befischt. Besonders bedroht: z.B. Roter Tunfisch, Haie, Rochen, Schwertfisch, Petersfisch, Rotbarsch. Viele Bestände sind bereits massiv dezimiert, Ökosysteme durch schädliche Fangmethoden wie z.B. Grundschleppnetze teilweise stark zerstört.

Beifang: Hai im Netz

Eine besonders sinnlose Todesfalle für Meereslebewesen sind Fischernetze, in denen sie durch unselektive Fangmethoden als Beifgang landen. Weltweit etwa 40 % des jährlichen Fischfangs oder rund 38 Millionen Tonnen Meerestiere gehen als unnötiger Beifang in die Netze. Hunderttausende Haie und Meeresschildkröten kommen als Beifang um, aber auch Seevögel, Meeressäuger und Korallen sterben oft durch Fischernetze.

Bedrohung: Müll

In jedem Quadratkilometer der Meere schwimmen heute bereits hunderttausende Teile Plastikmüll – bis zu einer halben Million Tonnen kommen jährlich hinzu. Seevögel verenden qualvoll an Handyteilen in ihrem Mägen, Schildkröten halten Plastiksackerl für Quallen und Fische verwechseln winzige Plastikteilchen mit Plankton. Strände unbewohnter Inseln versinken geradezu im Müll. Besonders heimtückisch ist das winzige Mikroplastik. Es reiht sich inzwischen in den Nahrungsketten der Meere ein und hat so auch unabsehbare gesundheitliche Folgen für Menschen, die Fisch und Meeresfrüchte essen. Ein weiteres Problem sind Geisternetze: herrenlosen Fischernetze, die zur tödlichen Falle für viele Meeresbewohner werden. Schon ein Drittel des Meeresmülls besteht ausschließlich aus verwaister Fischereiausrüstung.

Bedrohung: Ölpest

Als ob die ständige Verschmutzung der Ozeane durch Plastik und andere Umweltgifte nicht schon schlimm genug wäre, kommt immer wieder die schwarze Pest: Öltanker-Katastrophen wie z.B. jene der Prestige, die 2002 im Atlantik vor Spanien sank, verseuchen das Meer und die Strände auf Jahre oder gar Jahrzehnte. Rund 64.000 t hochgiftiges Schweröl liefen damals ins Meer und verschmutzten 2.900 km der französischen und spanischen Küste. 250.000 Seevögel gingen elend zugrunde, z.B. die Lumme auf dem Bild oben. Verklebtes Gefieder, geschlucktes Schweröl – ein grausamer Tod.

Das Ziel: die Meere retten

Die Ozeane sind in Gefahr. Mehr denn je. Sie brauchen dringend Hilfe. Und zwar jetzt. Der WWF setzt sich rund um den Globus für den Schutz der Meere ein. In unzähligen Projekten, auf unterschiedlichen Ebenen. Einige Maßnahmen stellen wir Ihnen auf den nächsten Seiten vor. Und sagen an dieser Stelle DANKE! Danke an alle, die unsere Arbeit durch ihre Patenschaft oder ihre Spende unterstützen. Sie machen all das möglich. Sehen Sie selbst, wie Ihr Beitrag hilft!

Fokus: Mittelmeer

Das Mittelmeer ist ein Meer der Superlative: Es ist das biologisch vielfältigste Meer und der größte Tourismusmagnet. Doch das Mittelmeer ist leider auch akut bedroht und war bis vor kurzem der traurige „Champion“ der Überfischung. Eine Schwerpunktregion des WWF Österreich ist das Mittelmeer, das am schnellsten durch die Klimakrise erhitzte Meer.

Sie wollen mehr zu gefährdeten Arten aus dem Mittelmeer wissen? Dann klicken Sie bitte hier.

Maßnahme I: Meereschutzgebiete errichten

Meeresschutzgebiete (Marine Protected Areas, MPAs) zählen zu den wirksamsten Methoden, um die Ozeane zu retten. Dort sind menschliche Eingriffe entweder ganz verboten oder streng reguliert. Wir setzen uns für ein globales Netz von Schutzgebieten ein und liefern den politischen Entscheidungsträgern die wissenschaftlichen Argumente. Wir forschen und erstellen Expertisen, welche Gebiete unter Schutz gestellt werden sollen. Wir geben Empfehlungen für konkrete Schutzmaßnahmen. Und wir werden nicht müde, die Einhaltung der vereinbarten Richtlinien zu kontrollieren.

Von der Errichtung der Meeresschutzgebiete profitieren Einheimische in vielen Gebieten, etwa durch neue Arbeitsplätze und wachsende Wirtschaftszweige wie Tauchtourismus. Und auch Kleinfischer:innen können die Vorteile der sich erholenden Fischpopulationen nutzen.

Der Weg dahin: Die wichtigsten Gebiete identifizierene

Wo genau verlaufen die Wanderrouten von Walen? Wo gebären sie ihren Nachwuchs? An welchen Stränden legen die Meeresschildkröten ihre Eier? Um diese und ähnliche Fragen zu beantworten, statten wir einzelne Tiere mit GPS-Sendern aus. Denn je mehr wir über ihr Verhalten wissen, desto effektiver können wir Schutzmaßnahmen planen.

Dieses Bild stammt aus dem Golf von Corcovado vor der chilenischen Küste. 2015 haben wir dort sieben Blauwale besendert, damit sie uns das eine oder andere Geheimnis über ihr Verhalten lüften. Das hilft festzulegen, welche menschlichen Aktivitäten zu welcher Jahreszeit in der neu geschaffenen Schutzzone erlaubt sein sollen.

Maßnahme II: Rundhaken, um den Beifang zu reduzieren

Weniger Beifang bedeutet stabilere Fischbestände und damit auch gesündere Meere. Um Beifang einzudämmen bzw. zu vermeiden, forschen wir gemeinsam mit Fischer:innen und Industrie an neuen, schonenden Fangmethoden. So arbeiten wir beispielsweise mit der Fischereiindustrie zusammen, um selektivere Fanggeräte einzuführen, die den Fang von Arten wie Schildkröten und Haien vermeiden.

Simple, kostengünstige Lösungen bewirken oft unglaublich viel! Im vom WWF initiierten Wettbewerb „Smart Gear“ („Schlaue Netze“) wurde z.B. ein Rundhaken entwickelt, der um 90% weniger Schildkröten-Beifang verursacht als der klassische J-förmige Haken. 30.000 solcher Rundhaken wurden 2013 z.B. der Langleinen-Flotte auf Papua Neuguinea zur Verfügung gestellt und so der Beifang in einem riesigen Tunfisch-Gebiet drastisch verringert.

Rundhaken sind nur EINE Möglichkeit

Die Ideen, wie Beifang reduziert werden kann, sind vielfältig: akustische Signalgeber in Stellnetzen, die Wale und Delfine auf Abstand halten; Scheuchvorrichtungen für Seevögel an Langleinen; Notausgänge in Schleppnetzen, durch die Schildkröten und Meeressäuger wieder entkommen können. Der WWF fordert und fördert die Umrüstung auf solche Fangtechniken. Die Lösungen liegen teilweise schon parat – nun muss gehandelt werden!

Maßnahme III: Kampf gegen Müll im Meer

Die „Blue Panda“ ist das Segelboot des WWF und hat sich bereits wiederholt auf Reisen durch das Mittelmeer begeben – unter anderem, um Geisternetze zu entfernen. Auf globaler Ebene setzt sich der WWF für ein robustes UN-Abkommen ein, das die Verschmutzung der Meere durch Plastik verhindern soll. Bewusstseinsbildung für das Problem ist außerdem ein wichtiger Fokus in unserer Arbeit. Wir richten uns deshalb auch an Unternehmen, insbesondere aus dem Tourismussektor.

Maßnahme IV: Nachhaltige Fischerei fördern

„Nachhaltige Fischerei“ – das heißt: Es darf nur so viel gefischt werden, wie natürlich nachwächst, und die Meeresumwelt darf dabei nicht geschädigt werden. Um Nachhaltigkeit zu fördern, ist der WWF auf vielen Ebenen aktiv: Wir lobbyieren für strenge Gesetze und kontrollieren ihre Einhaltung. Wir fördern nachhaltige Fischerei in unzähligen Projekten vor Ort – durch Beratung, Kleinkredite, Hilfe bei der Vermarktung etc.

Maßnahme V: Nachhaltigen Konsum fördern

Der WWF arbeitet auf vielen Ebenen an nachhaltiger Fischerei: Mit Fischer:innen vor Ort, mit regionalen und nationalen Behörden und mit Konsumentinnen und Konsumenten. Jede:r kann einen Beitrag zu nachhaltiger Fischerei leisten: Fisch sollte ausschließlich als seltene Delikatesse genossen werden. Wenn Fisch gegessen wird, dann unbedingt aus nachhaltiger Fischerei. Der WWF-Fischratgeber hilft mit einem einfachen Ampelsystem und Tipps bei der Kaufentscheidung.

Maßnahme VI: Aufklärung

Öffentlichkeitsarbeit ist ein zentrales Thema im Naturschutz. Wenn Meeresschildkröten ihre Eier am Strand in den Sand legen, damit sie von der Sonne ausgebrütet werden, brauchen sie Ruhe. Der WWF informiert an Nistständen über Verhaltensregeln während der Brutsaison (auf andere Strände ausweichen, keine Strandspaziergänge, keine spitzen Sonnenschirme, etc.).

Das Bild stammt aus Zakynthos, einer der wichtigsten Kinderstuben der bedrohten Karettschildkröte. Seit Jahrzehnten arbeitet der WWF hier gemeinsam mit anderen Organisationen. Ein Strandabschnitt wurde gekauft, ein Schutzgebiet eingerichtet, Strände werden gesäubert, Touristen informiert, …

Maßnahme VII: Schildkrötenschutz

Ein entscheidender Moment im Leben der frisch geschlüpften Schildkröten-Babys: wenn sie sich in der Nacht auf den Weg ins Meer machen und dabei am Schimmern des Meeres orientieren. Wir Menschen können ihnen dabei helfen, indem wir Lärm und irritierende künstliche Lichtquellen in Strandnähe vermeiden.

Maßnahme VIII: Walschutz

Wale sind Riesen der Ozeane, die in allen Weltmeeren heimisch sind. Doch viele Arten sind in ihrem Bestand bedroht. Der WWF arbeitet weltweit an vielen Projekten, um Wale zu schützen und zu erforschen.
So begleiten wir etwa die Wanderungen von Walen, um Informationen zu sammeln, Bedrohungen zu verringern und konkrete Lösungen zu erarbeiten, die wir Regierungen und der Industrie anbieten. Und wir setzen uns für Änderungen von Schiffsrouten ein um Kollisionen von Walen mit Fracht- und Fährschiffen zu verhindern.

Entdecken Sie hier, wie der WWF die Wale schützt.

Auch im Notfall sind wir sofort vor Ort

Und zwar rasch. So wie hier 2002 in Spanien nach der Öltanker-Katastrophe der Prestige. WWF-Mitarbeiter waren vor Ort, um die Küste vom hochgiftigen, klebrigen Schweröl zu befreien und ölverschmierte Vögel zu säubern. Im Notfall muss es schnell gehen. Um noch Schlimmeres zu vermeiden und zu retten, was noch zu retten ist. Doch nicht nur Tempo ist bei derartigen Katastrophen gefragt, auch Kompetenz, Logistik – und Durchhaltevermögen. Es braucht endlich strengere Gesetze für Schrott-Tanker!

Maßnahme IX: Einsatz für eine "blue economy"

Von Tourismus bis Fischerei: Die Wirtschaft hatte im Mittelmeerraum schon immer eine zentrale Bedeutung. Doch wenn die Nutzung des Meeres nicht verantwortungsvoll verwaltet und reguliert wird, kann dies großen Schaden verursachen.

Deshalb steht der WWF an der Spitze der Bewegung für eine „blue economy“. Das bedeutet unter anderem, dass eine maritime Raumplanung unterstützt wird, die sich am Ökosystem orientiert. Dazu gehört auch ein verantwortungsbewusstes Küstenzonenmanagement, durch das verschiedene Aktivitäten auf See und entlang der Küste besser koordiniert werden können. So kann man sicherstellen, dass die Meeres- und Küstenökosysteme nicht geschädigt werden. Der WWF arbeitet auch mit Banken und anderen Investor:innen zusammen, um nachhaltige Finanzierungsgrundsätze für die „blue economy“ umzusetzen.

Viele Maßnahmen - ein Ziel: die Ozeane retten

Unser Einsatz für die Ozeane ist ebenso vielfältig wie die Ozeane selbst. Und wir tun noch mehr – mit der Hilfe unserer Unterstützer: Wir engagieren uns im Klimaschutz – auch das hilft den Meeren, hat doch z.B. ein Ansteigen der Meerestemperatur fatale Auswirkungen auf marine Ökosysteme (z.B. Korallensterben). Wir setzen uns gegen Überdüngung in der Landwirtschaft, gegen Pestizide etc. ein – und bewahren die Meere davor, dass sie all diese Stoffe von den Flüssen angeliefert bekommen und schlucken müssen.

Gemeinsam ist es möglich: Mit Ihrer Hilfe retten wir die kostbare Vielfalt der Meere

Danke für Ihre Unterstützung!

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